Kapite 63

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Lucas by MusicalGirl200

Nachdem ich mich von Serafina verabschiedet hatte, war ich wieder zu dem Ort gelaufen, wo immer noch Frederiks Leiche lag. Als ich wieder bei seinem toten Wolfskörper ankam, hatte sich all das Blut inzwischen mit dem vielen Regen vermischt. Der ganze Boden war inzwischen mit seinem Blut getränkt und es tat mir immer noch in der Seele weh, dass Frederik nicht mehr unter uns weilte. "Ich werde dafür sorgen, dass du Gerechtigkeit erfährst", versprach ich ihm und hob schließlich seinen Wolfskörper hoch, um ihm zu meinem Rudel zu bringen. Ich war sowieso schon komplett mit Blut besudelt, da war es jetzt auch schon egal, ob noch mehr dazu kam.

"Pascal!", rief ich mit lauter Stimme, als ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich bei der Villa meines Rudels ankam. Ich hatte nicht besonders schnell laufen können, dadurch dass ich Frederik getragen hatte und so ein Wolf war nicht gerade leicht. Wasser mit Blut vermischt lief mir übers Gesicht und Pascal kam zusammen mit dem restlichen Rudel sofort aus der Villa gestürmt. Erschöpft ließ ich Frederiks Körper auf dem Boden nieder und kam langsam wieder zu Kräften.

"Was ist passiert?", wollte Pascal sofort von mir wissen und Jace funkelte mich dabei böse an. Er glaubte doch nicht ernsthaft, dass ich das gewesen war. Ich war nicht so herzlos und würde jemanden aus meinem eigenem Rudel umbringen, nicht einmal Jace. "Ich hatte ihn heulen gehört, heulen vor Schmerzen. Dann bin ich sofort aufgebrochen, um ihn zu suchen und habe ihn so gefunden. Er hatte nur noch eine schwache Atmung und schließlich ist er seinen Wunden erlegen", erzählte ich bitter und meine Stimme brach ab. Ich hätte Frederik retten müssen. Aber wie hätte ich das anstellen sollen? Ich hasste es, wenn Unschuldige ihr Leben lassen mussten. Frederiks grausamer Tod zeigte mir nur wieder allzu deutlich, wie schnell es vorbei sein konnte.

Ich versuchte immer stark zu sein, weil ich es auch so von Pascal gelernt hatte, aber jetzt hier im Moment fühlte ich mich schwächer denn jeh. Ich hatte Angst zu versagen. Was, wenn ich damit versagte Serafina zu schützen und auch Noah? An so etwas durfte ich erst gar nicht denken. Nur für die Beiden stand ich jedes Mal wieder auf und kämpfte weiter.

Pascal kniete sich zu Frederik nieder und begutachtete genau seine Wunden. Gespannt sah ich ihn an und verschränkte meine Arme vor der Brust. Ich versuchte meine Schwäche zu verstecken. Gerade hier im Rudel war es fatal Schwäche zu zeigen. Gerade bei Pascal überlebte nur der, der stark war. "Ganz eindeutig waren das Vampire. Diese widerlichen Blutsauger haben nun auch ein Rudelmitglied auf dem Gewissen. Es ist langsam genug. Sie wollen eindeutig Krieg", sagte Pascal wütend und richtete sich wieder auf. Er log! Ich hatte ihn diesmal eindeutig beim Lügen erwischt. Ich wusste von Frederik, dass ein Werwolf ihn getötet hatte und ich war mir inzwischen sicher, dass es Pascal gewesen war. Wie hatte er das nur tun können? Sein eigenes Rudelmitglied! Dieser Mann war einfach nur krank. Ihm war jedes Mittel Recht, damit er endlich den Vampiren den Krieg erklären konnte.

Selbst an Pascals Gesichtszügen konnte ich erkennen, dass er log. Sah das denn wirklich keiner außer mir? Doch ich musste mich bedeckt halten, sonst würde ich der Nächste sein, der tot war und ich musste unbedingt am Leben bleiben, um die zu beschützen, die ich liebte. Serafina und Noah. "Wenn sie Krieg haben wollen, dann sollen sie ihn auch bekommen. Ich werde den Tod von Frederik nicht einfach so durchgehen lassen. Ab sofort wird jeder Vampir, dem ihr begegnet sofort zur Strecke gebracht. Sie sollen eine Lektion erteilt bekommen. Greift an und zeigt kein Erbarmen. Außerdem wird es für das Rudel für die gesamte Woche keine Alleingänge mehr geben. Wir werden gemeinsam den gesamten Wald absuchen und auch die nahe Gegend darum", sagte er streng und bedachte besonders mich dabei mit einem eindringlichen Blick. Ich war der Einzige, der am meisten etwas Zeit abseits des Rudels verbrachte.

Wenn ich nicht auffallen wollte, hieß das jetzt für mich, dass ich Serafina die ganze restliche Woche nicht mehr sehen konnte. Wie sollte ich das nur aushalten? Was war wenn sie jemand angriff? Ich konnte dann nicht einmal nach ihr und Noah sehen, ob es ihnen auch wirklich gut ging. Wie sollte sie auch außerdem an Blut kommen? Aber ich hatte keine große Wahl. Das Rudel stimmte ihrem Alpha zu und es begann nun noch mehr in Strömen zu regnen.

Als erstes gönnte ich mir eine erfrischende Dusche und musste ganz schön schruben, damit ich all das Blut von mir bekam. Ich hatte Serafina noch versprochen, dass ich Noah schreiben würde. Doch ich wussste nicht so wirklich, was ich schreiben sollte. Hier ging es gerade drunter und drüber und ich wollte nicht, dass sich die Beiden Sorgen um mich machten. Also tippte ich nur eine kurze Nachricht an Noah. "Bin beim Rudel angekommen.", schrieb ich ihm und legte mein Smartphone auch schon wieder weg. Ich blickte aus dem Fenster und beobachtete dabei den Regen, wie er gegen die Scheibe prasselte. Ich wünschte, ich wäre jetzt bei Serafina und könnte sie einfach nur in meinen Armen halten.

Am nächsten Morgen versammelte wir uns alle nach einem kleine Früstück im Garten, um Frederiks Leiche zu verbrennen. "Frederik Morris war ein loyales Rudelmitglied gewesen und auch ein ehrenhafter Mensch. Er ist viel zu früh von uns gegangen", startete Pascal seine Rede als Alpha. Und du verdammtes Schwein hast ihn getötet, dachte ich mir und spürte in mir die Wut aufflammen. "Mutig hat er in unzähligen Schlachten gekämpft und immer das Rudel über alles gestellt." Und genau das hatte ihm den Tod gebracht. "Mögest du in Frieden Ruhen Frederik Morris. Du bleibst unvergessen. Luna Eclipsia." "Luna Eclipsia", sprachen wir alle im Chor einen Spruch, den Werwölfe sagten, wenn jemand aus ihrem Rudel gestorben war. "Wir werden für deinen Tod für Gerechtigkeit sorgen", gab Pascal sein Versprechen. Ja, genau das würde ich tun und dann würde es für Pascal nicht gut ausgehen.

Pascal ordnete an, dass wir uns nochmal kurz frisch machen sollten und dann sollten wir alle zusammen als Rudel aufbrechen und gemeinsam durch den Wald laufen. Ich war wütend auf mich, dass ich so auf Pascal reingefallen war. Er hatte es vor über einem Jahr scharmlos ausgenutzt, dass ich so ein Frack gewesen war und jetzt bekam ich die Quittung dafür, dass ich auf ihn reingefallen war. Ich naives Dummchen. Pascal war sogar noch schlimmer, als Serafinas gesamter Clan.

Plötzlich vibrierte mein Smartphone und ich schnappte es mir. Es war eine Nachricht von Noah. "Serafina hat mir gerade von gestern erzählt? Geht es dir gut? Was ist bei deinem Rudel noch passiert? Bin sehr besorgt um dich!!!", schrieb er. Der Satz bin "Bin sehr besorgt um dich!!!" war wirklich so typisch Noah. Wäre die Situation gerade nicht so verdammt ernst hätte ich sogar darüber geschmunzelt, doch mir war gerade überhaupt nich zum Lächeln zumute. Ich fühlte mich einfach nur leer.

Trotzdem musste ich ihm eine Antwort schreiben, die er hoffentlich auch Serafina weiter gab. "Im Rudel geht es gerade drunter und drüber. Das ganze Rudel darf die gesamte Woche nicht mehr die Villa verlassen, weil ein Rudelmitglied ermordet wurde. Mein Alpha hat gelogen, dass es ein Vampir gewesen ist, aber für den Tod ist ein Werwolf verantwortlich. Bitte passt auf euch auf!", antwortete ich ihm und packte mein Smartphone wieder weg, bevor ich mich heute wieder schmerzerfüllt in meine Wolfsgestalt begab. Mehr mussten sie Beide vorerst nicht wissen. Das war etwas, was nur ich klären konnte.

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt