Wilderer falle

66 5 0
                                    

Um kurz vor Mitternacht kam jemand an mir vorbei. Ich sah auf und da lief, nein rannte ein wütender Carag. Theo brummte Du bist zu Fuß zurück gegangen? Den Rest hörte ich nicht mehr. Was hat Milling gemacht, dass er so wütend war, selbst auf uns war er so wütend gewesen. Er rannte hoch in sein Zimmer und ich dachte noch lange drüber nach was passiert sein könnte. Am nächsten Morgen hatte ich es, aber wieder vergessen. Als ich bei der Cafeteria ankam sah ich das sich die Rabengeschwister – Shadow und Wing – mit an unserem Tisch sitzen. Wir erzählten uns Witze und klauten uns gegenseitig unsere Würstchen. Ich wunderte mich das Carag in Ruhe mit Miss Clearwater reden wollte, wahrscheinlich wegen der Sache mit Milling. Jetzt hatten wir Verhalten in besonderen Fällen. Mr. Bridger erzählte uns heute eine Geschichte, wo er mal in eine Wilderer falle getreten ist. „... Meine Vorderpfote hing fest und ich bekam sie nicht mehr raus. Was hättet ihr getan?" Viola meinte „Total doof, dass man nicht einfach den Notarzt rufen kann, hatten sie in der Nähe ihr Handy versteckt?" „Leider nicht, mein Handy war in einem Versteck ein paar Kilometer entfernt." Antwortete Bridger. Nell sagte „Ich hätte mich verwandelt." Bridger erwiderte, „Hätte ich vielleicht tun sollen, aber ich bin davor zurückgeschreckt. Wenn man festhängt und sich verwandelt, dann macht das die Verletzung noch viel schlimmer. Das wusste ich damals schon." „Aber als Mensch hätten sie versuchen können, die Wilderer falle aufzustemmen", wandte Carag ein und ein paar starten ihn an, weil es das erste war, was er heute gesagt hatte. Bridger stimmte ihm zu. „Guter Punkt. Das geht zwar nicht mit bloßen Händen, aber man kann es mit einem Stabilen Stock schaffen. Wenn man Glück hat und einer in der Nähe ist." „Also was haben sie gemacht? Wir haben lange genug in unserem Hirn herumgepickt!" drängelte Rabenjunge Shadow. Bridger nickte und sprach: „Stimmt. Also, was ich damals gemacht habe, war abwarten. Ich wartete, bis der Fallensteller kurz nach Mittag auftauchte und durch den Schnee auf mich zu stapfte. Eigentlich dachte ich, er würde mich einfach aus der Falle befreien – diese Leute wollen Nerze und Füchse fangen, keine Kojoten. Aber dann fing er an, einen Küppel zu schwinge. Mir wurde klar, dass er mich erst erschlagen und dann rausholen wollte!" „Dreck" murmelte ich und verzog das Gesicht. „Also musste ich mich doch verwandeln." Fuhr Bridger fort und wir stöhnten auf. „Es tat sauweh und das machte mich richtig, richtig, richtig wütend. Ich verpasste dem Wilderer, der mich fassungslos anglotzte, mit meiner freien Hand einen Faustschlag ins Gesicht. Er ist sofort umgefallen. Mit Hilfe seiner Werkzeuge konnte ich die Falle aufstemmen, zum glück hatte er eine Flasche Schnaps in der Tasche. Alkohol eignet sich sehr gut, um zu desinfizieren. Und was übrig war, flößte ich diesem verdammten Wilderer ein. Er sollte denken, dass er sich nur besoffen eingebildet hatte, dass sich vor ihm ein Kojote in einen nackten Mann verwandelt hatte." „Und hat es geklappt?" fragte Leroy neugierig. James Bridger grinste und sagte: „Ich habe den Kerl später mal in einer Kneipe wiedergetroffen. Erst wollte ich mich aus der Hintertür schleichen, weil ich dachte, er würde mich vielleicht erkennen. Hat er aber nicht. Wir haben uns bestens unterhalten. Und irgendwann habe ich ihm gesagt, wenn er noch mal wildert, auch wenn es nur ein einziges Mal ist, melde ich ihn den Behörden. Ihr hättet mal schauen sollen, wie der mich nageschaut hat." Bridger sagte das es in der Nähe der Clearwater High keine Wilderer gibt da Lissa Clearwater so viel wie möglich Land gekauft hat. Nach der Stunde wollte Carag mit Mr. Bridger reden – Wahrscheinlich schon wieder wegen der Sache mit Milling. Dann war Wochenende.

Woodwalkers aus Tikaanis sichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt