(mindeste, Drolerie (drollig), Schmelzbutter)
Während einer noch wenig erforschten Zeitperiode, an einem nie entdecktem Ort, lebte ein zerschmetterter König. Er hatte in seinem Leben, schon viel Leid sehen und am eigenen Leib erfahren müssen. Trotzdem blieb er stets ein gütiger und gerechter Mann. Sein Volk verehrte ihn und seine bezaubernde Königin. Und bald sollte ihm auch ein rechtmäßiger Erbe geboren werden.
Doch ein bevorstehender Krieg mit dem benachbartem Königreich, sollte alles ändern. Der König zog mit seiner Armee in die Schlacht, während seine Frau, die Königin, in den Wehen lag.
17 quälende Stunden verbrachte sie im Bett, doch ihr Kind konnte sie letztendlich doch nicht im Arm halten.
Von alledem bekam der König nichts mit. Er kämpfte wie ein Tier auf dem Schlachtfeld, für seine Frau und für sein Kind.
Als er nach einem gewonnenen Krieg, in sein Königreich zurückkehrte, war alles in Schwarz gehüllt. Kein jubelndes Volk empfing die Kavallerie, sondern der tief hängende Dunst von Traurigkeit. Der König eilte ins Schloss zu seiner Königin, doch statt ihrer fand er nur ein blutdurchtränktes Bett vor.
Er hatte eine Schlacht gewonnen und seine Königin verloren.
Als der König erfuhr, dass auch sein Kind nicht am Leben war, zerbrach er ganz tief in seinem Inneren.
Das Königreich sollte seine schwarze Hülle noch für eine lange Zeit tragen. Doch auch jetzt blieb der König seinem Wesen treu und regierte mit Güte und Gerechtigkeit. Die Freude aber sollte ihm lange verwehrt bleiben und somit auch dem Volk.
Viele Jahre vergingen und der König dachte jede Sekunde an seine geliebte Frau und an sein Kind. Die Einsamkeit lag um sein Herz, wie eine schwere Decke die jedoch niemals wärmen konnte. Schließlich ertrug er es nicht mehr, von seiner Familie getrennt zu sein und der König folgte ihnen in den Tod.
Das Volk trauerte nun um die gesamte Königsfamilie. Niemand wagte es den Platz des großen Königs einzunehmen und so blieb der Thron leer.
Ein Bauer des Königreiches trauerte ebenfalls. Er war im ganzen Land für seine herausragende Schmelzbutter bekannt, aber als der Krieg drohte, tauschte er Butterstampfer gegen Schwert und kämpfte mit seinem König, Seite an Seite. Er war sich sicher, dass es keinen besseren König als seinen geben würde und so wollte er ihm noch ein letztes mal dienen.
Sein Vorhaben, kostete dem armen Bauern viel Schweiß, Tränen und noch viel mehr Butter. Aber es war ein Werk aus Liebe. Aus Liebe zu seinem König.
Am nächsten Morgen sammelte sich das Volk auf dem Marktplatz vor dem Schloss, so wie jeden Tag, um ihre Waren anzupreisen und einzukaufen. Aber heute war es anders. Niemand konnte einfach so vorübergehen, an der meterhohen Skulptur, ganz und gar aus Butter. Sie zeigte den König, die Königin und ihr Kind.
Niemand sagte es, aber alle dachten es, die Skulptur zeigte sie so wie das Volk seine Königsfamilie in Erinnerung behalten wollte. Jeder ahnte, dass der drollige Butterbauer dahinter steckte und das Volk war von diesem Akt der Nächstenliebe so ergriffen, dass einer nach dem anderen auf die Knie ging, um sich vor ihrem König ein letztes mal zu verbeugen.
Der Butterbauer betrachtete diesen Moment hinter einer Mauer verborgen, mit Tränen in den Augen: "Das war das Mindeste, was ich für euch tun konnte, eure Hoheit."
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3 Words-1 Story
Short StoryIch hab 3 Wort Geschichten schon in der Schulzeit geliebt. Man sucht sich 3 beliebige Worte und formt aus ihnen eine Geschichte. Und irgendwie kommt immer was Schönes dabei heraus. Jeder ist herzlich eingeladen, mitzumachen :)