Nein! Das bilde ich mir sicher nur ein. Er ist es nicht. Meine Sinne spielen verrückt. Sie spiele mir ganz einfach einen Streich. Er ist es niemals. Er kann es einfach nicht sein. Ich muss immer wieder zu dem Gefangenen sehen. Nein! Nein! Nein! Nicht! Ich habe mir unser Wiedersehen ganz anders vorgestellt. Aber auf keinen Fall so. Aber er scheint es wirklich zu sein. Er ist hier und er sieht schrecklich aus. Was haben sie bloß mit ihm gemacht? Er sieht so verloren und komplett fertig aus. Als sie ihn näher herein schuppen, atmet er schwer aus. Sein Blick lässt er weiter auf den Boden gerichtet. Es tut mir mir so weh, ihn so zu sehen. So lange habe ich auf ihn gewartet. Endlich bei ihm zu sein und ihm gegenüber zu stehen. Aber doch nicht so. Nicht hier in dieser verdammten Absteige von Folterkeller. Was werden sie wohl mit mir anstellen, wenn sie ihm schon so etwas schlimmes angetan haben?
"Derek?" flüstere ich leise. So das natürlich nur er es hören kann. Es klappt. Er schaut auf. Seine Augen öffnet er mit letzter Kraft. Als er schließlich mich entdeckt, reißt er seine Augen geschockt weit auf. "Stiles?" sagt er leise vor sich hin und ihm wird im Moment bewusst was passiert ist. Sie haben mich gefunden. Seine Nachricht hat nichts gebracht. Ich bin hier Gefangener, genauso wie er es ist. "Nein! NEIN!" schreit er plötzlich und versucht sich aus den festen Handgriffen zu lösen. Doch beide Männer halten ihn fest, dass er ja nicht entwischen kann. "Nein!" sagt er leise und hört auf sich zu wehren. Vermutlich fehlt ihm die Kraft sich weiter dagegen zu wehren.
Sie schuppen ihn in eine Ecke. Ketten ihn an und laufen mit einem fiesen Grinsen wieder aus der Tür heraus. Ich höre noch wie sie das Schloss doppelt und dreifach verschließen. Danach folgen Schritte weg. Mein Blickt folgt von der Tür direkt über zu Derek. Sofort versuche ich aufzustehen. Zum Glück sind nur meine Hände festgebunden und ich konnte mich somit im Raum frei bewegen. Mit langsamen Schritten laufe ich direkt auf Derek zu. Jeder Schritt ist wie eine Qual. Meine Füße finden kaum halt und ich wäre beinah immer wieder umgeknickt. Schließlich komme ich bis zu Derek und lasse mich vor ihm wieder auf den Boden nieder.
Ich sehe ihn an. Er liegt dort. So verletzt habe ich ihn noch nie in der ganzen Zeit, in der wir uns kennen gesehen. "Stiles. Ich habe dir doch gesagt, du sollst weglaufen!" meint er schwer außer Atem. "Mh!" mache ich, denn ich bin immer noch daran gehindert zu sprechen. Derek sieht zu mir auf und versucht seinen Mund zu einem Lächeln zu formen. Doch vor schmerzen lässt er es doch lieber sein. "Das Gute Alte Klebeband. Warum bin ich nie auf diese Idee gekommen?" meint er und ich sehe ihn böse an. "MHHH!" werde ich lauter, um mich bemerkbar zu machen. Er soll mir endlich das scheiß Klebeband abreißen.
Langsam streckt er die freie Hand nach mir aus. Vor schmerzen verzieht er sein Gesicht. Schließlich reißt er mir mit einem mal das Klebeband von Gesicht. Ein unangenehmer Schmerz zieht sich auf der Stelle ab. "Aue!" beschwere ich mich und atme tief ein. "Hab dich mal nicht so." meint er und lässt seine Hand wieder sinken. "Was haben die mit dir gemacht?" frage ich sofort. "Keine Ahnung. Verliere ständig das Bewusst sein." sagt er und versucht sich aufzusetzen. "Hast du... die Nachricht überhaupt erhalten?" fragt er mich, als er sich aufgerichtet hat.
"Ja habe ich. Gutes Versteck übrigens. Nur habe ich es viel zu spät entdeckt. Kurz danach haben sie mich gefasst!" erkläre ich ihm. "Und was ist mit dem Rest des Rudels?" fragt er nach. "Ich war mit Scott, Lydia und Kira unterwegs, als wir deinen Wagen gefunden haben. Sie wollten sich in der Nähe umsehen und daraufhin habe ich deine Nachricht gefunden. Irgendwann waren die drei weg und ehe ich mich versah, halten mich diese Männer fest und haben mich zu diesem Ort gebracht. Wo sind wir hier überhaupt?" versuche ich ihm zu erklären. "Ich weiß es auch nicht. Ein entkommen ist hier unmöglich. Glaub mir, ich habe es mehrfach versucht." erklärt er und sieht wieder zu Boden. "Wie lange bist du schon hier?" will ich wissen und sehe ihn an. "Ein paar Wochen vielleicht!" antwortet er, ohne mich dabei anzusehen.
"Aber warum wollen die uns?" frage ich. Derek schweigt. "Derek?" frage ich leise. Langsam sieht er zu mir hoch. "Wieso heilst du nicht?" frage ich und sehe auf seine Wunden. "Mein Körper ist zu überlastet. Er will ganz einfach nicht mehr. Ich habe es aufgegeben. Es gibt nichts und niemanden, der uns hier heraus retten kann! Stell dich schon mal darauf ein, dass wir hier vermutlich drauf gehen werden." meint er und lehnt seinen Kopf an die Wand. Dabei schließt er seine Augen.
Ich fasse es nicht, dass er einfach aufgegeben hat. Wie kann er denken, dass wir hier sterben werden. Ich will hier nicht sterben. Ich will leben und ich will hier raus. Wieder knurrt mein Magen. "Wann gibt es was zu essen?" frage ich. "Einmal Früh und am Abend." antwortet Derek ohne sich zu bewegen. Ich lehne mich neben ihn an der Wand an. Um ihm nah genug zu sein. Wie lange habe ich davon geträumt so nah bei Derek zu sein. Er riecht im Moment eher nach Blut und schweiß, als nach dem gewohnten Geruch von ihm. Den ich immer wieder gesucht habe, aber es ist nun mal Derek, höchst Persönlich. Egal wo wir hier gerade sind, ich darf endlich bei ihm sein.
Ich habe ihn wirklich sehr vermisst und eigentlich wäre ich ihm sicher um die Arme gefallen, doch ich entscheide mich dies lieber zu unterlassen. Wir sollten erst mal versuchen hier heraus zu kommen. Auch wenn Derek sagt, dass das unmöglich ist. Irgendein Weg muss es geben. Ich sehe mich um, um eventuell einen Plan für unsere Flucht zu finden. "Wohin führt der Weg Draußen?" frage ich Derek. "Es gibt einen Gang, der führt zu zwei Räumen. Und dann gibt es auf der anderen Seite des Ganges noch eine Tür. Ich denke mal, die folgt nach Draußen. Warum willst du das wissen?" erklärt er und sieht mich fragend an. "Ich plane unsere Flucht!" meine ich nur und Derek sieht mich verwundert an.
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𝚂𝚝𝚎𝚛𝚎𝚔 N͟i͟c͟h͟t͟ I͟r͟g͟e͟n͟d͟e͟i͟n͟ W͟e͟r͟w͟o͟l͟f͟ ᴛᴇɪʟ 1
FanfictionINFO! Das hier ist eine überarbeitete Version von "Nicht Irgendein Werwolf!" 𝚃𝚎𝚒𝚕 𝙾𝚗𝚎 -Komische Gefühle- Stiles muss mit erschrecken feststellen, dass er ausgerechnet den Grumpy des Rudels vermisst. Plötzlich sind da so viele wunderschöne und...