𝙲𝚑𝚊𝚙𝚝𝚎𝚛 𝙵𝚒𝚟𝚎

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"Stiles, ich habe dir doch schon..." spricht er erneut los, doch ich unterbreche ihn mitten im Satz ab. "Ich weiß, dass wir hier nicht so einfach raus kommen. Doch ein Versuch ist es wenigstens wert." versuche ich es ihm zu erklären. Ihm irgendwie wieder Hoffnung zu machen, denn ich ertrage keinen Derek, der sich Aufgegeben hat. Ich brauche seine Hilfe und dazu muss seine Einstellung geändert werden. Er schaut nur zu mir herüber und gibt schließlich doch nach. "Gut. Versuche es. Aber glaub mir, das ist reine Zeit Verschwendung. Wir werden hier auf ewig festsitzen!" meint er noch und ich bastel dabei schon an einem Plan herum, um hier endlich wieder aus der Hölle heraus zukommen.

Als es draußen anfängt zu dämmern, sind Geräusche vom Gang aus zu hören. Nervös schaue ich zur Tür. "Oh nein." kommt es leise von Derek. "Was passiert jetzt?" frage ich verängstigt. Derek schweigt. Er bleibt weiter stumm, während sich die einzigste Tür die es im Raum gibt öffnet. Die zwei Typen von vorhin kommen herein. Sofort greifen sie nach Derek's Armen. Er bleibt ungewohnt ruhig. Er wehrt such nicht ein einziges Mal dagegen, dass sie ihn gegen seinem Willen festhalten. Vermutlich hat er es irgendwann einfach Aufgegeben sich zu wehren. Armer Derek. Was haben die nur mit ihm vor. Sie schleifen ihn nach draußen. Nervös sehe ich ihnen hinterher. Verdammt, warum habe ich nichts getan? Denke ich mir und sehe noch immer Planlos zur Tür, die gerade wieder zugeschlossen wird.

Mein Herzschlag pocht wieder so stark, dass ich es deutlich überall zu spüren bekomme. Mein Blick liegt immer noch auf der Tür. Leise Schritte sind zu hören und schließlich ist es toten still. Mein unregelmäßiger Atem ist deutlich zu hören, meine Hände zittern und mit jeder Sekunde die mehr verstreicht, werde ich immer ungeduldiger. Wann wird Derek wieder hier sein? Was passiert verdammt noch mal mit ihm? Und wann werden sie ihn endlich in Ruhe lassen? Mein Kopf ist voll und ich versuche nicht mehr daran zu denken was mit ihm passiert, denn das lässt mich immer zappliger werden. Ich konzentriere mich auf den Plan. Wir müssen an den beiden Typen vorbei kommen. Wir müssen sie austricksen und dann rennen. Ich hoffe, dass es nicht noch mehr Leute gibt, die uns hier festhalten. Sonst haben wir nur eine geringere Chance hier heraus zu kommen.

***

Die Tür öffnet sich wieder. "Derek?" flüster ich leise. Er reagiert nicht. Ist er Tod? Sofort packt mich die Panik und ich sehe mit weit aufgerissenen Augen zu Derek. Er wird von beiden hereingetragen. "WAS ZUR HÖLLE HABEN SIE MIT IHM GEMACHT?" schreie ich sie wütend an. Beide sehen auf, als sie Derek in die Ecke geworfen haben. Sie sagen nichts. Sie sehen mich nur an und schließlich lachen sie. Meine Wut steigt immer mehr in mir auf. Wie können sie es wagen, ihm weh zu tun? Zornig ziehe ich meine Augen zusammen, stehe auf und will auf die beiden losgehen. Doch weit komme ich nicht. Sofort schuppen sie mich zurück auf den Boden. "Hey." beschwere ich mich und wieder knallen ich mit meinem Schädel auf dem Boden auf. Ich merke wie mir erneut das warme Blut am Kopf herunter läuft.

"Schnauze Kleiner." lachen sie mich aus und verschwinden wieder aus dem Raum. Ich schließe meine Augen und fühle direkt die Schmerzen, der Wunde an meinem Kopf. Verdammt tut das weh und halte mir den Kopf. Ich sehe das Blut, welches stark aus meinem Kopf strömt. Ich höre nur noch ein Fitschen und irgendwann verschwimmt meine Sicht. Ich kann nur noch Derek's Umrisse sehen und alles wirkt plötzlich so unrealistisch. Es ist Dunkel und ich verliere daraufhin mein Bewusstsein.

***

"Stiles? Stiles? Hey? STILES?" höre ich leise rufe, die nach mir rufen. Langsam versuche ich meine Augen zu öffnen. Sofort blendet mich das grelle Licht und kneife deswegen meine Augen wieder fest zusammen. "Stiles?"  Verstummt höre ich wieder diese Stimme, die nach mir ruft. Eine tiefe und mir bekannte Stimme. "Derek?" frage ich vorsichtig. Ich atme schwer und da sind die Schmerzen wieder. Sie ziehen sich durch meinen ganzen Kopf. "Mach vorsichtig, du bist verletzt." sagt Derek warnend. Vorsichtig richte ich mich auf und lehne mich an der Wand an. "Hier, trink etwas!" befehlt er mir und hält mir eine Wasserflaschen vor die Nase. Langsam nehme ich sie ihm ab. Schraube den Deckel ab und setze langsam die Flasche an meinem Mund an, um davon zu trinken. "Was ist passiert?" fragt Derek, als ich die Flasche sinken lasse und den Deckel der Flasche wieder zu schraube. "Ich weiß es nicht. Aber ich glaube, dass sie mich geschuppt haben, als ich nach dir sehen wollte. Dabei muss ich wohl mit dem Kopf aufgeschlagen sein." erkläre ich kurz.

Derek sagt nichts, er sieht mich nur schweigend an. Sein Gesicht sieht blass und völlig erschöpft aus. Und nur noch mehr Wunden zeichnen sich auf seinem Körper ab. "Und was ist bei dir passiert?" frage ich erschöpft. Derek schluckt schwer, dabei sieht er mich nur weiter schweigend an. "Derek ich will hier raus. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mit ansehen, wie sie dir wehtun!" sage ich leise. Er bringt nur still ein Nicken heraus. Ängstlich läuft mir eine Träne aus dem Auge. Derek bemerkt es sofort und wischte sie mit seinem Daumen leicht weg. "Stiles, nein! Sei stark. Wir schaffen das. Hast du dir einen Plan überlegt?" versucht er mich abzulenken. "Ja, aber dazu brauche ich deine Hilfe!" erkläre ich ihm. Sofort hört er mir zu. "Ja, natürlich. Wo kann ich helfen?" fragt er. "Als erstes musst du heilen." beschließe ich. Er sieht mich geschockt an. "Ich kann nicht." nuschelt er leise vor sich hin und lässt dabei seinen Blick auf den Boden sinken. "Wie du kannst nicht? Versuche es." Befehle ich ihm. "Habe ich schon. Mehrmals. Das hilft nichts." meint er und sieht noch immer zu Boden. "Hast du nicht irgendein Anker, an dem du dich halten kannst?" frage ich ihn.

Er sieht wieder zu mir auf. "Ja... Nein. Ich hatte... aber er funktioniert nicht mehr." erklärt er mir. "Dann such dir einen neuen." sage ich schließlich. Er sieht mich eine Weile lang an. "Was?" frage ich, als er mich noch immer anstarrt. "Nein. Nein. Ich kann nicht." meint er und schüttelt seinen Kopf. "Was kannst du nicht Derek? Wenn du irgendwas hast, was dir hilft deine Selbstheilung auszulösen, dann solltest du es verflucht auch noch mal benutzen." rede ich auf ihm ein. Ich merke, dass er nervöser wirkt. So kenne ich ihn gar nicht. Pure Angst liegt in seinen Augen und er sieht mich noch immer mit diesem festen Blick an. "Derek?" frage ich wieder nach ihm und nehme dabei seine Hand. Ich merke, wie er nervös zusammen zuckt. "Also ist es für dich in Ordnung?" fragt er. "Ja. Derek. Was auch immer es ist. Tue es einfach!" sage ich vorsichtig. Sein Atem ist unregelmäßig und das lässt mich ebenfalls verunsichern. "Nein! Ich... ich kann das einfach nicht tun." sagt er nach kurzer Zeit erneut und schluckt wieder schwer.

"Derek. Bitte, ich flehe dich an. Ich will nach Hause. Ich halte es hier nicht mehr aus. Bitte. Tue endlich..." doch weiter kann ich nicht reden, denn Derek hat plötzlich komplett unerwartet seine Lippen auf meine gelegt. VERDAMMT! DEREK, HAT WAS? Noch immer kann ich es nicht glauben. Trotzdem erwidere ich es sofort, auch wenn ich noch immer unter Schock stehe. In mir erwacht plötzlich alles zum Leben. Tausende Gefühle löst er in mir aus und ich habe dwn Atem angehalten. Langsam löst er sich wieder von mir und ich sehe ihn geschockt an, während Derek seine Augen immer noch geschlossen hält. Ich realisiere immer noch nicht, was hier gerade passiert ist. "Was... war das gerade?" frage ich ihn verunsichert. Derek lächelt leicht. "Das wollte ich schon immer mal machen." sagt er daraufhin und öffnete langsam seine Augen wieder.

𝚂𝚝𝚎𝚛𝚎𝚔 N͟i͟c͟h͟t͟ I͟r͟g͟e͟n͟d͟e͟i͟n͟ W͟e͟r͟w͟o͟l͟f͟ ᴛᴇɪʟ 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt