Ich starrte in die strahlend blauen Augen von Luke. Im Nachhinein war es nur logisch, dass er es war der meinen Sturz abgefangen hatte. Er stand schließlich keinen Meter entfernt von mir. Trotzdem realisierte ich es erst einige Sekunden später. Innerlich regte ich mich gerade tierisch darüber auf, dass er mich nicht einfach fallengelassen hatte. Wahrscheinlich hätte ich dann zwar noch stärkere Kopfschmerzen, als momentan durch den Schlag und eigentlich sollte ich ihm wohl dankbar sein, doch ich konnte einfach nicht. Die Erinnerung an damals saß einfach zu tief und ich wollte einfach nicht, dass er mich anfasste.
Als mich plötzlich jemand leicht an meiner Schulter rüttelte, schüttelte ich leicht den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben und blickte in zwei besorgte Gesichter und das des Trainers. „Alles Okay Meila?" fragte er mich, wartete meine Antwort jedoch nicht ab, sondern wandte sich an Calum. „Hol ihr mal etwas zum Kühlen und du Luke bringst sie mal in die Umkleide, damit sie sich setzten kann und bleibst dann bei ihr." Die Jungs nickten. Ich dagegen war nicht wirklich von der Idee begeistert und wollte gerade widersprechen, als mein Kopf richtig anfing zu schmerzen. So ließ ich mich also einfach von Luke in die Mädchenumkleide führen, während Calum wohl etwas zum Kühlen holen gegangen war.
In der Umkleide setzte ich mich auf eine der Bänke und Luke sich mir gegenüber. Und dann begann das Ganze mit dem anstarren wieder. Ich versuchte es solange, wie möglich zu ignorieren, was nicht so ganz funktionierte. Lag wohl erstens daran, dass ich meistens nicht sehr viel Geduld hatte und zweitens waren da immer noch dieses Pochen in meinem Kopf, was von dem Schlag her zeugte. „Was starrst du mich die ganze Zeit so an?" pampte ich ihn dann nach einigen Minuten an. Er zuckte erst die Schultern, zögerte und fragte dann „Was hast du gegen mich?" Erst dachte ich, ich hätte mich verhört, doch an seinem ernsten Blick, konnte ich feststellen, dass er das gerade wirklich gefragt hatte. Ungläubig starrte ich ihn an, was ihm wohl nach kurzer Zeit unangenehm wurde, da er anfing auf der Bank unruhig herum zu rutschen. Erlöst wurde er erst, als Calum mit einem Kühlakku in der Hand in die Umkleide kam und es mir in die ausgestreckte Hand legte. Seufzend hielt ich es mir an den hinter Kopf. Augenblicklich wurde der Schmerz durch die angenehme Kühle ersetzt.
Calum wollte gerade zum wiederholten Mal zu einer Entschuldigung ansetzten, doch ich unter brach ihn mit einem schnellen Blick, sodass er sich einfach neben Luke setzte und mich nun beide anstarrten. Beide blickten besorgt, doch in Lukes Blick lag noch etwas, was ich als Verwirrtheit deutete. Nach knapp einer viertel Stunde kamen, dann die anderen Mädchen um sich umzuziehen, sodass die Jungs endlich aus der Kabine verschwanden. „Hey Meila, wir haben in zwei Wochen einen Tag extra Training, wegen der Mannschaftsmeisterschaft." Sagte Zoe zu mir. Ich lächelte sie dankend an und dann auch an mich umzuziehen. Wartete dann aber bis die anderen aus der Kabine gegangen waren, damit ich Luke und Calum nicht noch einmal begegnen musste. Doch wie das Schicksal es wollte, standen sie an die gegenüber gelegene Wand der Kabinentür gelehnt und schienen auf mich zu warten. Genervt seufzte ich, drehte mich Richtung Ausgang und kramte meine Kopfhörer aus der Tasche. Da ich nun zu Fuß nach Hause laufen wollte, ließ ich die Bushaltestelle links liegen. Die Jungs folgten mir, was mich nur dazu brachte die Augen zu verdrehen. Ändern konnte ich es sowieso nicht, also steckte ich mir die Kopfhörer ins Ohr und ließ mir die Ohren von Starset und Nickelback zu dröhnen.
Zwanzig Minuten später stand ich vor meiner Haustür, öffnete diese und drehte mich nochmal kurz zu den Jungs um, um ihnen zum Abschied noch schnell zu zuwinken und dann die Tür zu schließen. Ich war froh sie endlich los zu sein, denn sie waren mir wirklich den ganzen Weg gefolgt. Anscheinend hatten sie nichts Besseres zu tun. Sollte nicht mein Problem sein, denn das kam noch auf mich zu.
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Hass wird zu Liebe ...
FanficMeila ist sechzehn Jahre alt und ihr Leben ist nicht gerade das leichteste und trotzdem kämpft sie dafür. Doch dann passieren viele Dinge gleichzeitig. Das erste Problem ihr Stiefvater, dass zweite, sie verliebt sich in den Jungen den sie am meisten...