𝐚𝐥𝐞𝐱𝐢𝐬
┍━━━━━━━━━━━༺❁ུ۪۪⸙༻━━┑Vorsichtig schiebe ich einen Teil der Schaumdecke über meine Brust und schiele zu der angelehten Tür. Wirklich stören würde sie mich nicht, wenn ich nicht schon wieder vor mich hin weinen würden. Für einen Moment konnte ich gut verdrängen, dass Étienne mich mit einer Waffe bedroht hat – fast so als hätte ich damit gerechnet, dass es irgendwann mal passieren würde, nachdem schon González mit seiner Pistole hinter mir her gerannt ist – jetzt überkommt es mich aber und das ohne Rücksicht auf Verluste. Ich kann kaum noch vernünftig atmen, so viele kläglichen Laute verlassen meinen Mund. Meine Tränen aber rauschen aber nicht mehr über meine Wangen. Nur vereinzelt rollen sie über meine Haut, der Vorrat wird wohl schon erschöpft sein. Stattdessen zieht sich meine Brust so unfassbar unangenehm zusammen und obwohl ich mich ohne Einschränkungen bewegen kann, fühlt sich auch nur ein Atemzug viel zu anstrengend an. Ich zittere unkontrolliert. Mir ist warm und kalt gleichzeitig. Ich fühle mich verzweifelt. Mit einem Wimmern kneife ich meine Augen zusammen. Es soll aufhören. Alles.
Doch das tut es nicht. Nicht mal, als Harry auf einmal in der Tür steht. ,,Alexis?", fragt er leise und kommt zögerlich einen Schritt näher. Er wird zum Glück nicht selbst panisch, sondern holt stattdessen in Windeseile einen Bademantel und hockt sich vor mich. ,,Ich helfe dir da raus, ja? Du bist schon viel lange da drin und beruhigen kannst du dich da auch nicht.", flüstert er so beruhigend ruhig, wird dabei aber beinahe vollständig von mir übertönt. Den Bademantel wirft er sich über die Schulter und greift mit einem Handtuch unter meine Arme, um mich hochzuhiefen. Sein Blick liegt starr auf meinen Gesicht, nicht einmal huscht er über meinen Körper. ,,Der sollte dich warm halten.", murmelt er dann und kleidet meinen Körper in dem dicken Stoff, bevor er mich seinen Körper umarmen lässt. Das Wasser tropft von meinem Körper und ich weiß nicht, ob ich mich unwohl fühle oder die Tatsache, dass er hier ist, ganz gut finde – aber zumindest die Umarmung fühlt sich gut an.
,,Trockne dich ab. Ich hole dir dickere Klamotten.", flüstert Harry leise und streicht kurz über meinen Nacken. Lösen tue ich mich erst einige Sekunden später von ihm, er ist so warm.
Ich fühle mich beinahe verloren, als er mich für einen Moment alleine lässt und bewege mich kein Stück. Starr sehe ich zur Tür, durch die der Mann kurz darauf den Raum erneut betritt. Er seufzt leise und legt den Klamottenstapel auf den Waschtisch. ,,Alexis, soll ich lieber Bonnet holen? Er telefoniert zwar, aber müsste gleich fertig sein...", murmelt er leise ein zieht die Schleife etwas fester. Unwissend, was ich darauf antworten soll, sehe ich ihn an. ,,Er kann dir beim anziehen helfen. Ich hoffe du verstehst, dass ich das ungern' mache, vor allem weil du mit ihm zusammen bist– oder warst .", murmelt er leise, aber gerade will ich Harry lieber bei mir haben als Étienne. Verrückt, dass er der einzige in diesem Haus ist, bei dem ich noch keine Waffe gesehen habe. Unsicher trete ich also wieder auf ihn zu und lehne meinen Kopf erneut an seine Schulter. ,,Hat er dir was schlimmes angetan?", fragt er besorgt ,,Nein.", schluchze ich leise. Oder doch? Eigentlich ja nicht... Er hat mir nur gedroht etwas schlimmes zu tun.
,,Du redest ja wieder.", freut er sich leicht und drückt mich für einen Augenblick etwas fester. ,,Ich würde dich gerne von hier gehen lassen, weißt du...", flüstert er dann, ,,Bitte glaub mir. Du bist mir ans Herz gewachsen und dir deine Freiheit zu schenken wäre wirklich schön, aber ich schaufel mir damit ein Grab – nicht, weil Étienne mich umlegen würde, sondern weil unsere Gesetze es so besagen." ,,Was denn bitte für Gesetze?!", schluchze ich und schlage einmal entgeistert auf seinen Rücken. Mir werden hier wie am laufenden Band Bären auf den Rücken gebunden!
,,Alexis, das sind Gesetze aus dem Untergrund.", seufzt er leise und lehnt sich mit seinem Oberkörper etwas zurück. Vorischtig streicht er meine Tränen weg und wirft mir dann ein mehr oder weniger aufmunterndes Lächeln zu. Tatsächlich bringt mir das aber gar nichts. Ich fühle mich immer noch nicht gut, nicht mal besser. ,,Zieh dich an, okey? Soll ich dir irgendwas von unten holen?" ,,Mh–mh.", schüttel ich den Kopf und löse meinen Griff von ihm. ,,Okey, dann–" ,,Allis! González wartet!", ruft Étienne von vor der Tür und klopft einmal leicht, bevor er sie aufstößt. ,,Oh!– Ich hab die Zeit vergessen, tut mir leid. Wir sehen uns morgen, Bonnet.", schreckt der Angesprochene auf und klopft dem Mann kurz auf Schulter, bevor er an uns vorbei huscht. ,,Alexis, ist alles in Ordnung?", fragt Étienne gleich an mich gerichtet und nimmt mein Gesicht mit einem kritischen Blick in die Hände. Sein Blick ist aufmerksam und scheint mich ganz genau zu scannen. Muss ich ihn dann noch antworten? Er sieht doch, dass ich geweint habe und schon wieder fertig mit den Nerven bin.
,,Ich helfe dir mit den Klamotten, okey? Und dann sagst du mir was du machen möchtest, vielleicht sehe ich dich dann ja mal wieder Lächeln.", murmelt er nach einigen Sekunden und schließt die Tür wieder ganz, damit wir vor den anderen beiden wohl nicht gestört werden. Einen Moment lässt er mir noch in dem gerade warm gewordenen Bademantel, ehe er die Schlaufe öffnet und ihn wieder aufhängt. Schnell hilft er mir in die warme, dicke Kleidung und trägt sogar etwas Creme auf mein Gesicht auf, bevor er mir mal wieder die Haare föhnt.
,,Also, was sagst du? Möchtest du einen Film gucken oder ins Bett oder sonst irgendwas?" ,,K–Kann ich in den Garten?", frage ich leise. Der Gedanke an frische Luft und die sanften Sonnenstrahlen, lässt mich ganz sehnsüchtig werden. ,,Alleine?", hinterfragt er und lässt mich zögerlich nicken. Er schnaubt leise, nickt dann aber leicht. ,,Ich setze mich auf die Terrasse und ich will zumindest deinen Kopf die ganze Zeit sehen können.", stellt er – wie erwartet – Bedingungen und drückt meine Hand ganz leicht, während er mich aus dem Badezimmer führt. ,,Und zieh dir eine Jacke und halbwegs vernünftige Schuhe an, es ist kalt."
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i love you, remember? ❦
TeenfikceDer Geschmack des kalten Metalles breitet sich binnen Sekunden in meinem Mund aus, dennoch versuche ich den Mann durch meine verschwommene Sicht anzusehen und traue mich derweil kaum meiner flachen Atmung nachzugehen. Er sieht belustigt aus, drückt...