Beerdigung

289 12 0
                                    

...

Jemand berührt mich sanft am Arm. Ich erwache langsam und schaue mich noch immer müde um. Neben mir sitzt meine Mutter mit einem todunglücklichem Gesicht. Irgendwas stimmt hier nicht. Dicke Tränen kullern über Mutter's Wangen.

„Mom?", frage ich noch ganz verschlafen, aber besorgt zugleich. „Hey, Liebling!", sagt sie schluchzend und ich setze mich schlagartig aufrecht hin. „Was ist passiert?", frage ich leicht panisch. Mom holt tief Luft und schaut mich dann an.

„Grandma ist heute Morgen von uns gegangen. Sie hat es nicht geschafft. Es tut mir so leid, Schatz!", schluchzt sie und der tiefe Schmerz ist in ihrer müden Stimme zu hören.

„Was? Nein! Nein, das darf nicht wahr sein!", sage ich und sehe alles nur noch verschwommen. Tränen fliessen wie ein Wasserfall über meine Wangen. Mom nimmt mich fest in ihre Arme und gemeinsam weinen wir. „Mom, sag mir bitte nicht, dass das wahr ist!", weine ich in ihren Armen.

Sie nimmt mich noch fester in ihre Arme. „Es tut mir so leid!", flüstert sie. „Mom, nein! Nein, bitte! Bitte nicht!", murmle ich und ein tiefer Schmerz erreicht mein Herz. Dieser Schmerz und Trauer ist unerträglich. Eine ganze Weile, hält meine Mutter mich in ihren Armen und lässt mich ausweinen, bis ich keine Tränen mehr habe und ich mit tiefem Schmerz in ihren Armen einschlafe.

___________________________________

Heute ist die Beerdigung von Grandma. Ich habe Harry alles erklärt und somit konnte er seine Überraschung nicht machen, was aber nicht schlimm ist, da ich sowieso nicht in dieser Stimmung bin. Harry hat beschlossen mit seiner Familie auch zur Beerdigung zu kommen.

Mit leeren Gefühlen, betrachte ich mein schwarzes Kleid im Spiegel. Meine Haare hat meine Mutter zu einem wunderschönen Zopf geflochten. Tränen kullern ununterbrochen über meine, schon ganz roten Wangen runter.

Meine Mom tritt hinter mir hervor und legt ihre Hand auf meine Schulter. „Komm! Wir müssen gehen, Liebling!", sagt meine Mutter heiser und Dad kommt in seinem schwarzen Anzug die Treppen runter. Chris dicht gefolgt, ebenfalls in einem schwarzen Anzug.

Gemeinsam steigen wir in das Auto ein und fahren los zur Kirche. Ich schaue aus dem Fenster neben mir. Dicke Regentropfen prallen gegen die Scheibe. Das regnerische Wetter entspricht exakt mein Gefühl, das ich jetzt habe.

Die Fahrt zur Kirche ist stumm und als wir aussteigen, ertönt leise Gemurmel. Eine grosse Menschenmenge hat sich vor der Kirche versammelt. Alle in schwarz gekleidet. Meine Mom erblickt Harry's Mom Nikki und geht zu ihr. Ich folge wortlos meiner Mutter.

„Hallo Nikki und Dominic! Danke, dass ihr gekommen seid!", bedankt sich meine Mutter und umarmt Nikki. Mein Dad spricht mit Harry's Vater Dominic und Chris steht neben Dad. Harry gesellt sich zu mir und nimmt meine Hand.

Sam und sein grosser Bruder Tom kommen ebenfalls zu mir und umarmen mich lange. „Hey, Cat!", begrüsst mich Tom und drückt mich fest an sich. „Hey!", sage ich leise. Sam schaut mich mitleidig an und ich vergrabe mich dann in Harry's Arme.

Nach 10 Minuten Warten, gehen wir in die Kirche rein. Alle sprechen gedämpft und lassen sich auf die Plätze nieder. Meine und Harry's Familie setzen sich ganz vorne hin, ich an Harry gelehnt. Mom umklammert Dad's Arm und Chris sitzt schweigend hinter mir.

Vorne kommt ein Mann in einem speziellen Kleid und beginnt mit der Rede. „Heute sind wir alle hier versammelt, um jemanden die letzte Ehre zu erweisen. Elizabeth Walker starb am 19.12 um 05:49 Uhr im Krankenhaus in London. Mit schweren Herzen, müssen wir heute alle Abschied nehmen. Ich bitte jetzt Emma Walker hervorzutreten!", spricht der Mann und meine Mom steht zitternd auf.

Mit eiligen Schritten, schreitet Mom nach vorne. Vorne bleibt sie dann stehen, tupft mit einem kleinen Tuch ihre Tränen weg und holt einmal tief Luft. „Meine Mutter, war eine sehr hilfsbereite, grosszügige und nette Frau. Sie hatte ein grosses Herz. Sie war immer da für mich. So vieles habe ich von ihr gelernt und ich bewundere sie dafür. Ich bewundere sie, weil sie im Leben nie aufgegeben hat und immer dahinter stand, wenn sie was tat. Sie war eine wunderbare und grossartige Frau. Es tut mit leid Mom, dass ich mich nicht richtig von dir verabschieden konnte. Ich liebe dich und werde mit dem Gedanke immer bei dir sein! Das verspreche ich dir! Ruhe in Frieden Mom!", redet meine Mutter und erneut kullern mir Tränen runter.

Ich vergrabe mich abermals in Harry's Schulter und weine. Mom läuft wieder zurück und der Mann, spricht weiter. „Nun werden wir die Beerdigung zu Ende führen! Ich bitte euch alle, jetzt nach draussen zu gehen!", sagt der Mann und alle laufen raus. Ich klammere mich an Harry und er hält mich dann in den Armen, als der Sarg runter in die Erde hineingelegt wird. Erde wird über den Sarg geschüttet und ein Haufen von Blumen, werden hingelegt.

Meine Familie verabschiedet sich von allen, danach machen wir uns mit Harry's Familie auf den Weg nach Hause. Mom und Dad haben die Familie Holland zu sich eingeladen. Zu Hause, gehe ich hoch in mein Zimmer und verschanze mich in mein Bett. Ich will nur alleine sein!

My life is an accident - Sam Holland - by idrinkteadarling15 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt