Kapitel 10

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Es war der Weihnachtsmorgen, leise rieselte der Schnee gegen das Fenster. Ich wachte mit einem Lächeln auf, grinsend schaute ich hoch zu Draco, der noch schlief. Langsam stand ich auf, duschte mich ab und zog mir eine schwarze Jogginghose und einen roten Pulli an, kämmte mein nasses Haare, lehnte mich an den Türrahmen, beobachtete meinen schlafenden Freund. Dann kletterte ich ins Bett, setzte mich auf seine Hüfte und versuchte Draco zu wecken. „Aufstehen" flüsterte ich und strich ihn seine Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Guten Morgen, mein Darling" begrüßte er verschlafen, rieb seine Augen und küsste mich. „Deine Mutter wartet bestimmt schon" sagte ich und zog ihn aus dem Bett. Draco zog sich um und ich schaute aus dem Fenster, es schneite wie wild. Dann kam Draco von hinten, schlang seine Arme um meinen Bauch. Er küsste meinen Kopf und händehaltend schlenderten wir hinunter.

„Frohe Weihnachten ihr zwei" begrüßte uns Narcissa freudig, stürmte auf Draco und danach auf mich, küsste unsere Wangen während sie uns ihre Arme um unsere Körper schlang. „Erstmal frühstücken wir und danach gibt es Geschenke" lächelte sie, führte uns zum Tisch, der bereits gedeckt war, auch einiges an Weihnachtsdekoration stand auf dem Tisch sowie auf den Regalen an den Wänden. „Das ist wirklich sehr schön" murmelte ich, „Hab ich vor einigen Tagen gekauft, extra für dich" kicherte sie, „für mich?" fragte ich verwirrt, „Du sollst dich doch wohl hier fühlen?" antwortete sie kopfschüttelnd, ich zog meinen Stuhl vor und setzte mich hin, auch die beiden nahmen Platz. „Das ist wirklich sehr nett" lächelte ich schmunzelnd, skeptisch musterte Draco uns und starrte mich danach bewundernd an.

Nach dem Essen schlurften wir ins Wohnzimmer und dort lagen Geschenke unter der großen Tanne, ich setzte mich aufs Sofa und Narcissa auf das Sofa gegenüber. Draco ging zügig zum Baum, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und holte sein Geschenk für mich, „Hier für dich" sagte er, überreichte mir das Geschenk und setzte sich neben mich. Ich öffnete es und es strahlte mir ein silberner Ring entgegen. „Schau auf die Innenseite" flüsterte Draco in mein Ohr und legte seine Hand auf meinen Rücken. Auf der Innenseite standen unsere Namen eingraviert. „Draco, er ist wunderschön" staunte ich und küsste ihn flüchtig, Narcissa grinste uns verstohlen an.

Danach packten wir den Rest der Geschenke aus, Draco bekam von mir ein Fotoalbum von uns. Narcissa schenkte mir eine Halskette mit einem Herz und ich schenkte ihr ein Parfüm, Draco hatte mir geholfen das richtige zu finden. Freudig nahm sie mich in den Arm, ich hatte sie wirklich ins Herz geschlossen.

Unerwartet klopfte es an der Tür, Narcissa schaute uns verwirrt an, wir beide zuckten nur mit den Schultern. Dann flitzte sie zur Tür, sofort waren zwei Stimmen zu hören. Draco stand verwundert auf, schnellte zur Wohnzimmertür und erschrak, sein Lächeln fiel und er spannte sich an. „Was ist los?" fragte ich nervös von seiner Reaktion. „Mein Vater" stotterte er leicht, taumelte einige Schritte zurück. Ich schaute ihn ungläubig an, mein Herz klopfte gegen meine Rippen und schwer atmete ich aus, „Draco!" rief Lucius lachend entgegen als er zum Wohnzimmer kam, „Vater, was machst du denn hier?" fragte Draco nervös stotternd. „Ich komme euch an Weihnachten besuchen!" sagte Lucius und dann sah er mich, bevor er seinen Sohn in den Arm nehmen wollte. Seine Augen bohrten sich in meine, er starrte mich finster an. „Was macht sie hier?" rief er wütend. Sauer trat er ein Stück näher und machte die Anstalt sich auf mich zu stürzen. Draco stellt sich schützend vor mich. „Sie ist hier weil sie meine Freundin ist und sie jetzt zur Familie gehört!" knurrte Draco gereizt. „Oh mein Sohn, sie hat dich bestimmt verzaubert, du kannst doch nicht ein Halbblut lieben und dazu noch eine Potter!" schrie er, Potter betonte er besonders. „Sie hat mich nicht verzaubert. Wir lieben uns!" verteidigte Draco mit einem bestimmenden Ton. Narcissa kam herbei und hielt Lucius auf bevor er auf mich zu kam. „Lucius! Akzeptiere es! Sie ist ein toller Mensch und das Blut ist völlig egal!" flüsterte sie halblaut zu ihm, er schnaubte verächtlich. Er hatte einen versteinerten und emotionslosen Blick auf mich gerichtet, seine Fingern glitten an seinen Zauberstab. „Kinder, wie wärs wenn ihr hochgeht, euch fertig macht und draußen an unserem Lieblingsplatz spazieren geht?" lächelte uns Narcissa zu. Draco nickte und er verstand welchen Platz sie meinte, er nahm meine Hand und zog mich schnell aus dem Raum. Oben in seinem Zimmer war er richtig sauer, „Wie ich ihn hasse!" schrie er und trat gegen das Bett, weswegen es gegen die Wand knallte. Ich schreckte zusammen, er schaute mich an und sein Blick wurde weicher. „Draco, er ist dein Vater und das wäre hier alles nicht passiert wären wir nicht zusammen gekommen. Das ist meine Schuld" krächzte ich, kratzte meinen Hinterkopf und schaute auf den Boden. Er kam näher und hob mein Kinn an, „Hey, das du meine Freundin bist ist das beste was mir je passiert ist, mein Vater ist mir egal ich lasse nicht zu das unsere Beziehung wegen ihm scheitert, okay?" flüsterte er und küsste mich lächelnd. Ich lächelte ebenfalls, doch ein schlechtes Gewissen schlich sich hinein.

Schnell rannten wir raus aus dem Haus, „Wohin geht es eigentlich?" fragte ich, weißer Rauch stieß aus meinem Mund. „Wirst du sehen" lächelte er mir geheimnisvoll zu. Seine Nase war etwas rot wegen der Kälte, er sah unglaublich süß aus. Nach einer Weile kamen wir an einem Steg an. Der ganze See war eingefroren, einzelne Schneeflocken fielen vom Himmel. Langsam setzten wir uns auf das Ende vom Steg und ließen unsere Füße baumeln. „Hier war ich oft mit meiner Mutter, wenn mein Vater mal wieder, er war" seufzte er und starrte auf den See. Ich schaute ihn bemitleidend an, streichelte seinen Handrücken nachdem ich seine Hand nahm. Draco schaute mich auch an, wir starrten einfach nur in unsere Augen, vorsichtig beugte er sich an mich und küsste mich liebevoll auf die Stirn. Ich legte eine Hand um seinen Nacken, er eine Hand auf meine Wange. Danach legte ich meinen Kopf auf seine Schulter ab und wir verweilten so einige Zeit.

Nach zwei Stunden stapften wir zurück durch den hohen Schnee, leicht lachend hielt er mich damit ich nicht einsackte. Die Sonne ging auch schon langsam unter, es war eigentlich ein schöner und romantischer Tag geworden. Und da waren wir wieder vor der Manor, sie strahlte wieder diese dunkle Aura aus. Auch Draco sah nicht begeistert aus, wieder dort zu seien. Vorsichtig klopften wir an der großen Tür, Narcissa machte besorgt auf „Hey" lächelte sie vorsichtig, bat uns rein, zogen unsere dicken Jacken und Schuhe aus.

Danach setzten wir uns ins Wohnzimmer, ich schaute mich nach Lucius um doch weit und breit keine Spur mehr, ein klein wenig entspannte ich mich. „Lucius ist wieder zurück zu seiner Reise, wir haben geredet und er will es nicht einsehen, er will nur ein Reinblut, wir werden das hinbekommen versprochen!" versicherte Narcissa seufzend. „Er denkt nur ans Blut, das kotzt mich an!" knirschte Draco. „Ich weiß, aber wir können deinen Vater nicht ändern" antwortete Narcissa seufzend. „Das wird schon" tröstete sie mich und umarmte mich darauf. Draco nickte nur sauer, doch spannte seinen Körper weiterhin an. Stillschweigend saßen wir am Tisch und aßen das gekochte Essen von Dobby. Knurrend zog Draco mich ins Zimmer, als wir fertig waren und er war immer noch angespannt. Er setzte sich aufs Bett, stütze seine Ellenbogen auf seine Knie ab und schaute auf den Boden. Ich setzte mich neben ihn und fing vorsichtig seinen Rücken zu streicheln, „Draco" fing ich flüsternd an. „Lass mich" antwortete er warnend und rückte ein Stück weg. „Ist das dein Ernst?" antwortete ich leicht genervt. Er antwortete nicht, starrte weiterhin vor sich hin. Genervt nickte ich nur, erhob mich und huschte raus aus dem Raum, und schloss die Tür leise hinter mir. Ich schaute mich etwas im Haus um und fand eine kleine Bibliothek, kleine Kerzen standen dort und brachten mir Licht. Neugierig ging ich rein und schaute mir jedes einzelne Buch an, in einige begann ich zu lesen und ließ mich auf einem gemütlichen Sessel fallen.

Nach einer Weile war es fast mitten in der Nacht, meine Augen wurden schwerer. Ich klappte das Buch zu, stellte es zurück an seinen Platz und langsam schlich ich zurück zum Schlafzimmer, und tapste hinein. Dort war kein Draco, bemerkte ich als ich die Tür öffnete. Ich schaute mich verwirrt um auch etwas Enttäuschung hatte ich im Gefühl, vielleicht schlief er woanders? Enttäuscht ging ich ins Bad und machte mich Bettfertig. Danach legte ich mich ins Bett und starrte aus dem Fenster in die Sterne. Es war komisch ohne Draco in seinem Bett zu liegen. Ich roch unauffällig an der Bettdecke und es roch nach ihm, eingekuschelt in der Decke schlief ich ein.

Am nächsten Morgen wachte ich auf und war immer noch allein, ich wälzte mich unruhig umher und grummelte leise. So hätte der Abend eigentlich nicht laufen sollen, dachte ich mir und presste meine Lippen aufeinander. Langsam stand ich auf und machte mich frisch, ich zog mir bequeme Klamotten an und kämmte durch meine Haare. Vorsichtig torkelte ich runter in die Küche, dort stand Draco und machte sich einen Kaffee. „Oh guten Morgen" begrüßte er mich fast flüsternd, als er mich bemerkte. „Morgen" murmelte ich halblaut. Ich schaute beschämt auf den Boden und ging langsam zum Esstisch, der gedeckt war, ich ließ mich auf meinen Platz fallen. „Meine Mutter ist gerade frühstücken mit Freunden" sagte Draco und ging rüber zu mir zum Tisch, leicht nickte ich und griff nach dem Essen. Auch er setzte sich auf seinen Platz und fing an zu essen. „Liv ich will nicht das es so ist" fing er an als wir still gegenüber saßen nach dem Essen. „Ich auch nicht" antwortete ich traurig. „Es tut mir leid wegen gestern, es regt mich nur so auf, das mein Vater seit dem Tag meiner Geburt mein Leben vorgeplant hat und es immer kontrollieren will, dann kamst du und hast seine Pläne kaputt gemacht aber das finde ich schön mehr als schön, denn durch dich weiß ich wie sich Liebe anfühlt" beichtete er seufzend und starrte mich an, ich spürte wie Wärme in meinen Körper fuhr. Ich schaute auf und starrte ihn an, unsere Blicke bohrten in unsere Körper. „Ich weiß das das alles hier wegen mir ist, aber ich will egoistisch sein und dich um jeden Preis behalten" antwortete ich leicht lächelnd. Er lächelte ebenfalls leicht und kam auf mich zu, legte seine Hände an meine Wange und küsste mich. Sofort stand ich auf ohne den Kuss zu brechen.

Seine Potter.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt