Die Pianistin

35. Kapitel

Harry

„Sind Sie bereit, Mr. Potter?"

Harry und der Tränkemeister sahen sich an. Der Jüngere nickte nach einigen Sekunden, dann traten die beiden nach draußen vor die magischen Mikrofone, und ein Blitzlichtgewitter brach über sie hinein.  Reporter schrien durcheinander, solange bis Snape sich mit einem schnarrenden "Ruhe" Gehör verschaffte und ihm zu verstehen gab, dass er nun sprechen sollte.

"Gestern Abend, am Dienstag, den 24. Oktober, wurde Hermine Granger gefunden, und zwar von Severus Snape und Lucius Malfoy.  Sie wurde Opfer einer Entführung, ihr geht es den Umständen entsprechend." Nun wurde es Zeit, zu erklären, warum ausgerechnet Snape und Malfoy seine beste Freundin gefunden hatten, und diese Tatsache würde in der Zaubererwelt wie eine Bombe einschlagen, doch das sollte Snape tun, immerhin hatte Malfoy senior ihn in das Geheimnis eingeweiht. Bei der  Erwähnung, dass Snape und Malfoy Hermine gefunden hatten, wurde das Geschrei noch lauter.

"Weitere Details zur Entführung werden nicht vor Beginn des Prozesses veröffentlicht, allerdings gibt es ein wichtiges Detail zur Vorgeschichte. Ich übergebe das Wort an Professor Snape."

"Sie werden sich vermutlich fragen, weshalb ausgerechnet Lucius und ich Miss Granger gefunden haben." Snape sprach mit klarer, autoritärer Stimme und sofort fühlte Harry sich in alte Hogwarts-Zeiten zurückversetzt. Nun beruhigten sich die Reporter ein wenig und saugten begierig jedes Wort des Professors auf.  "Lucius hat mich letzte Woche um Hilfe gebeten, Miss Granger zu finden, denn die beiden sind seit letzten August ein Paar."

Nun fing der Tumult sofort wieder an, noch lauter als zuvor, die Reporter schrien sich vor lauter Fragen und Kommentaren beinahe die Seele aus dem Leib, bis Snape mit einem Sonorus eingriff.

"RUHE! Ich war noch nicht fertig", schnarrte er, nachdem er den Zauberstab auf seine Kehle gerichtet hatte und somit nun die Pressevertreter übertönte. "Zu gegebener Zeit werden Lucius und Miss Granger selbst eine Erklärung abgeben. Weitere Informationen werden noch nicht freigegeben."

Damit war die Pressemitteilung zu Ende, Snape nickte Harry zu und die beiden verschwanden unter tosenden Fragen und im erneuten Blitzlichtgewitter den Raum.

"Puh", sagte Harry, sobald sie alleine waren. "Auf die beiden kommen ganz schön schwierige Zeiten zu..."

"Da haben Sie vollkommen Recht, Mr. Potter", stimmte Snape ihm zu.

Es war das erste Mal in seinem Leben, dass Snape ihm Recht gab. Harry war ein wenig baff, das musste er zugeben. Noch baffer war er allerdings, als Snape hinzufügte: "Wir sollten die beiden so gut es geht unterstützen, meinen Sie nicht auch?"

"Ja, Sir. Das sollten wir."