Die Leiden des jungen H. [Müller / Badstuber]

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Titel: Die Leiden des jungen H.
Pairing: Thomas Müller / Holger Badstuber
A/N: Heute gibt es einen uralten OS aus dem Jahre 2013 für euch. Habe den damals im Rahmen eines Wichtel-Projektes geschrieben. Mein erstes und einziges Mal mit den beiden. Ich hoffe, er gefällt euch.
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Holger und Thomas. Thomas und Holger. Seit sie sich damals in der C-Jugend des FC Bayern München kennengelernt haben, im Jahre 2002 um genau zu sein, gab es die beiden nur noch im Doppelpack.

Für Holger war damals alles total neu gewesen. Plötzlich wohnte er über 100 km von zu Hause weg, hatte seine Familie nicht mehr täglich um sich herum. Die Umstellung war ihm damals sehr schwer gefallen, hatte er doch anfangs mit ziemlich starkem Heimweh zu kämpfen.

Weinend lag der junge Memminger wieder einmal auf seinem Bett, hatte sein Gesicht zur Wand gedreht. Er war froh, dass sein Mitbewohner gerade nicht da war. Denn auf seine blöden Kommentare konnte er getrost verzichten. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ihn der andere ausgelacht hätte, weil er weinte. „Du bist so ein Mädchen, Badstuber", hatte er ihm letzte Woche mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen an den Kopf geknallt, bevor er laut lachend aus ihrem Zimmer verschwunden war. Holger war dies natürlich mehr als peinlich gewesen. Er war ein Junge von 13 Jahren, der weinte, weil er Heimweh hatte.

Ich kann doch auch nichts dafür", schluchzte er leise. Er war nun mal ein Familienmensch. Und jetzt sah er seine Eltern und Geschwister nur noch höchstens einmal im Monat. Da durfte er doch wohl Heimweh haben!

Ein Klopfen an der Tür ließ ihn zusammenzucken. „Ja?"


„Ich bin's ... Thomas ... Kann ich reinkommen?", fragte die Person hinter der Tür. Schnell richtete sich Holger auf, wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, ehe er schließlich mit einem leisen „Ja" antwortete.

Langsam öffnete sich die Tür und Thomas lugte vorsichtig durch den Türspalt. „Alles klar bei dir?", wollte er von seinem Kumpel wissen, bevor er schließlich ganz eintrat und die Tür von innen schloss.


„J-ja ... alles o-okay", stotterte der Blonde, sah dabei auf den Boden. Er hoffte, dass Thomas nichts bemerken würde. Er wollte nicht, dass ihn der andere auch auslachte.


„Das sieht aber nicht so aus", erwiderte der Jüngere leicht besorgt, setzte sich neben Holger.

Es ist wirklich alles in Ordnung", wiederholte Holger mit etwas festerer Stimme.


„Du brauchst mir nichts vormachen, Holger", begann Thomas, „dein toller Mitbewohner hat unten im Gemeinschaftsraum herumposaunt, was du doch für ein Mädchen seist. Dass du mal wieder weinen würdest."

Er hat was? Scheiße! Jetzt wissen alle Bescheid." Irgendwie hatte Holger schon damit gerechnet, dass sein Geheimnis bald keines mehr ist.


„Ich hab' ihm gesagt, dass er sich um seinen Scheiß kümmern soll. Bin dann sofort raus und hab' mich auf den Weg zu dir gemacht", erklärte er weiter.


„D-danke", flüsterte Holger, versuchte die erneut aufkommenden Tränen zu unterdrücken.


„Was ist los, Holger?", wollte der Jüngere schließlich wissen, legte seinen Arm um die Schulter des anderen.

Ich ... Ich hab' Heimweh", gab der Blonde leise zu, schämte sich ein bisschen. „Letzte Woche hat er mich das erste Mal weinen sehen. Er hat gemeint, dass ich voll das Mädchen wäre."


„Der spinnt doch!", kam es wütend von Thomas, „Ich find' das überhaupt nicht schlimm. Du wohnst jetzt so weit von zu Hause weg. Da würde doch jeder Heimweh haben."

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