Alien [Jeongchan]

1🪐

Eins

Es war ein normaler Morgen und Jeongin war auf dem Weg in die Uni. Ihr fragt euch sicher, was er trug. Er trug einen pinken Sweater und eine weiße Strickmütze.  Er fiel unter den ganzen schlicht schwarz gekleideten Studenten auf und es machte es nicht besser, dass er an seinem Rucksack einen riesigen Regenbogenpin hatte. Jeder konnte es ihm ansehen. Er war anders in dieser strickten Gesellschaft. Er war schwul. Er war allein und er wurde von jedem in seinem Leben im Stich gelassen. Die Leute nannten ihn Alien. Er war im ganzen Studiengang bekannt und er änderte kein bisschen an sich.

Es war ein Morgen wie dieser, wo er in einem neuen Kurs sah wegen des neuen Semesters. Jeongin setzte sich auf einen der Plätze und langsam versammelten sich immer mehr Leute um ihn herum und die anderen Sitze füllten sich. Alle sahen instinktiv sofort auf ihn, doch das interessierte Jeongin nicht, sie sahen auch genauso schnell wieder weg. Der Dozent kam in den Raum und erstaunlicherweise war dieser sehr jung. So jung, dass es Jeongin nicht glauben konnte. Er war in einem Englischvorlesung, weil er es einmal ausprobieren wollte. Doch Jeongin wusste, dass er definitiv in dieser Vorlesung erscheinen würde.

„Mein Name ist Herr Bang, bitte sein Sie ruhig und setzen sich auf ihre Plätze, damit wir mit dem Stoff beginnen können."  Die Stimme pulsierte in Jeongins Kopf und machte ihn verrückt. Er wurde rot und versteckte sein Gesicht in seinen Block. Dies wurde von fast niemanden bemerkt und so versuchte er sich zu konzentrieren und machte sich seine Notizen.

<<Jeongin du kannst dich nicht in jeden hinz und Kunst verlieben, es hatte dir damals schon nicht geholfen,>> dachte er und bemerkte einen Jungen mit Sommersprossen neben ihm, welcher sehr verwirrt war.

„Du schreibst auf dem Tisch." Sagte Jeongin und der Junge schreckte hoch und schaute entsetzt auf den Tisch, bevor er anfing zu radieren und radieren. Er sah in Jeongins Augen niedlich aus mit seiner Naivität. Also war er für Jeongin ein direkter Konkurrent.

„Danke." Stammelte der Junge zu Jeongin in einem sehr gebrochenen koreanisch. „Alles noch neu für dich hm?" Jeongin lehnte den Kopf an einer seiner Hände an und schaute zu dem Fleckengesicht. „Ja, es ist alles noch etwas schwer." Stotterte er und Jeongin wusste, dass er einer dieser Menschen war, mit denen er befreundet sein möchte. „Mein Name ist Jeongin, schön dich kennenzulernen." Er schreib seinen Namen in Hangul auf einen Zettel.

„Ah. J EO NG I N." Nickend bestätigte Jeongin. „Mein Name ist Felix." Er fing an seinen Namen auf den Zettel zu schreiben. Jeongin grinste nur und anschließend wand er sich wieder dem wirklich attraktiven Dozenten zu, der vorne eine Vorlesung hielt.

Die Studenten packten alle langsam ein und Jeongin konnte wie immer die Blicke der anderen auf sich spüren. Er stach heraus unter den ganzen grautragenden Brillenschlangen.

Felix schaute ihn nur an und grinste. Er fand Jeongin nicht komisch, vielleicht auch weil er nicht aus dieser Gesellschaft kommt. Er weiß nicht, wie es ist systematisch ausgegrenzt zu werden, weil er anders ist. Jeongin ging langsam zur Tür und setzte sich seine Kopfhörer auf, um die Beleidigungen der anderen und die Anfeindungen zu ignorieren.

Doch dann fiel nicht nur er, sondern noch viele Unterlagen auf den Boden und er schaute auf.

Direkt in die Augen von Herr Bang, welcher ihn sehr desinteressiert anschaute.

„Pass auf, wo du hinläufst."

Und zu allem Übel wurde Jeongin noch rot.