More Than Friends • Jinkook {Abgeschlossen}

~2~

Ich habe schon öfter überlegt, dem Angebot von Jungkooks Eltern zu folgen und bei ihnen einzuziehen. Sie meinten immer sie haben genug Geld für drei Kinder und das wäre kein Problem. (Jungkook hat noch eine Schwester).

Aber ich zweifele noch. Klar... wahrscheinlich wären meine Eltern froh, wenn die Schande weg ist, und sie in Ruhe ihr "neues, nicht kaputtes" Kind aufziehen können.. Aber irgendwo sind sie ja immer noch meine Eltern.

"Ich kann heute auch zu Jungkook gehen, wenn dir das lieber ist.", sage ich zu meiner Mutter, während ich die Küche aufräume. Sie schnaubt. "Wäre sogar besser.", antwortet sie. "Aber wenn du mit Aids wieder nach Hause kommst, kannst du selber sehen wo du bleibst.",

Ich verdrehe die Augen. "Jungkook ist mein bester Freund... wir sind nicht zusammen.", gifte ich ihr entgegen. Sie lacht kurz auf. "Ach komm... ihr macht doch mit allem rum was ihr finden könnt.",

Ich werde so langsam echt wütend. Erstens... Ich bin seit 2 Jahren schwul, aber noch Jungfrau. Wow, ein achtes Weltwunder. Und zweitens... mir geht es einfach auf den Sack, wie hasserfüllt man mit seinem eigenen Kind umgehen kann.

"Das stimmt nicht!" Rufe ich deswegen zurück. "Wir sind genauso wie die, die hetero sind! Wir sind genau wie ihr, nur eben das wir Männer mögen anstatt...",

Klatsch.

Ich spüre einen heftigen Schmerz in meiner Wange. Fassungslos schaue ich zu meiner Mutter hoch. Sie hat die Hand gegen mich erhoben. Zum ersten mal!

"Keine Widerrede.", faucht sie. "Du bist 16, Jin. Du kannst auch einfach abhauen, wenn es dir nicht passt.",

Ich spüre wie mir zum ersten mal seit einem halben Jahr mal wieder Tränen in die Augen schießen.

Ich habe damals sehr viel geheult. Aber mit der Zeit habe ich mich an die ganzen Beleidigungen von meinem Eltern gewöhnt. Aber jetzt... Zum ersten mal hat meine eigene Mutter mich geschlagen.

"D... das reicht...", stottere ich. "Ich gehe.", in dem Moment kommt mein Vater rein und setzt sich an den Tisch. "Vielleicht ist es besser so.", brummt er. Anscheinend hat er wieder getrunken. Dabei ist es erst 8 Uhr morgens.

Ich senke den Blick und stürme in mein Zimmer. Von einer Sekunde auf die andere habe ich beschlossen: ich kann hier nicht bleiben.