Kapitel 87

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Serafina by LuanaWhite

"Aber er ist ein Wolf." knurrte mein Vater ehe Lucas das Wort ergriff. Ich sah meinen Vater an dass er nicht so recht wusste wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Er war ebneso wie alle anderen Vampire zu einem Monster geworden. Konnte er überhaupt verstehen was ich für Lucas empfand? Manchmal machte es den Anschein dass er immer noch mein Vater war, aber dann widerum tat er etwas, dass mich Glauben ließ, er wäre bloß die Hülle eines Dämons.

Plötzlich ging er mit erhobenen Zeigefinger auf Lucas zu und ich bekam Angst. Angst was er nun tun würde.
"Du wagst es Wolf? Du..." dann jedoch hielt er inne. Er verengte seine Augen.
"Du liebst sie ebenfalls? Ein Vampir und ein Werwolf? Das ist absurd. Völlig absurd." stammelte er vor sich hin und begann sich dann wieder ein paar Schritte von Lucas zu entfernen. Er begann in der Gasse, in der wir uns befanden, aufgebracht hin und her zu gehen. Dann wandte er sich mir zu.

"Meine Tochter verliebt in einen Wolf. Der Clan wird denken du hättest ihn verraten. Constantin wird das niemals akzeptieren. Weißt du in was für eine Lage du mich bringst und..." sein Gesicht verwandelte sich zurück. Seine Augen wurden wieder normal und dann wandte er sich wieder Lucas zu.
"Weiß dein Alpha von ihr?"

Ich war auf der einen Seite erleichtert. Erleichtert darüber das ihm klar war, dass ich Lucas liebte. Er wollte das Beste für mich, auch als Vampir. Auch wenn er mich mit Jake verheiraten wollte. Er wollte mich schützen. Er wollte dass ich ein gutes Leben hatte. Trotz allem. Das wusste ich tief in mir drin. Er wollte mich nicht gegen meinen Willen fort bringen und ringte mit sich. Doch seine Frage an Lucas brachte mich zum grübeln. Vielleicht könnte uns sogar mein Vater helfen, gegen Pascal vorzugehen.

Lucas schüttelte seinen Kopf.
"Nein, er weiß nichts davon und ich möchte es auch dabei belassen. Ich würde niemals zulassen, dass Serafina etwas passiert. Ich beschütze sie mit meinem Leben." versicherte er meinen Vater. Dabei konnte ich ihm ansehen, dass er sich auch etwas wunderte. Vater hätte ihn ja auch angreifen oder sonst was können, aber dies tat er nicht. Und ein wenig wunderte ich mich auch darüber.

"Ihre Tochter liebt sie sehr, Mr. DeLuca. Ich hoffe das wissen sie. Bitte behalten Sie Stillschweigen darüber, dass wir Beide ein Paar sind und bringen Sie Serafina nicht noch mehr in Gefahr. Ich kann Ihnen doch ansehen, dass sie ihre Tochter über alles lieben. Sie lieben sie, genauso wie ich sie liebe." redete Lucas weiter auf ihn ein.

Ich war gerührt wie Lucas mit meinen Vater redete und wollte dass er wieder mein Vater war. Aber ich wusste auch, dass Liebe nichts wahr, was er fühlen konnte. Er fühlte sich verantwortlich. Er wollte mich in Sicherheit wissen. Mehr aber auch nicht und das war mir durchaus bewusst. Es war nicht wie bei seiner Tante. Mein Vater war ein Vampir und kannte solche Gefühle wie Liebe nicht. Warum das so war, und warum ich der einzige Vampir war der lieben konnte, wusste ich einfach nicht. Ich war immer schon anders gewesen.

"Wohl wahr." war das einzige was mein Vater sagte.
Dann aber schaute er sich kurz um und redete erneut.
"Ihr müsst hier weg. Die anderen dürfen euch nicht entdecken. Wir treffen uns morgen mittag, 12 Uhr im Café Teatime."
Dann umarmte mich Vater noch mal und ich erwiderte seine Umarmung diesmal. Es tat so gut ihm endlich wieder zu sehen.

Seine nächsten Worte waren aber an Lucas gerichtet.
"Wenn ihr irgend etwas zustößt, mache ich dich dafür verantwortlich. Ich werde dich jagen und töten, auch wenn es das letzte ist was ich tue, Wolf." und noch ehe Lucas etwas erwidern konnte, verschwand mein Vater auch schon in Vampirgeschwindigkeit und ich seufzte schwer aus.

"Wirklich sehr nette, letzte Worte von deinem Vater." brummte Lucas und dann begann er auch schon nach meiner Hand zu greifen um mich hinter sich her zu ziehen. Mit einer Sache hatte Vater nämlich recht, wir mussten hier schnell verschwinden und schleunigst ins Hotel zurück kehren.

Als wir endlich in unserem Zimmer angekommen waren, und Lucas die Tür hinter uns abschloss, zog er mich auch sofort in eine Umarmung. Ich seufzte etwas gequält aus und Lucas streichelte über meinen Rücken.
"Wie geht es dir, jetzt nachdem du deinen Dad wieder gesehen hast? Mich wird er wohl niemals akzeptieren." fragte er mich sanft, aber dennoch ernst.

"Es war schön ihm zu sehen. Und er hat viel positiver reagiert als ich erwartet hätte." meinte ich und löste mich von Lucas um mich auf die Bettkante zu setzen um mir erstmal die Schuhe auszuziehen. Lucas setzte sich zu mir und ich begann zärtlich seine Wange zu streicheln.
"Als Mensch hätte er dich akzeptiert. Er hätte dich über alles geliebt. Als Vampir... Er möchte mich lieben, kann es aber nicht. Und das frisst ihn innerlich auf." versuchte ich Lucas zu erklären und lehnte mich dann an seine Schulter.
"Wir gehen morgen in dieses Café, oder? Wir müssen ihm alles erzählen. Über Pascal. Er... Er könnte uns helfen Lucas. Ich will keinen Krieg, aber vielleicht ist das die einzige Möglichkeit?" fragte ich hoffnungvoll, aber auch verzweifelt.

Lucas seufzte etwas hoffnungslos und begann sich sein T-Shirt auszuziehen.
"Wenn du das möchtest, begleite ich dich. Aber ich weiß nicht, wie er uns helfen sollte." meinte er, doch dann schien ihm noch etwas einzufallen.
"Aber ich muss dich warnen. Er sollte mich lieber nicht reizen. Morgen ist der Tag vor Vollmond und da bin ich sehr empfindlich." erinnerte er mich und begann mir sein Handgelenk hin zu halten.

Sanft nahm ich Lucas Handgelenk und begann mit meinen Daumen zärtlich über seine Ader zu streicheln.
"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ich weiß nur dass wir Pascal irgendwie überführen müssen. Er darf nicht länger der Alpha sein. Wir müssen einen Weg finden um gemeinsam in Broken Hills leben zu können." sagte ich nachdenklich.
"Aber ich kann auch allein zu dem Treffen gehen, wenn dich seine Gegenwart zu sehr aufgeregt." schlug ich vor und sah Lucas dabei tief in die Augen.

Lucas jedoch schüttelte seinen Kopf.
"Nein, ich begleite dich. Es wird schon irgendwie gehen. Deine Gegenwart wird mich beruhig, so wie immer." meinte er und lächelte mich liebevoll dabei an.
"Jetzt trink erstmal mein Blut und dann reden wir weiter, ok?"

Mir gefiel der Gedanke nicht, dass ich von nun an täglich Lucas Blut trinken sollte als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Aber ich musste es tun damit das Gift nicht erneut begann zu wirken. Und ich würde nun täglich gegen meine Gier ankämpfen müssen wenn ich sein Blut schmeckte. Gegen meinen Blutdurst, aber auch gegen die körperliche Lust die in die Höhe stieg wenn ich ihm so nahe war.

Meine Zähne bohrten sich in sein Fleisch und stachen seine Pulsschlagader auf. Das Blut trat heraus und direkt in meinen Mund während ich sein Handgelenk fester umgriff. Ich wusste, ich durfte nicht viel trinken. Als sich meine Augen schlossen kamen die Bilder von letzter Nacht hoch, und schlagartig hörte ich auf zu trinken und ließ Lucas Hand wieder los. Ich nahm sein Shirt und drückte es auf seine Wunde um die Blutung zu stoppen bis es wieder heilte.
"Das ist genug."

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt