Kapitel 2: Orkanglockenspiel und Mutantenhirn

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Mein Blick klart wieder auf.

Scheinbar hat mich das Schwein, was die Dreistigkeit hatte meinen Luxuskörper zu entführt bewusstlos geschlagen.
Stark blinzelnd fokussiere ich meine Sicht, in diesem Moment schlägt der Schmerz ein, der mich scharf Luft durch die Zähne einsaugen und den Kopf in den Nacken legen lässt. Hat dieser Hurensohn mich etwa aus dem Fenster geworfen oder warum tut alles so scheiße weh?

„Tut mir leid, aber ich wollte keinen unnötigen Kampf, in dem du verletzt worden wärst, riskieren." Eine Stimme so klar wie ein Glockenspiel und so kräftig wie ein Orkan durchschneidet die Luft und dringt an meine Ohren. Die sollte ich vielleicht mal wieder sauber machen, wo ich grad so drüber nachdenke. Ok, blöder Einfall bei 'ner Entführung. Back to business.

Ich richte mich wieder auf und blicke die mir gegenübersitzende Frau an. Eine Frau?!

Jetzt erhascht der Raum meine Aufmerksamkeit. Er ist klein, schummrig und es gibt nichts außer einer Eisentür, den aus Metall gebauten Tisch vor mir und die 2 Stühle auf denen wir sitzen. Oh und die Glühbirne über uns sollte ich nicht vergessen, die das ganze Szenario hier wie aus einer bekloppten Krimiserie wirken lässt, als würde ich verhört werden.

Was für kranke Scheiße läuft hier überhaupt? Kann mich mal bitte jemand aus meinem Traum wecken? Sonst gibt es in denen zwar immer 'ne Frau, aber kein Verhör, sondern ein Bett.

„Hättest du mir nicht feiger Weise die Sicht genommen, dann wärst wohl eher du verletzt worden", kontere ich, worauf sie grinst.

Das Weib mir gegenüber ist schlank, hat dunkles leicht welliges Haar, - soweit ich das bei dem erbärmlichen Licht beurteilen kann - graue Augen, leicht ausgeprägte Wangenknochen und ein spitzes Kinn. Sie ist ... scharf. Nein ernsthaft, ich will die. Nicht so wie ich sonst jede will. Die Frau vor mir ist faszinierend und die Kälte, die von ihr ausgeht macht mich heiß.

„Ryan Matt, richtig?"

„Wenn ich jetzt sage; falsch und du nicht den richtigen gekidnappt hast, was dann?"

„Gut, unsere Psychologin meinte du wärst so."

„Wie bin ich denn?" Wirklich Ryan? Das ist die Frage die du auswählst? Von 'Wer bist du?', 'Wo bin ich?', 'Warum zur Hölle habt ihr eine Psychotante?' und 'Wieso bin ich hier?' wählst du ausgerechnet die?

„Sarkastisch, provozierend, aufreizend, taktisch, manipulativ und vor allem clever." Hat die Psychoschlampe von der wirklich mich analysiert? Denn so weit ich weiß bin ich das Wenigste davon.

„Beziehungsweise wirst du es sein. All das steckt in dir." Sie lehnt sich zurück und überschlägt die Beine, schenkt mir ein kühles Lächeln. Du siehst grad zu heiß aus, Schatz.

„Ich bin also clever?"

„Du hast deinen Abschluss mit 1,0 gemacht, du warst immer Klassenbester, obwohl du die Lehrer im Unterricht ständig durch dämliche Sprüche unterbrochen hast. Natürlich bist du clever, du Flachpfeife." Alles klar, die Professionalität ist also nur aufgesetzt.

„Wenn ich wirklich so scheiße schlau bin, wie du es gerade beschreibst, wieso bin ich dann seit ich aus der Schule raus bin arbeitslos?"

„Weil du ein Betrüger bist und noch dazu verdammt faul." Wo sie Recht hat, hat sie Recht.

„Betrüger?"

„Du hast etwas, das dir immer hilft."

„Mein Schwanz?"

Sie schmunzelt. „Nicht bei Frauen. Bei Tests, bei Fragen."

„Wovon sprichst du, bitte?" Ich duze sie, denn die scheint in meinem Alter zu sein, vielleicht ein wenig jünger.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 16, 2016 ⏰

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