Kapitel 18

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Ach wisst ihr was, ich hab es fertig, dann bekommt ihr es auch gleich noch. Viel Spaß

Kapitel 18

Luna schluckte, während sie versuchte, nicht noch panischer zur werden.

Ihr Blick fiel auf einen Vampir, der einen weißen Kittel trug und gerade irgendetwas betrachtete, was Luana nicht erkennen konnte. Er blickte durch ein Rohr auf ein Gläschen. Als er jedoch bemerkte, dass jemand im Raum war, hob er den Kopf. Dann musterte er Amon, erhob sich von seinem Stuhl und lächelte leicht.

Sein Haar war wirr und seltsam grau. Nicht einheitlich, mehr als hätte er Staub in den Haaren. Oder Mehl.

"Lord Amon", sagte er höflich und verneigte sich leicht. "Ich habe Euren Brief erhalten. Wenn Ihr wollte fange ich gleich an."

Seine Worte sorgte dafür, dass Leben in Sienna kam und plötzlich versuchte sie, an Luana vorbeizurennen. Sie wirkte irgendwie panisch.

Amon ließ es jedoch nicht zu. Stattdessen packte er sie und zog sie zurück.

Der andere Vampir lachte erheitert. "Sie ist also meine Patientin. Gut, dann solltet Ihr sie ausziehen, damit ich sie mir ansehen kann", erklärte er, wirkte aber auf Luana irgendwie viel angenehmer als Amon. Freundlich irgendwie.

"Luana", sagte Amon in einer Stimmlage, welche Luana bereits kannte. Sie sollte sich um Sienna kümmern. Etwas, was ihr gar nicht gefiel, doch sie hatte keine andere Wahl.

Daher ging sie auf Sienna zu und entschuldigte sich leise, bevor sie begann, die Kleider zu öffnen. Anfangs hatte sie nicht verstanden, warum Amon unbedingt so viele Schichten wollte, doch mittlerweile glaubte sie, dass er einfach alles an Sienna verstecken wollte, was möglich war. Als würde er nicht wünschen, dass andere es sahen.

Schicht für Schicht entkleidete Luana die Itari, während diese immer wieder versuchte, sich zu entwinden. Amon hatte sie jedoch im Nacken gepackt und hielt sie.

Siennas Ohren zuckten unruhig und auch ihr Katzenschwanz, den sie sonst immer als eine Art Gürtel um die Hüfte geschlungen hatte, versuchte Luana davon abzuhalten, sie vollständig auszuziehen.

Amon beugte sich an ihr Ohr und flüsterte ihr etwas zu. Schlagartig wurde Sienna ruhiger, versteifte sich fast. Eine Reaktion, die Luana gar nicht gefiel. Irgendwie war es ihr, als würde sie die Itari zur Schlachtbank bringen. Allerdings traute sie sich auch nicht zu fragen, was sie hier wollten.

Schließlich schaffte es Luana die letzte Schicht auszuziehen und bemerkte sofort, dass Siennas Hände dieses Mal nicht am Rücken zusammengebunden waren, wie es sonst der Fall war. Sie waren am Bauch gebunden und das, weil ihr kompletter Rücken eine seltsame blau-violette Färbung hatte.

Keuchend starrte Luana auf diese Flecken und fragte sich, ob Amon sie verprügelt hatte. Anders konnte sie sich diese Flecken nicht erklären.

Sienna wurde unruhig und wandte sich ein bisschen. Wahrscheinlich, weil sie mittlerweile komplett nackt war.

Amon schob sie auf den fremden Vampir zu, der diese eingängig musterte. Dabei behielt Amon seine Hand jedoch an Siennas Nacken, als würde er nicht wollen, dass diese den Fremden anfallen konnte.

"Ich muss in ihren Mund sehen", sagte dieser, der sie einmal umrundete, um sie zu betrachten.

"Luana", erklang Amons Stimme, was diese zucken ließ. Schnell lief sie auf Sienna zu, um dieser vorsichtig den Knebel aus dem Mund zu nehmen.

Kaum war das geschehen, berührte der Vampir ihren Rücken, was dafür sorgte, dass Sienna einen Schmerzensschrei ausstieß und fast in die Knie gegangen wäre, wenn Amon sie nicht gehalten hätte. Sofort griff auch Luana nach ihr und bot ihr eine Stütze, ohne ihren Rücken zu berühren.

Der Mann im weißen Kittel kehrte an ihre Vorderseite zurück und schob Luana einfach ein Stück zur Seite, bevor er Siennas Mund betrachtete. Er öffnete diesen, zog ihre Zunge hervor und schien sich keine Sorgen darüberzumachen, gebissen zu werden.

Der fremde Vampir ließ von Sienna ab und ging zu seinem Arbeitstisch, wo er einige Dinge zusammenrücken, dann die Stirn runzelte und schließlich eine Art Wattestiel nahm. Luana konnte mit seinem Verhalten nicht viel anfangen und wusste auch nicht, was er da machte.

Er kehrte zurück und Luana bemerkte, dass er auch noch eine Art Ring in der Hand hatte. Diesen steckte er in Siennas Mund, damit sie diesen nicht mehr schließen konnte. Das ließ diese unruhig zappeln. Ihr war anzusehen, dass sie es nicht mochte, ihr blieb allerdings nichts anderes übrig. Amon hielt sie unnachgiebig.

Der Vampir begann mit dem Wattestift in ihrem Mund herumzuwerkeln, bis er ihn zurückzog und betrachtete. Dann runzelte er leicht die Stirn und brachte ihn zurück zu seinem Tisch. Dort legte er diesen in eine kleine Glasschale.

Danach griff er nach etwas, was Luana nicht kannte. Es sah aus wie ein Glasröhrchen mit einer Nadel dran.

So langsam glaubte Luana, dass dieser Mann eine Art Arzt war. Vielleicht aber auch jemand, der Experimente betrieb. Genau konnte sie es nicht sagen.

Als er mit dem Gerät auf Sienna zukam, kam wieder Bewegung in sie. "Luana, halt sie fest", befahl Amon barsch. Nur widerwillig kam Luana dieser Aufforderung nach. Sie legte vorsichtig ihre Arme so um Sienna, dass diese sich nicht mehr so viel nach rechts bewegen konnte. Sie hoffte, dass es reichte.

"Wenn du dich zu sehr bewegst, wird es nur unnötig weh tun", meinte der Vampir, bevor er die Nadel an Siennas Arm ansetzte. Kurz darauf schob er sie hinein, was Sienna leise quietschen ließ.

Mit Erstaunen und einer gewissen Faszination sah Luana zu, wie Siennas Blut in das Glasröhrchen lief. Dass es für die Itari nicht schön war, konnte sie verstehen.

Erst, als das kleine Röhrchen voll war, zog er die Nadel heraus und legte das Gerät zur Seite. "Legt sie mit dem Bauch auf die Liege", wies er an.

Sienna begann erneut, sich zu wehren, doch als Amon ihr eine Hand in den Rücken legte, schrie sie auf und knickte zusammen. Sie wäre wohl zusammengebrochen, wenn die beiden sie nicht gehalten hätten. "Hör auf Ärger zu machen", fuhr Amon die Rothaarige an, die einfach nur noch keuchte.

Luana half ihn ein wenig widerwillig dabei, Sienna auf die Liege zu legen. Es interessierte sie sehr, was dieser Mann hier genau machte, ihr wäre es allerdings lieber, wenn nicht gerade Sienna sein Ziel wäre.

Die Rothaarige machte widerwillig mit und kletterte mit ihrem Knie auf die Liege, damit sie sich richtig hinlegen konnte. Da ihre Arme noch immer vor ihr zusammengebunden waren, legte sie sich förmlich darauf, was definitiv nicht bequem sein konnte. Luana wollte gerade fragen, ob sie ihr die Arme nicht lösen konnten, als Amon ihre Unterschenkel mit einem Lederband befestigte. Kurz darauf legte er ihr sogar einen über die Schultern. Höher als die blauen Flecken waren. Luana gefiel das nicht, denn somit war Sienna ihm ausgeliefert.

"Mach, was du machen muss", meinte Amon mit ruhiger Stimme, bevor er nach Luanas Kette griff und diese mit sich auf die Tür zog.

Das gefiel Luana gar nicht und sie wollte sich wehren, um bei Sienna bleiben zu können, doch dann kam ihr in den Sinn, dass sie damit vielleicht dafür sorgen würde, dass Sienna noch mehr Ärger bekam. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass diese Aktion hier eine Bestrafung war. Warum konnte sie jedoch nicht sagen.

Luana-Tochter des Mondes (Leseprobe)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt