Es war nun sechs Wochen her, seit sie Edmond... oder besser Draco, das letzte Mal gesehen hatte. Man sagte, dass Zeit alle Wunden heilen würde, aber ihr kam es eher so vor, als würde sie ihn mit jedem Tag der verging mehr vermissen. Früher war er kein Teil ihres Lebens gewesen, also sollte es normalerweise nichts geben, das auszufüllen war.
Und doch... es schien, als würde ein Teil ihres Herzens verdorren, wenn sie Abends in ihr Apartment kam. Ihr Leben wurde beherrscht von Einsamkeit... Verlassenheit...
Der Moment, in dem sie sich eingestehen musste, dass es so nicht mehr weiterging, war gekommen, als sie sich ein Denkarium in ihre Wohnung hatte liefern lassen. Nur was die Konsequenz aus dieser Erkenntnis sein solle, darüber war sie sich noch nicht im Klaren.
Sie hatte alle ihre Dates mit Edmond in Phiolen archiviert. Eines Tages hatte sie beschlossen, diese zu vernichten und so für immer aus ihrem Kopf zu verbannen... doch dann als sie die kleinen Glasbehälter in der Hand hielt, hatte sie es nicht über sich gebracht. Entgegengesetzt zu ihrem ursprünglichen Plan, hatte sie stattdessen immer mehr Zeit mit dem Denkarium verbracht.
Inzwischen hatte sie jede Verabredung mehr als einmal nacherlebt. Öfter, als sie sich selbst eingestehen wollte. Am Anfang, hatte sie ihre Liebe wiedergesehen. Edmond Montague... der Mann ihrer Träume, der doch nie existiert hatte. Dann, ganz langsam hatte sie seine Gesichtszüge studiert. Die Traurigkeit, die ihn umgab, die beinahe schüchterne Zurückhaltung, die Unsicherheit, die einem Malfoy so gar nicht zu Gesicht stand. Aber da war auch diese Gewissheit gewesen, dass sie ihn ablehnen würde, die sich langsam in ungläubige Hoffnung gewandelt hatte. Wenn sie diese Emotionen in Edmonds Zügen sah, erblickte sie Draco hinter der Maske, konnte ihn sehen, wie ein zweites Gesicht das im Verborgenen lag.
Noch mehr zu schaffen machte ihr, als sie sich immer sicherer wurde, dass es nicht gespielt gewesen war. Draco Malfoy war ein Lügner und alles was er von sich zeigte, war auf das beschränkt, was er andere sehen lassen wollte. Aber als er die Maske von Edmond auf hatte, war da mehr gewesen. Da war diese Sehnsucht gewesen, der Einsamkeit zu entfliehen. Sie hatte die Hoffnung in seinen Augen gesehen. Das scheue Vertrauen, dass er ihr langsam entgegenbrachte.
Jedes Mal, wenn ihr Gesicht aus dem Denkarium aufstieg, tropften erneut Tränen in die Flüssigkeit. Gerade so, als wolle ein Teil der Erinnerung sie nicht loslassen.
Normalerweise hätte sie sich in ihrer Arbeit vergraben und ihre Freizeit auf ein Minimum reduziert. Allerdings sah sie sich auch in ihrem Berufsleben mit einem Problem konfrontiert, an dem sie fast verzweifelte; oder besser, zwei malfoyschen Problemen. Inzwischen verstand sie nur zu gut, was sie angerichtet hatte. Sie hatte gedacht, drei Elfen aus den Klauen von Malfoy zu befreien. Aber in Wahrheit war es eine Hauselffamilie gewesen, die sie zerrissen hatte. Jotti war noch ein Teenager, zumindest in Hauselfmaßstäben und Totti... ihr Start war denkbar schlecht gewesen und der Elf machte ihr seither das Leben schwer. Vielleicht würde er irgendwann begreifen, dass sie gerade alle ihre Beziehungen spielen ließ um ihm zu helfen. Wenn er es nicht tat, würde sie sehr düsteren Zeiten in ihrem Leben entgegensehen.
Nur selten gab es Lichtblicke in ihrer Arbeitswelt. Beispielsweise die Sache mit Theo. Diese hatte ebenfalls düster begonnen. Eines Tages hatte sie Harry in einer sehr schlechten Laune angetroffen. Als sie ihn nach dem Grund gefragt hatte, hatte er ihr erzählt, dass Theo bei Borgin&Burkes gekündigt wurde, nachdem er eine Woche in Askaban eingesessen hatte. Verzweifelt hatte sich dieser an Harry gewandt und ihn gefragt, ob er nicht jemanden kenne, für den er arbeiten könne. Nachdem sie eine Weile überlegt hatten, machte Hermione den Vorschlag für eine Stelle, der Harry gar nicht gefiel. „Das Ministerium drängt doch seit einiger Zeit darauf, dass du dir einen Assistenten nimmst", hatte sie in den Raum geworfen. Harry verzog sofort sein Gesicht. Nicht nur, war Ron früher sein Assistent gewesen, den Harry nie durch einen anderen hätte ersetzen können, es war auch so, dass einige Prominenz der Zaubererwelt bereits versucht hatte ihren Einfluss geltend zu machen um ihre Nachkommen auf diese Stelle zu befördern. Harry hatte alles abgelehnt und Hermione sah ihm an, dass auch Theo keine Chance auf diese Stelle hatte. „Gib ihm doch wenigstens ein Praktikum", schlug sie vor, „es wird sich gut in seinem Lebenslauf machen und seine Chancen bei anderen Stellen werden um einiges steigen." Harry atmete tief durch bevor er dem Praktikum zustimmte. "Aber nur ein Praktikum und nicht länger als eine Woche!"
DU LIEST GERADE
Magical Blind Dating
Fanfic(Abgeschlossen) „Magical Blind Dating. Vielleicht ihre letzte Chance auf eine wirklich magische Liebe." Hermione wusste, dass ihre Verzweiflung wirklich tief ging, als sie ihren Zauberstab auf den bunten Prospekt legte um ihren Konsens zu geben. Sie...