Kapitel 97

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Serafina by LuanaWhite

Meine Augen weiteten sich als ich hörte, dass dieser Jace wohl genaustens in Pascals Pläne eingeweiht war, ansonsten hätte er niemals Jake erwähnt. Kannten diese Wölfe keine Ehre? Und wie viele Wölfe wussten noch davon?
"Du hast ja echt Nerven." begann ich sauer an zu sprechen.
"Werwölfe hatten sich vor langer Zeit dem Schutz der Menschheit verschrieben. Ihre Sicherheit, war immer das oberste Gesetz. Aber ihr... Ihr setzt so viele Menschenleben aufs Spiel. Ihr seit viel schlimmer als Vampire. Ihr tötet, lasst töten, nur um euer Rudel zu vergrößern. Nur um die stärksten auszuwählen. Ihr seit Abschaum! Aber weißt du was? Euer Erfolg, wird euch nun zum Verhängnis. Wie du schon sagtest, hat Lucas Jake getötet. Einen der ältesten und mächtigsten Vampire. Denkst du also wirklich, du hättest die geringste Chance gegen ihn? Du wolltest ihm aus dem Rudel haben, weil du genau weißt dass er dich sofort mit links schlagen würde. Weil er etwas besonderes ist!"

Meine Worte schienen einen Nerv getroffen zu haben, denn Jace Augen loderten plötzlich wütend und gelb auf. Wolfszähne und Krallen kamen zum Vorschein.
"Halt die Klappe!" brüllte er nun und stürmte dabei auf Lucas und mich zu.

Lucas schubste mich von sich weg, damit Jace mich nicht erwischen konnte. Vielleicht war es nicht klug gewesen Jace so sehr zu reizen, aber ich hatte großes Vertrauen in Lucas. Ich war mir sicher dass er diesen Wolfabschaum besiegen konnte. Doch leider erwischte Jace Lucas mehrere Male am Bauch mit seinen Krallen und ich erkannte wie Lucas sich Schmerzensschreie verkniff.

"Du bist ein Schwächling Lucas." schrie Jace und schlug immer wieder auf Lucas ein. Ich schien ihm wohl egal geworden zu sein, und zu meinen Entsetzen legte er es wohl wirklich darauf an meinen Liebsten zu töten!

Aber dann konnte Lucas zurück schlagen und trat Jace brutal in den Bauch sodass dieser etwas zurück taumelte.
"Ich werde stark genug sein, um dich zu töten!" knurrte Lucas seinen Gegner an und verpasste ihn einen weiteren Tritt, wodurch Jace gegen einen Baum krachte.

Jace fauchte wütend und stürmte gleich wieder auf Lucas los. Er schaffte es ihm am Nacken zu packen und Lucas Kopf brutal gegen einen Baum zu schlagen. Die Luft um uns herum saugte sich immer mehr mit dem Geruch von Blut voll. Mit Lucas Blut!

Jace ließ ihn los und Lucas ging zu Boden, wo er auch liegen blieb.
"Schwächling." sagte Jace und dachte wohl er hätte den Kampf bereits gewonnen.

Es war schrecklich mit anzusehen wie Lucas verletzt wurde. Ich wollte ihm so gerne helfen, doch ich wusste Jace müsse nur eine schnelle Bewegung machen und es wäre mit mir zu Ende. Aber Lucas brauchte mich hier. Ich wusste es genau. Tränen liefen meine Wangen hinab. Aber ich vertraute darauf, dass Lucas es schaffen würde. Seine Wunden würden wieder heilen, er würde ihn besiegen.

"Lucas, vertraue auf dich. Deine Kraft kommt aus deinem Herzen. Kämpfe für die, die du liebst. Kämpfe für Noah und Elena, für mich, für die Menschen dieser Stadt! Du bist der Stärkste von allen. Weil du liebst!"

"Ach, wie süß. Du hast wohl einen kleinen Fan, Lucas. Während du da ja noch so rumliegst, kann ich mich ja schon mal um deine Freundin hier kümmern. Es wird mir ein Vergnügen bereiten, ihr vor deinen Augen das Herz herauszureißen, findest du nicht auch?" lachte Jace amüsiert und begann sich mir bereits zu nähern. Ich wich einige Schritte mit angsterfüllten Gesicht zurück, doch dann begann Lucas sich wieder aufzurichten.

"Lass deine dreckigen Finger von ihr. Wenn du jemanden töten willst dann mich, aber lass Serafina in Ruhe!" brüllte Lucas ihm entgegen. Ich riss entsetzt meine Augen auf und schüttelte den Kopf.

"NEIN! LUCAS! Nein, bitte nicht." begann ich an zu wimmern. Ich musste doch irgend etwas tun können, um Lucas zu helfen.

"Ganz wie du willst, dann lebt dein Serafinchen voerst noch. Es ist doch bestimmt auch ein tolles Gefühl seinen Liebsten sterben zu sehen! Ich stehe auf dramatische Showdowns."

Mit weit aufgerissenen Mund stürmte Jace auf Lucas zu. Noch nie in meinen Leben hatte ich so Angst. Angst die nicht mir galt, sondern dem Menschen den ich über alles liebe. Und ich war so schwach, dass ich nichts tun konnte und mit ansehen musste, wie mein Geliebter um sein, um unser Leben kämpfte.

Lucas jedoch, wich der Attacke von Jace geschickt aus, schnappte sich einen Ast vom Boden und stieß ihn Jace so fest in den Rücken, dass er auf der anderen Seite wieder heraus trat. Lucas zog den Ast anschließend wieder heraus und Jace kippte auf den Boden. Ich konnte es nicht glauben, er hatte Jace wirklich besiegt.

Er lachte noch, obwohl ihm bereits das Blut aus dem Mund austrat und er wusste, dass er dem Tode geweiht war.
"Die erste Schlacht hast du vielleicht gewonnen, aber kannst du auch deinen Menschenfreund retten vor einem ganzen Rudel?" brach der Wolf noch hervor, bevor sein Herz zu schlagen aufhörte.

"Noah." brach Lucas gequält hervor und ich eilte sofort zu ihm und schloss Lucas weinend in die Arme.

Ich konnte sehen dass seine Wunden bereits anfingen zu heilen. Er hatte genug Blut von mir in seinen Körper und auch seine eigenen Selbstheilungskräfte, aber dennoch war er noch schwer mitgenommen von diesem Kampf. Vielleicht hätte ich wirklich nicht mitkommen sollen.

Ich holte mein Handy hervor und rief Noah an. Jedoch ging er nicht ran. Ich versuchte es erneut mit dem selben Ergebnis.
"Ich glaube nicht dass ein ganzes Rudel ihn in der Stadt angreifen würde, Lucas. Wo könnten sie ihm hingebracht haben?" fragte ich verzweifelt und wusste nicht was ich nun tun sollte. Wieder einmal kam mir in den Sinn die anderen Vampire um Hilfe zu bitten, aber das war nicht möglich. Irgendwo in mir drin, sah ich Constantin und den Clan als meine Familie an, obwohl sie mir furchtbares angetan hatten. Aber nach allem was passiert war, würde ich wohl nicht überleben wenn ich ihnen wieder begegnen würde. Also musste ich mir diese Denkensweise irgendwie abgewöhnen. Ich war nicht mehr Teil des Clans und Lucas und ich waren nur auf uns gestellt. Doch wie sollten wir Noah aus den Fängen eines ganzen Werwolfrudels befreien? Es war hoffnungslos. Ich verlor jede Zuversicht dass wir es schaffen würden. Ich fühlte mich schuldig. So schuldig, denn ohne mich wäre Lucas und Noah niemals in eine derartige Situation geraten.

Auch Lucas versuchte seinen Freund telefonisch zu erreichen, doch ohne Ergebnis.
"Wir müssen zu seiner Wohnung aufbrechen. Eine andere Chance haben wir nicht." erklärte mir Lucas und da hob er mich schon hoch und stürmte los in Richtung Stadt. Erst als wir dort ankamen, drosselte er sein Tempo und ließ mich wieder runter. Damit niemand Lucas Wunden sehen konnte, machte er sich seine Jacke zu und zog sich die Kapuze über den Kopf.

Wir liefen zu Noahs Wohnblock, doch als wir das Gebäude betreten wollten, hielten wir beide inne. Es roch hier sehr stark nach Blut und Lucas meinte er könne auch Wölfe riechen. Lucas stürmte sofort los um den Gerüchen zu folgen und ich eilte ihm so schnell ich konnte hinter her. Hoffentlich kamen wir nicht zu spät...

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt