Kapitel 3

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Nach der Pause war Mareike immer noch nicht aufgetaucht. Und Nils erst recht nicht. Die vier einigten sich darauf, es morgen ohne Nils zu versuchen. Und Mareike wollten sie informieren, falls jemand sie überhaupt sah. Eigentlich hatte sie sehr überzeugt geklungen, als sie sich entschieden hatte mit zu versuchen nach Venéfaré zu kommen, doch jetzt war Marie sich nicht mehr so sicher. Trotzdem spürte sie, wenn sie an Mareike dachte ihre Lust es mal zu versuchen. Doch warum war sie dann in der großen Pause nicht aufgetaucht? Zum Glück war Jonas noch da. Und auch Sahra und Luis. Aber es war schon komisch so ohne Mareike und Nils. Neben Jonas ging Marie die Treppe im Schulgebäude hoch. Jonas fiel auf, dass sie in Gedanken war.

»Alles klar?« Sie nickte zögerlich. Bevor Jonas noch etwas weiteres sagen konnte trennten sich ihre Wege. Jonas lief nach rechts in den Flur der 3. Etage, während Marie weiter die Treppe hoch ging. Nun fühlte sie sich erst recht allein. Warum musste das ganze ausgerechnet mit ihr geschehen sein? Das mit der Strähne hätte doch jedem anderen passieren können. Umso mehr Gedanken sie sich machte, desto unsicherer wurde sie. Und deshalb war sie froh sich im Unterricht auf etwas anderes konzentrieren zu können.

Nach dem Unterricht schlenderte Marie mit Sahra zum Spind. Es viel ihr schwer sich zu konzentrieren und so landete sie erst in der falschen Spindreihe. Als sie auf blickte sah sie Mareike. Sie stand an ihrem Spind und sortiere ihre Schulbücher. Als Marie ankam lächelte sie. Marie ging auf sie zu.

»Und, schon was neues wegen Nils?« Sie schüttelte den Kopf.

»Nee, aber ich hatte noch nicht viel Zeit ihn zu überzeugen.«

»Hey, das ist doch nicht deine Aufgabe«, sagte Marie. »Übrigens, wir haben uns für morgen nach der Schule verabredet. Dort wollen wir mal probieren in dieses Land zu kommen.« Doch Mareike verzog das Gesicht.

»Ich komme nur mit, wenn Nils dabei ist. Unvollständig ist es echt nicht so toll.«

»Wenn du meinst«, entgegnete Marie. Dann verabschiedete sie sich und ging zu ihrem Spind. Es fühlte sich besser an, jemanden zu haben der sich um Nils kümmerte. Als sie ihre Bücher ordnete hörte sie Schritte. Sie erkannte Jonas' Schritte. Als sie sich umdrehte sah sie ihm in die Augen. Sie spürte, dass es ihm immer noch nicht ganz so gut ging. Marie schloss den Spind ab und lief zu seinem.

»Endlich vorbei. Ich hab eben Mareike getroffen. Sie sagte, sie würde nur mitkommen wenn Nils auch mitkommt.« Er nickte.

»Schon schade, dass wir dann noch einer weniger sind, aber was soll's.« Er schloss seinen Spind ab und die beiden gingen gemeinsam zur Eingangshalle.

»Tja, also ich weiß nicht«, sagte Marie nachdenklich. Ohne Nils und ohne Mareike?

In der Eingangshalle stand Sahra und wartete auf sie. Gemeinsam gingen sie los. Mittlerweile lief Marie öfter zu Fuß zur Schule, als mit dem Fahrrad zu fahren. Sahra bog in der Elisenstraße ab und Marie lief alleine mit Jonas weiter. Sie wechselten kaum ein Wort bis sie im Elderweg ankamen. Jonas setzte schon ein: »Tschüss«, an, aber Marie hielt ihn zurück.

»Hey, hast du nicht Lust noch ein bisschen zu mir zu kommen? Ich meine, meine Mom ist nicht zu Hause und ich würde mich sowieso langweilen.« Jonas begann gleich zu lächeln.

»Klar, ich könnte echt mal eine Auszeit vom ganzen Stress gebrauchen.« Maries Herz machte einen Hüpfer. Jonas hatte zu gesagt, sich mit ihr zu treffen. Sie konnte ihr Glück nicht fassen und grinste ihn an.

»Na dann komm mit.« Gemeinsam liefen sie den Elderweg entlang.

»Wie geht es dir?«, fragte Marie nach einer Weile. Jonas war wirklich etwas angespannt.

»Okay. Weißt du, mir geht es in letzter Zeit einfach nicht so gut. Ich habe Schulstress, dann das mit der Strähne und in letzter Zeit streiten sich meine Eltern.« Sie schaute ihn an.

Venéfaré - Ein FantasyromanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt