Kapitel 9

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Als Marie von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wurde stieg sie aus dem Bett und lief ein paar Schritte durchs Zimmer. Die anderen schliefen noch. Sie hörte ein leichtes Schnarchen und die Atemgeräusche der anderen, doch sonst war alles still.

Heute war aber auch alles komisch, dachte Marie. Erst der merkwürdige Traum und dann war sie so früh aufgewacht. Kopfschüttelnd legte sie sich erneut in ihr weiches Bett.

Nach einer Weile stand sie abermals auf, um sich nun auf dem Weg ins Badezimmer zu machen. Sie lief zielstrebig zur Tür und öffnete sie. Fast wäre sie mit Melaria zusammen gestoßen, die gerade ins Zimmer kam, um die Gefährten zu wecken.

»Tschuldigung«, murmelte sie und machte Platz.

»Nanu, schon wach?«, fragte Melaria. Marie nickte. »Du siehst ja ziemlich fertig aus. Alles okay? Hast du gut geschlafen?«, erkundige sich Melaria besorgt.

»Ja, geht schon, mach dir keine Sorgen«, antwortete Marie bewusst und schlängelte sich geschickt am Melaria vorbei in Richtung Badezimmer. Sie hörte gerade noch, wie Melarie ihr hinterherrief:

»Falls du irgendetwas benötigst sag einfach Bescheid«, bevor sich sie die prunkvolle Badezimmertür hinter sich schloss.

Nachdem die anderen schon aufgestanden waren kam Marie zurück und gesellte sich zu ihnen. Nach kurzer Zeit wurde sie auch von Oblivian abgeholt und zu Findelus geleitet. Dabei nahm sie sich fest vor Findelus sofort von ihrem Traum zu erzählen.

Je länger sie das ganze für sich behielt, desto unwohler fühlte sie sich. Immer wieder versuchte sie sich selbst zu beruhigen und sich zu sagen, dass das ganze nur ein Traum war und nichts zu bedeuten hatte. Doch diese Gedanken steigerten nur das flaue Gefühl in ihrem Magen.

Findelus wartete wie immer mit seiner kleinen Tafel am Rande des Waldes hinter dem Schlossgarten. Zielstrebig marschierte sie mit Oblivian auf ihn zu. Dort machte sich Oblivian wieder in Richtung Schloss auf.

Marie setzte sich ins Gras, während Findelus etwas an die Tafel schrieb.

»Also heute werden wir... Marie?« Suchend drehte er sich um die eigene Achse. Als er Marie entdeckte ließ er sich neben sie uns Gras plumpsen. Scheinbar hatte er sofort gemerkt, dass heute etwas nicht stimmte.

,Na los, erzähl schon«, forderte er sie auf.

»Ich hatte heute Nacht einen merkwürdigen Traum«, begann Marie, während sie neben sich etwas Gras abrupfte. Zögerlich sprach sie weiter. »In meinem Traum waren irgendwelchen Männer und vierbeinige Wesen...«

Und so schilderte sie rasch, was in ihrem Traum passiert war, während der Blick ihres Meisters immer besorgter wurde.

»Das ist nicht gut Marie, gar nicht gut«, murmelte Findelus, als sie ihre Erzählung beendet hatte. »Denn da du Gedanken lesen kannst, könnte etwas wahres dran sein«, sagte er.

»Und was bedeutet das?«, fragte Marie.

»Das könnte bedeuten, dass diese Nacht tatsächlich etwas vorgefallen ist. Und laut deiner Beschreibung sind die Männer Salzianer und die vierbeinigen Wesen Pegale.« Angestrengt nickte Findelus.

»Aber was sind Pegale?«, erkundigte sich Marie.

»Genau das lernen wir heute«, rief Findelus so munter, als wäre nichts geschehen und wandte sich der Tafel zu.

Währenddessen begann auch der Unterricht von Jonas. Sogrates sah ihn, wie immer etwas streng an, doch Jonas mochte diesen Blick.

»Heute behandeln wir ein paar Tiere in Venéfaré. Hier gibt es auch ein paar Einteilungen. Wir teilen die Tiere in nette Tiere, neutrale Tiere und böse Tiere ein. Sogrates klappte die Tafel um und eine Tabelle kam zum Vorschein. Am Tabellenkopf standen nun diese drei Begriffe, die Jonas noch einmal mit den Augen überflog.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 16, 2022 ⏰

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Venéfaré - Ein FantasyromanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt