Kapitel 20

420 15 0
                                    

Ella POV

Louis hatte sich zu mir aufs Bett gesetzt. Nun saßen wir dort und schwiegen. Beide hingen wir unseren Gedanken nach.

Irgendwann räusperte er sich: „Wie wäre es dir am liebsten?" Ich zuckte mit den Schultern: „Naja, denkst du man könnte einfach so sagen, dass du eine Schwester hast. Also nicht, dass das euren Ruf schadet." „Wahrscheinlich würde sich das Management was ausdenken. Vielleicht würden sie sagen, dass du die ganze Zeit zu jung warst und man deswegen erst jetzt von dir erfährt, oder so. Aber abgesehen davon, wie wünschst du es dir?"

Kurz schwieg ich und erzählte ihm dann einfach alles was durch meinen Kopf ging: „Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Lotta und Finja haben mir erzählt, wie manche Fans seien können. Alle, auch Reporter und so, würden mich beurteilen. Vielleicht könnte ich nicht mehr normal in die Schule gehen. Ich muss sagen, ich bin keine selbstbewusste Person und unsicher war mein Aussehen betrifft. Aber ist Selbstbewusstsein nicht das, was man als Öffentliche Person braucht? Natürlich ich weiß, ich werde kein Star oder so. Aber die kleine bisher unbekannte Schwester von Louis Tomlinson." Ich machte eine kurze Pause. „Andererseits, wenn keiner wüsste wer ich bin, könnte ich wahrscheinlich nichts mit dir unternehmen."

„Du hast mit all deinen Aussagen recht. Du wärst Futter für Paparazzi, Fans und Reporter. Wahrscheinlich würde es nach ein paar Wochen weniger werden, aber trotzdem würde nichts mehr so sein wie jetzt." Er machte eine kurze Pause. „Die Fans würden dich, denke ich, lieben. Unsere Familien mochten sie immer, im Gegensatz zu unseren Freundinnen. Und generell ist es auch ganz cool berühmt oder zumindest bekannt zu sein." Ich ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen. Da ich schwieg, fuhr er fort: „Ich habe eine Idee. Wir könnten der Welt erzählen, dass ich eine Schwester habe, aber du zeigst dein Gesicht erst mal nicht. So könnten wir auch etwas zusammen machen, außerhalb von unserem Haus. Und du kannst ganz normal zur Schule gehen und alles andere machen." Die Idee war gut. „Aber denkst du das wird funktionieren, immer mein Gesicht zu verstecken?" Sprach ich meine Bedenken aus. Langsam bewegte er seinen Kopf auf und ab: „Es wird anstrengend, aber wenn ich mich nicht täusche, dann dürfen die dich gar nicht einfach so fotografieren. Du bist ja noch nicht volljährig." Das klang wirklich nach einem guten Plan. „Ja, lass es uns so probieren."

Wir unterhielten uns noch ein bisschen, bis Louis sich verabschiedete. Kurz vor der Tür drehte er dich noch einmal um: „Da ist noch was, über das wir sprechen müssen." Er kam wieder zu mir aufs Bett. „Ähm... also...Ich weiß nicht, ob deine Eltern es dir schon erzählt haben. Aber ich habe angeboten, dass du, wenn du möchtest, auch länger hierbleiben kannst als nur noch eine Woche. Also zu mir ziehen." Den letzten Satz sagte er leiser und schnell. „Ja, meine Eltern haben mir das schon davon erzählt. Und ich habe auch schon darüber nachgedacht...Versteh das nicht falsch, ich habe dich unheimlich lieb und bin so froh, dass du mein Bruder bist...Aber ich glaube es wäre nicht gut. Ich muss in die Schule, du bist auf Tour. In Deutschland ist mein ganzes Leben. Ich glaube es wäre nicht gut und würde nicht funktionieren." Ich schaute ihm nicht in die Augen. Der Boden war auf einmal ziemlich interessant. Keine Ahnung warum. Er kam zu mir und nahm mich in den Arm: „Hey, alles gut. Du musst dich nicht schuldig fühlen. Du hast recht. Es würde nicht funktionieren. Aber du bist bei mir immer willkommen. Du kannst mich um jede Uhrzeit anrufen. Und wenn du willst kannst du mich in den Ferien besuchen oder ich dich." Ich drückte ihn fest an mich: „Ja, das werde ich auf jeden Fall tun. So oft wie es geht."

Pünktlich um halb drei, holte uns Paul am nächsten Tag ab. Mal wieder fuhren wir in eine Tiefgarage, wo er den Wagen abstellte und wir ausstiegen.

Beide schienen zu wissen, wo es lang ging. Mit den Worten: „Simon hat gesagt, ihr sollt schonmal in sein Büro. Er kommt dann auch gleich.", hielt er uns eine Tür auf. Wie erwartet war der raum kahl und langweilig eingerichtet. Es stand bloß ein großer Schreibtisch mit einem noch größeren Chef-Sessel dazu Besucherstühle und ein Regal drinnen.

Wir setzen uns auf die zwei Stühle und warteten. Nach ungefähr fünf Minuten, betrat ein Mann, ungefähr 50 Jahre alt, das Zimmer. Wahrscheinlich Simon.

Er ging auf Louis zu und umarmte ihn. „Schön dich wieder zu sehen, Louis!", sagte er ein bisschen zu enthusiastisch. „Die Freude ist ganz meinerseits." Lächelte nun Louis. Er hatte mir erzählt, dass die Jungs und er Simon nicht so mochten. Das konnte man nun auch in seiner Stimme hören.

Dann kam er auf mich zu und streckte mir die Hand zur Begrüßung hin. „Schön dich kennenzulernen, Noella! Ich bin Simon." Sagte er mit falscher Freude. Ich mochte ihn jetzt schon nicht. Er war so ein Typ, bei dem man sich dachte, dass er kleine Kinder geil findet. Ekelhaft! Aber solche Menschen begegnet man öfters. „Ja, ich freu mich auch. Sie können Ella sagen." Er nickte und setzte sich ebenfalls.

„Also beginnen wir gleich." Fing Simon an. „Ich bin ehrlich, am besten ist es, zu sagen sie ist eine Cousine oder so. Sie ist gerade erst hergezogen und man sie deswegen jetzt erst kennt." Hallo ich sitze auch hier. Du musst nicht in der dritten Person über mich sprechen. „Wenn wir sagen würden, dass sie deine Schwester ist, würden sich viele Fans belogen fühlen und es wäre nicht gut für den Ruf. ‚Eine verlorene Schwester' kommt nicht gut."

Louis verdrehte seine Augen und wollte zum Widerspruch ansetzten, aber ich unterbrach ihn: „Ich will auf keinen Fall dem Ruf schaden! Also ist es okay für mich, wenn wir das so machen." Louis schüttelte den Kopf: „Simon, das ist total bescheuert. Ella und ich haben uns schon was ausgedacht. Wir werden erzählen, dass sie meine Schwester ist, aber vorher noch zu jung war und wir warten wollten, bis sie alt genug ist, um zu entscheiden, ob sie in die Öffentlichkeit will. Aber wir werden nur sagen, dass ich eine Schwester habe und nicht, wer sie ist oder wie sie aussieht."

Simon machte den Mund auf, doch Louis unterbrach ihn: „Das ist beschlossene Sache. Punkt." „Ist ja gut. Dann werden wir es so machen. Dann müssten wir noch besprechen, ob wir Namen und Alter öffentlich machen und wann wir es öffentlich machen. Ich glaube, dafür wäre am besten eins der ersten Interviews auf der Tour." Steuerte Simon dazu. Nun nickte Louis: „Ja, das ist gut. Ella, was sagst du? Auch wegen deinem Namen und so?" „Der Zeitpunkt ist mir egal, also Anfang Tour ist, denke ich, gut. Wir könnten ja nur Ella als mein Name sagen, denn das ist mein Name, aber im Pass steht Noella. Außerdem werden sie denken, dass ich ebenfalls Tomlinson mit Nachnamen heiße. Das heißt sie werden nach einer Ella Tomlinson suchen, obwohl sie, wenn sie mich überhaupt stalken werden, nach einer Noella Jales suchen müssten. Und das Alter, wäre glaube ich gut zu sagen." Gab ich als Antwort.

Simon klatschte in die Hände: „Gut, so werden wir es machen! Louis, ich gebe dir nochmal Bescheid, in welchem Interview du es sagen wirst." Nun stand er auf. „Es war schön dich wiederzusehen und nett dich kennenzulernen, Noella." Wir gaben uns wieder die Hände und schon verließen wir den Raum.

Sobald wir, mit Paul wohlbemerkt, wieder im Van saßen, fragte Louis: „Und wie fandest du Simon?" „Er war nett?" Meine Antwort klang eher wie eine Frage. „Nett?" Versicherte er sich schmunzelnd. Ich wusste, dass er wusste, dass ich ihn alles andere als nett fand. „Nein. Er war so, so abwertend. Ich meine, er hat er in der dritten Person über mich gesprochen. Und er hat mich Noella genannt, obwohl ich ihm gesagt hab, er soll mich Ella nennen." „Tja, Simon ist auch bei uns nicht sehr beliebt." Teilte mir Louis jetzt mit.

An diesem Tag passierte nicht mehr viel. Wir aßen zu Abend und spielten noch eine Runde Tabu. Was echt lustig war und viel Spaß gemacht hat. Da ich von vielen Begriffen keine Ahnung hatte, was sie bedeuteten, war es an manchen Stellen noch lustiger. Man hat gemerkt, dass Englisch nicht meine Muttersprache ist.

Abends ging ich müde ins Bett. Mit dem Wissen, dass ich in einer Woche wieder abreisen musste.



---

Hii!

Hoffe euch gefällt das Kapitel!😊

Since you were 18 [1D/Larry FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt