Übernachtungskuss

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1 Monat später
...

„Also Dad, ich muss los!", schreie ich von der Küche aus und checke meinen Rucksack nochmals ab. „Warte!", ruft er zurück und poltert dann die Treppen runter. Als er vor mir steht reicht er mir mein Handy. „Ups, danke! Hätte ich fast vergessen",
bedanke ich mich und ziehe meine Jeansjacke an.

„Und es sind wirklich keine Jungs dabei?", fragt Dad zum hundertsten Mal nach und ich nicke. „Ja, nur Samantha und ich! Ein richtiger Mädelsabend!", lüge ich und ziehe hastig meine Schuhe an. „Okay, dann also viel Spass!", sagt er und öffnet die Haustür.

Ich gehe raus und drücke meinem Dad noch einen Kuss auf die Wange. „Bis dann!", sage ich und laufe los. Ich ziehe meine Kopfhörer an und laufe entspannt zu Sam's Haus. Bei Sam angekommen, klingle ich und einige Sekunden später, geht die Tür knarzend auf.

„Hi!", hauche ich und er umarmt mich fest. Ich bin nur gekommen, weil Sam hoch und heilig versprochen hat, dass Harry nicht anwesend ist, sondern bei seiner beschissenen, neuen Freundin. Das ganze Wochenende haben wir die Bude für uns. Seine Eltern und Tom sind in Italien und ich bin echt froh darüber.

„Na dann, komm rein!", sagt er und lässt mich rein. Ich ziehe meine Jacke und Schuhe aus und lege meine Tasche auf dem Treppenansatz hin. „Wow, es duftet lecker!", sage ich und er grinst.

„Ich habe dein Lieblingsessen gekocht. Lasagne!", erzählt er und ich lächle ihn an. „Wow! Das wäre doch nicht nötig gewesen!", sage ich geschmeichelt und schaue verlegen zu Boden.

„Für dich ist nichts unnötig!", sagt er und ich beisse mir auf die Lippe. Wie süss! Er hat extra für mich mein Lieblingsessen gekocht. Das macht ihn noch perfekter. Halt! Was denke ich da? Sofort aufhören!

Ich schüttle meinen Kopf, damit meine Gedanken verschwinden. „Wollen wir jetzt essen?", fragt er unsicher und ich nicke. „Klar! Ich decke mal den Tisch!", sage ich und er nickt.

Nachdem wir gemeinsam den Tisch gedeckt haben, setzen wir uns hin und Sam verteilt das köstliche Essen. „Sieht lecker aus!", murmle ich und er lächelt mich liebevoll an.

„Wollen wir nachher raus spazieren gehen?", schlägt Sam vor und ich nicke begeistert. „Cool!", sagt er und putzt seinen Teller mit einem Stück Brot ab. „Fertig?", fragt er nachdem ich meinen letzten Bissen runtergeschluckt habe. „Jep!", sage ich, stehe auf und decke den Tisch ab.

Gemeinsam putzen wir die Teller und den Tisch und ziehen anschliessend unsere Schuhe an und gehen raus. Draussen ist es schon dunkel und dicke Wolken verdecken den Himmel.

„Es ist aber schon recht kalt!", sage ich als wir neben einer Strassenlaterne vorbeilaufen. „Hast du kalt?", fragt Sam nach und ich nicke. „Hier!", sagt er und gibt mir seine Jacke. „Danke!", flüstere ich und dann fallen schon dicke Regentropfen vom Himmel.

Wütend starre ich in den Himmel und schon regnet es in Strömen. „Verflixt!", fluche ich und Sam grinst. „Was?", frage ich ihn. „Es ist doch nur Regen!" „Ja, aber ich will nicht nass werden!" „Zu spät! Du bist schon klitschnass!", sagt er und lacht. Ich schüttle nur den Kopf und muss dann augenblicklich mitlachen.

„Komm!", sagt Sam und packt meine Hand und führt mich in den Park. Mein Herz macht ein Salto, als seine Hand meine berührt. Mitten im Park bleibt er stehen und schaut mich liebevoll an.

„Komm, wir tanzen!", sagt er und ich schaue Sam verwirrt an. „Was?" „Wir tanzen jetzt!", wiederholt er sich und ich hebe eine Augenbraue. „Das macht Spass!", redet er weiter und ich schaue meine Füsse an.

„Ich kann nicht tanzen!", gestehe ich und er lacht. „Jeder und Jede kann tanzen!", entgegnet er und nimmt meine Hand. Er dreht mich einmal im Kreis und ich schaue Sam verwirrt an. „Siehst du? Du kannst tanzen!", sagt er und zieht mich schnell an sich.

Ich schaue Sam an und fühle mich wohl. Die Nässe und die Kälte, spüre ich gar nicht, sondern seine Wärme. Wir wippen ein bisschen und schauen uns gegenseitig tief in die Augen.

„Du bist so wunderschön!", flüstert Sam und ich lächle ihn an. „Danke!", murmle ich verlegen und sein Gesicht kommt näher. Unsere Kleider sind komplett durchnässt und unsere Haare ebenfalls. Dann irgendwie schliesse ich meine Augen und Sam küsst mich.

Seine Lippen sind warm und sanft und eine wundervolle Wärme durchströmt meinen Körper.

Ich erwidere den Kuss und er zieht mich dichter an sich. Ich lege meine Hände an seine Brust.

Alles um mich herum verblasst. Ich denke nur an Sam. Er macht mich glücklich und er ist es, denn ich wirklich brauche. Ich habe immer gedacht, dass es Harry sei, doch er ist es nicht oder besser gesagt, ist es nicht gewesen. Es war die ganze Zeit Sam.

Sam löst sich von mir und schaut mich an. Ich ziehe ihn wieder an mich und küsse ihn. Er erwidert den Kuss und ich wünsche mir so sehr, dass dieser perfekte Moment nie enden wird.

My life is an accident - Sam Holland - by idrinkteadarling15 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt