Kapitel 14

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 Der Typ hatte darauf bestanden, dass Lia vorne bei ihm saß, und die Rückbank war mit irgendwelchen Koffern beladen, weshalb ich mit Terushima hinten fast keinen Platz hatte.

"Wo ist denn das Problem? Setz dich einfach auf seinen Schoß", maulte er, und drückte mich schon hin, bevor ich irgendwas tun konnte. Nein. Absolut- absolut nicht. Ich wollte gerade aufstehen und aussteigen, irgendwas dagegen machen, doch Terushima legte seine Hände an meine Hüfte und hielt mich fest. "Bleib einfach hier, es ist am einfachsten", flüsterte er direkt in mein Ohr und ließ einen Schauer über meinen Rücken laufen. "Du gehst jetzt bestimmt nicht mehr allein nach Hause."

Es fühlte sich so falsch an. Auf Terushimas Schoß zu sitzen, während irgendein Ekelpaket durchgehend mit Lia flirtete und einige Male versuchte, seine abstoßende Hand auf ihrem Oberschenkel zu platzieren, sei mal ignoriert. Ich hatte fast Terushima geküsst. Auch, wenn ich nichts aktiv gemacht hatte, ich hatte mich nicht gewehrt. Tetsuro...

"Mara, wir sollten reden", stellte er plötzlich während der Fahrt fest. Nein. Absolut nicht. Überhaupt unter gar keinen Umstdänden. "Okay...", erwiderte ich statt jeglichem Protest kleinlaut. Was sollte ich ihm schon sagen? "Nicht hier...", wisperte er so nah an meinem Gesicht, dass ich seinen Atem zu spüren schien. "Ich werde dich nachher nach Hause begleiten."

Ich sprach den Rest der Fahrt nicht. Meine Gedanken waren völlig verstreut. Doch um ein Hauptthema, stolz in Mittelpunkt von allem herausstechend ging es die ganze Zeit. Tetsuro, seine beinahe goldenen Augen strahlten wie Sternen in meine Richtung, ein beschuldigender Blick spiegelte sich ihnen wider, genau so wie pure, verletzende Enttäuschung.

"Wir sind da", grunzte der Fahrer, während er sich zu Lia drehte, und einige ihrer blonden Strähnen zwischen seinen Fingern drehte. Sie setzte einen anmutigen Blick auf, ihre Augenbrauen etwas hochgezogen, ein verspieltes Lächeln auf ihren Lippen, während sie sich zu ihm lehnte und ihm irgendwas Unverständliches ins Ohr flüsterte. Ein Walrossartiges Lachen erklang danach aus seiner Richtung, und sein Gesichtsausdruck war mehr als abstoßend. 

Während ich darauf wartete, dass Lia die Tür öffnete, da die Kindersicherung aktiviert war, spürte ich Terushimas Hand meinen Arm heruntergleiten, bis er bei meinem Handgelenk ankam. "Amara-", seine Finger begannen gerade, sich um die meinen zu schließen, doch ich sprang regelrecht aus dem Auto, wagte es nicht einmal, Lia in die Augen zu sehen. Ich fühlte mich verdammt dreckig. 

Während Terushima noch mit dem Autotypen redete, packte Lia meinen Arm und grub ihre Nägel regelrecht in mein Fleisch. "Mara, ich weiß nicht, was das heute war. Ich will es auch nicht wissen, und es ist mir auch egal, wenn du wieder etwas mit meinem Bruder anfängst, aber-"

"Lia, da ist nichts. Ich werde nichts mit ihm anfangen und da war heute auch nichts. Er... ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass Tetsuro - was auch immer passiert ist - nicht verdient hat."

"Ich hoffe, du weißt, was du tust. Ich bin immer auf deiner Seite, aber riskier nicht alles, was du an Kuroo-san hast. Mach nicht die gleichen Fehler wie Yuuji."

Es tat weh, was sie gesagt hatte. Sehr. Doch sie hatte recht. Und ich meinte ernst, was ich gesagt hatte. Tetsuro verdiente es nicht, angelogen zu werden. Ich liebe ihn. Lia umarmte mich, ohne ein weiteres Wort zu sagen, umarmte sie mich, und ich brauchte es gerade. Gerade, als ich ansetzen wollte, noch etwas zu sagen, klingelte mein Handy.

Tetsuro.

"Mara?", seine Stimme klang wahnsinnig besorgt, sie löste einen Stich in meinem Brustkorb aus. "Tetsuro", antwortete ich, meine Stimme zittriger als erwartet. "Es tut mir leid! Ich- ich wollte nichts davon... können wir morgen bitte in Person reden?", warum entschuldigte er sich? Er hatte nichts- Er hatte Terushima geschlagen. Ein Schwall von Gedanken fraß meine gesamten Kommunikationsfähigkeiten auf, und ich brachte kein Wort heraus. Es fühlte sich verdammt beschissen an, zu hören, wie Tetsuro sich entschuldigte. "Mara...?", wiederholte er, vermutlich eine Reaktion auf mein Schweigen. "Uh- Ja. Klar- ich meine... ich- es würde mich freuen", stammelte ich hervor, verfluchte mich innerlich dafür. "Okay, danke", fügte er letztlich hinzu. Seine Stimme klang so stumm. So unsicher. Es schmerzte. "Ich liebe dich.", eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über meine Wange, während er das sagte. "Ich liebe dich auch, Tetsuro."

Ich wartete nicht mehr auf Terushima. Mit stürmischen Schritten rannte ich beinahe schon die Straßen entlang, als würde ich versuchen, meinem schlechten Gewissen zu entkommen. Jedes Mal, wenn meine Schuhe am asphaltierten Boden aufkamen, erklang ein Ton, der mit kurzer Verzögerung zwischen den zahlreichen Hauswänden widerhallte, als würde ich verfolgt werden. Doch in Wahrheit waren es lediglich meine Gedanken, die mich zu einer innerlichen Panik scheuchten. Diese Frage, mit der ich so vieles riskieren und zerstören könnte, doch die auch diese Angst fortjagen und alles klarmachen konnte. Sollte ich ihm sagen, was zwischen Terushima und mir vorgefallen war, oder schweigen, und darauf warten, dass die Tatsache vom Karma der Realität zu ihm geführt wurde? Ich wusste es nicht, doch worauf meine Antwort auch immer fallen würde, es würde unsere Geschichte drastisch verändern, und das sicherlich nicht ins Positive.


--- Es tut mir leid!!!! 1. Dass dieses Kapitel scheiße ist, like idk ich bin äußerst unzufrieden,  und 2. dass jetzt so lange nichts kam! Ich werde versuchen, wieder öfter zu updaten, ich hatte nur privat einiges zu tun ^^ ---

Wie beim ersten Mal {Kuroo x Oc}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt