Xiao x Reader (w) 🍑

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In Liyue findet heute das Laternenfest statt, weshalb ich mich zu Hause dafür vorbereite. Ich wohne allein gleich in der Stadt und habe einen schönen Ausblick auf den Hafen mit dem riesigen Tor. Heute werde ich eine Laterne steigen lassen. Mein Wunsch ist es Xiao zu begegnen. Wie jedes Jahr wiederhole ich es in der Hoffnung ihn wiederzusehen.

Wir beide kennen uns schon ziemlich lange, aber wir halten Abstand, da er anscheinend Sorgen hat, dass ich von Karma begleitet werde. Er meint immer, dass seine Nähe mir nicht gut tut. Ich weiß nicht, wieso er es immer sagt. Dennoch kommt er immer, wenn ich in Gefahr bin. Trotz dessen will ich bei ihm sein. Ich vermisse ihn sehr... Es sind schon einige Monate vergangen, als ich ihn zuletzt gesehen habe...

Draußen dämmert es langsam, weswegen ich mich schon zu gestresst beeile. Mein Kleid muss heute sitzen und die Haare auf dem richtigen Platz liegen. Ich habe ein traditionelles Kleid aus Seide angezogen, um dem Stile unserer Stadt angepasst zu sein. Vor meinem Fenster gehen langsam die Lichter an. Diese beleuchten die Stadt im goldenen Schimmer und wirft einen mystischen Schatten auf Liyue. Ich sollte überprüfen, ob mein selbstgemachtes Lichtlein funktionsfähig ist. Sonst wäre es ziemlich traurig, wenn mein Wunsch nicht in Erfüllung geht.

Kurz vor der Tür begutachte ich meine Laterne und begebe mich schließlich nach draußen. Auf den Straßen haben sich sehr viele Leute versammelt, weswegen man sich kaum durchdrängen kann. Man erkennt sowohl die eigentlichen Bürger Liyue und Touristen. Mit pochendem Herz bahne ich mir ein Weg durch die Menge.

Doch plötzlich nehme ich ein Beben wahr. In der Menge kreischen Menschen auf und jemand schreit: "Achtung! Aus dem Weg! Ich kann das Pferd nicht aufhalten!" Eine Kutsche brettert durch die Menschenmenge. Leute springen zur Seite und rennen von der Kutsche davon. Sofort werde ich von der Masse mitgenommen. Schultern rammen mich, mir wird auf die Beine getreten. Ich bin vor Panik betäubt und nehme kaum wahr was passiert. Mein Herz rast und von meiner Stirn fließen Schweißperlen. Ich atme heftig, während meine Hände zittern. Die Zeit verlangsamt sich. Beängstigte Menschen rennen an mir vorbei und hinter mir höre ich einen stummen Ruf: "Aus dem Weg!"

Überrascht drehe ich mich um und erblicke, wie das Pferd auf mich zurast. Dessen braune Mähne schwingt im Lichtschein, wie ein gefährliches Feuer, das jeder Zeit nach einem greifen und zu Asche verwandeln wird. Als ich realisiere in welcher Gefahr ich bin, schießt eine Flut der Gedanken durch meinen Kopf. Werde ich jetzt sterben? Ohne meinen geliebten Xiao zu sehen?

Schützend halte ich meine Laterne in den Armen und hoffe, dass diese nicht kaputt geht. Als der Menschensturm sich verstärkt, krümme ich mich zusammen und schließe aus Angst die Augen. Doch als mich jemand stark von der Seite rammt, fällt die Laterne aus meinen Händen und ich verliere sie irgendwo in der Menge. Woher kommen sie alle her?!

Wie aus dem Nichts taucht vor mir eine Person auf. Schützend zieht sie mich an sich und streckt die Hand in Richtung des Pferdes aus. Als das Pferd uns nähert und nur noch wenige Dezimeter vor uns steht, stellt es sich auf die Hinterbeine. Erschrocken drücke ich mich an die Person. Auf einmal spüre ich an meinem Ohr einen heißen Atem: "Ich hole dich hier raus." Eine junge, aber leicht kratzige Stimme dringt in mein Inneres durch. Kalte Arme legen sich unter meine Knie und auf mein Rücken, um mich vom Boden zu heben. Verzweifelt halte ich mich an ihm fest. Diese Stimme...

Die warme Sommerluft wandelt sich zu einem starken Windzug. Mir fällt auf, dass sie kühler wird, je schneller wir werden. Ich spüre, wie mein Retter sich etwas entspannt. Denn er ist nicht mehr so angespannt, als er mich zuvor durch die Menschenmenge geführt hat. Dabei ist mir sein würziger Geruch nach Wald und Harz aufgefallen. Ich würde diesen Geruch überall erkennen. Xiao?

Die Zeit verfliegt und mein Retter kommt endlich zum Stehen. Vorsichtig lässt mich der Fremde auf die Beine sinken und zögernd öffne ich wieder meine Augen in der Hoffnung der Situation entgangen zu sein. Doch nach dem ich das erste Bein auf den Boden gestellt habe, knickse ich mit dem nächsten um, weswegen ich erschrocken meine Augen aufreiße. Mein Fall jedoch passiert direkt auf den Mann vor mir. Dieser jedoch weicht mir nicht aus, sondern hält die Arme bereit zum Abfangen. Mit einem dumpfen Stöhnen falle ich gegen seine harte Brust. Mir fällt auf, wie ungewöhnlich kalt seine Hände sind, die meine Ellenbogen ergriffen haben, damit ich nicht hinfalle. Mein Gesicht pocht auf seiner Brust und plötzlich nehme ich wahr, wie schnell dieser Herzschlag doch ist. Erschrocken über meine Tollpatschigkeit, schaue ich in sein Gesicht. Gelbe Augen scheinen, wie zwei Sonnenscheiben in meine. Aber dann realisiere ich sein Wesen.

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