~Kiefern und Frost~
In der Ferne grollte der Donner. Von draußen kam mir leise das Plätschern der Regentropfen auf das Wellblechdach unserer Garage entgegen. Durch mein offenes Fenster drang ein kühler Sommerwind hindurch und strich mir sachte über das Gesicht. Der Wind trug mir den eigenartigen, fremden Geruch nach Kiefern und Frost um die Nase.
Ich fing an zu zittern und schalt mich selbst dafür, dass ich nachts das Fenster offengelassen hatte, denn mir war kalt, fürchterlich kalt. Ich war bis auf die Knochen durchgefroren, wälzte mich auf meiner nassen Matratze umher und weigerte mich, die Augen zu öffnen.
Ich stutze und tastete mit meiner Hand über die Matratze. Hatte es heute Nacht etwa reingeregnet?
Widerwillig schlug ich die Augen auf, nur um sie gleich wieder mit einem Stöhnen zu schließen. Mein Schädel brummte. Als der Schmerz abflaute, öffnete ich erneut meine Augen und erkannte das ganze Ausmaß meiner Dummheit, das Fenster nachts offen gelassen zu haben, obwohl ein Sturm für die Nacht angesagt war. Mit einem genervten Stöhnen richtete ich mich auf.
Meine Matratze und die dazugehörige Bettdecke, sowie das Kissen, sahen aus als hätte ich sie einmal durch den Pool draußen im Garten gezogen.
Meine Klamotten klebten unangenehm an meiner Haut und nach einem Blick in den Spiegel, erkannte ich, dass meine Haare mir platt auf dem Kopf festgeklebt waren. Eine Vogelscheuche war ein Witz dagegen. Angeekelt wandte ich den Kopf ab, weg von dem goldenen Standspiegel neben meinem Bett. Ich schaute hinaus, in Richtung des Balkons. Um meine Haare würde ich mich später kümmern müssen.
Auf meiner Haut hatte sich eine leichte Schicht Salz festgesetzt und hinterließ einen unangenehmen Geruch, als wäre ich gerade im Meer schwimmen gewesen.
Was war hier passiert?Ich schlürfte missmutig zu meinem Fenster und starrte nach draußen. Komisch, der Balkon und der dazugehörige hölzerne Boden lagen völlig im Trockenen. Ich runzelte die Stirn und tapste durch die geöffnete Balkontür, hinaus auf den Balkon.
In der Ferne erkannte ich die einzelnen Blitze, die den Morgenhimmel durchzogen. Die Sonne ging auf der anderen Seite bereits auf und tränkte den Himmel in ein wunderschönes orangenes Inferno, welches das Gewitter verdrängte.
Das Meer links von mir schlug sachte die Wellen an die Felsen heran und trug eine Brise von Kiefern und Frost mit sich. Ich stutzte. Schon wieder dieser Geruch.
Eine Bewegung rechts von mir, unten im Garten, der an den nahenden Wald grenzte, ließ mich aufblicken. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte den Grund für die Bewegung auszumachen. Mein Blick schweifte über den Garten und die Grenze des Waldes. Vermutlich nur die Katze der Nachbarn, wie immer.
Seufzend wandte ich mich ab, allerdings hätte ich schwören können, in der Dunkelheit des Waldes, grüne Augen aufblitzen zu sehen. Und ich war mir sicher, die Katze der Nachbarn hatte keine grünen Augen.
Achselzuckend lief ich zurück in mein Schlafzimmer. Mir fehlte eindeutig genügend Schlaf, wenn ich schon halluzinierte.
Nein, hier gibt es keine Werwölfe und auch keine gruseligen Hexen, die hinter dem Wald auf mich warteten, um mich zu verspeisen.
Ich fing an Gespenster zu sehen.
Die feuchte warme Luft von draußen drang in mein Zimmer und verhieß einen schwülen Tag. Ich schloss die Balkontür.Nur zur Sicherheit, nicht, das doch noch ein übernatürliches Wesen den Weg in mein Zimmer finden würde und mich auf dem Silbertablett als Frühstück serviert bekommen würde.
Nachdem ich das Bett abgezogen und saubergemacht hatte, da ich unter meinem Kopfkissen eine Muschel und eine Menge Sand gefunden hatte, lief ich auf die andere Seite des Zimmers.
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The Immortals🗝️ ~ Erwacht✨ (PAUSIERT)
Fantasía"Was bist du?" flüsterte ich mit zitternder Stimme. "Für einige bin ich ein Engel, für die anderen aber bin ich ein Dämon." 〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️〰️ Lyenia hatte schon immer das Gefühl, dass etwas in ihrem Leben nicht stimmt. Aber als sie nac...