Cursed Beings - Lost Souls

Kapitel 18

Serafina by LuanaWhite

Als ich draußen Stimmen hörte, stand ich langsam auf und öffnete die Tür des Zimmers einen kleinen Spalt. Mein Gehör funktionierte zwar nicht mehr so gut, aber die Stimmen sprachen so laut und aufgebracht, dass es auch ein Mensch hören konnte.

Natürlich wollten mich die Werwölfe hier nicht, und Lucas setzte sich dafür ein dass sie mich entgegen ihrer Überzeugung beschützen sollten. Er verlangte wirklich viel. Zu viel.

Ehe Lucas und ich uns kennen lernten, war er selbst voller Hass auf Vampire und hätte selbst wohl nie akzeptiert einen zu schützen wenn sein Alpha das verlangt hatte. Aber durch meine dämliche Aktion in die Stadt zu fahren, blieb ihm nun keine andere Möglichkeit.

Was zu all dem Chaos aber noch dazu kam, war Lucas neue Seite. Eine sehr harte Seite. Ich wusste, ihm gefiel es nicht so zu sein, aber die Umstände ließen ihm auch dabei keine andere Wahl. Er machte das für mich. Für uns. Aber er musste dabei wieder einen zu großen Preis bezahlen.

"Ich muss jetzt nochmal dringend kurz weg. Könntest du in meiner Abwesenheit über Serafina wachen? Die Anderen sollen nicht einmal in ihre Nähe kommen." hörte ich Lucas zu einem anderen Mann sagen. Er sicherte ihm zu auf mich aufzupassen. Ich schloss wieder geräuschlos die Tür zu Lucas Zimmer, in dem ich mich nun wieder auf das Bett setzte.

Ich vermutete dass er noch mal los wollte um Blutkonserven für uns zu holen. Aber war ihm nicht klar dass er Gefahr lief wieder einen aus dem Clan in die Arme zu laufen? Aber mir blieb nichts anderes übrig als hier zu sitzen und zu warten.

Aber nichts zu tun schaffte ich auch nicht, also holte ich mein Handy raus und begann eine Nachricht an Noah zu schreiben. Ich schrieb ihm was heute passiert war. Dass Constantin mich gefunden hatte, dass Lucas kam um mich zu holen als ich mich versteckte. Ich schrieb ihm dass weitere Vampire uns aufgelauert hatten und er sehr vorsichtig sein sollte. Wir wussten immerhin nicht ob der Clan über unseren menschlichen Freund bescheid wusste. Und ich verriet ihm das Lucas gegen Constantin gekämpft hatte und er ihn beinahe getötet hätte. Dass ich bereit war mit Constantin mit zu gehen um seinen besten Freund zu schützen, aber er jetzt furchtbar enttäuscht von mir war. Noah meinte, er müsse das vermutlich erst mal verarbeiten. Lucas liebte mich und so würde es auch bleiben. Ich wusste das er recht hatte, aber mir ging es dadurch nicht besser. Ich teilte Noah natürlich auch mit das wir uns erstmal beim Rudel versteckten und er sich sofort bei Lucas melden solle wenn ihm etwas komisch vorkam.

Noah war einfach zu einem echt guten Freund geworden und nach Lucas derjenige bei dem ich mich ein wenig ausheulen konnte. Auch wenn wir nur Nachrichten schrieben half mir das etwas. Ich war gerade dabei Noahs letzte Antwort zu lesen als die Tür des Zimmers aufging und Lucas herein kam.

Er warf nur einen kurzen Blick zu mir rüber ehe er eine Kühltasche auf dem Boden neben dem Bett abstellte.
"Ich habe ein paar Blutkonserven besorgt. Wir haben unten noch einen kleinen Gefrierschrank. Ich schaffe ihn schnell hoch und bin gleich wieder da." erklärte er mir und noch ehe ich ihm etwas antworten konnte, war Lucas auch schon wieder aus dem Zimmer raus. Ich seufzte aus und fuhr mir verzweifelt durch die Haare. Diese Kälte die zwischen uns herrschte, war einfach nicht auszuhalten.

Als er mit besagten Gefrierschrank wieder kam, schwieg er. Er steckte das Gerät an und setzte sich auf seinem Stuhl und starrte dieses unbedeutende Ding einfach nur an. Hatte er mir wirklich rein gar nichts zu sagen?

Ich hielt diese Stille und diese Kälte zwischen uns kaum noch aus. Außerdem war mir das Blut gerade sowas von egal. Ich würde ohehin in dieser Lage keinen Schluck runter bekommen.

"Lucas... können wir bitte darüber reden was da heute passiert ist? Bitte." flüsterte ich flehend mit rauer Stimme. Meine Hände zitterten und ich wusste das mir nicht gefallen würde was er gleich sagte, aber wenn wir nicht miteinander sprachen, würde es uns gegenseitig auffressen.