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„Du kannst nächste Woche anfangen, San."
„Vielen Dank Herr Kim!" sagte ich und gab ihm die Hand.
„Nenn mich Jin, so alt bin ich noch nicht." sprach er und ich nickte lächelnd. Ich war froh dass ich den Job als Barkeeper bekommen hatte. Ich hatte heute ein Probearbeitstag bei dem ich mich ganz wacker geschlagen habe. Jin der Besitzers des Clubs seven, war auch noch ganz jung, ende 20 und er war sehr nett
Ich ging nach draußen, wo es mittlerweile dunkel war, denn es war ja schon kurz nach 12. Ich lief zu meinem Auto dass nicht weit entfernt stand.
„Oh nein.." Ich zog ein Zettel ab, der an meinen Scheibenwischern klemmte, es war ein Strafzettel. Ich bemerkte erst jetzt dass der Parkplatz ab 22 Uhr Halteverbot war. Genervt setzte ich mich ins Auto und verfluchte mich selbst, der Strafzettel waren wohl besonders teuer hier, 45 Euro. Als ich losfuhr sah ich dass man überall nach 22 Uhr nicht mehr parken konnte. Ich wusste nicht ob es dämlich war oder schlau so etwas in einer Straße zu machen in der viele Clubs waren. So war wenigstens das Risiko dass Leute betrunken fahren geringer.

***

In meinem Zimmer angekommen war Seonghwa überraschenderweise da, sonst war er um diese Uhrzeit noch unterwegs. Er schien aber auch vor nicht all zu langer Zeit gekommen zu sein, denn er war wach, noch angezogen und hatte sogar noch seine Schuhe an.
Er hatte eine Kappe an, so konnte ich sein Gesicht nicht sehen. Er saß in seinem Bett und beschäftigte sich mit seinem Handy.
„Du kommst aber spät heute." sprach er auf einmal.
„Ja und? Geht dich nichts an." antwortete ich kühl.
Ich konnte sehen wie sein Mundwinkel leicht nach oben zuckte. „Wollte ja nur fragen..." sagte er. Ich konnte für ein kurzen Moment sein Gesicht sehen und erkannte dass er ein blaues Auge hatte, deswegen also die Kappe.

„Was ist mit deinem Auge?" fragte ich vorsichtig.
„Geht dich nichts an." entgegnete er und ich konnte auch nicht anders als zu schmunzeln.
„Wollt ja nur fragen.." sagte ich ihm.
„Ich hab ein Pfosten übersehen.." sprach er.
„Na sicher hast du.." Wer kennts nicht, den Pfosten übersehen.
„Du solltest da was drauf machen, sonst entzündet sich das." Schlug ich ihm vor und wühlte in meiner Tasche nach der Salbe, die meine Mutter mir kurz vor meiner Fahrt gegeben hatte. Sie sagte, egal was ich habe ich könnte die Salbe drauf schmieren und es würde helfen, eine Art Wundersalbe.
„Ist doch egal.." sagte er.
Ich ging zu ihm und hielt ihm die Salbe hin, er schaute mich an und gab mir ein undefinierbaren Blick. Zu meinem überraschen nahm er die Salbe und zog seine Kappe aus. Jetzt sah ich das blaue Auge richtig, es sah aus als hätte da Jemand mehrmals draufgeschlagen. Er machte sich etwas Salbe auf den Finger und versuchte dabei die Stelle an seinem Auge zu treffen, er sah dabei etwas unbeholfen aus. Ich zögerte kurz, ging dann aber auf ihn zu und setze mich zu ihm ans Bett.

„Ich...Ich mach das." sagte ich und nahm die Salbe, er schaute mich verwundert an, aber er schüttelte den Kopf.
„Nein brauchst du nicht..."
Ich hörte aber nicht darauf und nahm ihm die Salbe aus der Hand. Ich rückte etwas näher an ihn und bewegte meine Hand vorsichtig zu seiner Wunde. Er zuckte kurz auf, als ich eine offene Stelle erwischte hielt aber danach still und ließ mich machen. Er sah mir dabei die ganze Zeit in die Augen, es machte mich unglaublich nervös und mein Herz raste wie verrückt. Ab und zu wanderte ich mit meinen Augen zu seinen und unsere Blicke trafen sich. Wir sahen uns für einige Sekunden an, ehe ich mich von seinem Blick löste.
„Der Pfosten hats aber auf dich abgesehen."
Auf meine Aussage zuckten seine Mundwinkel leicht. „Keine Sorge der Pfosten sieht schlimmer aus." sprach er.
„Wenn du das sagst.." Mir fiel auf das seine Hand auch verwundet war, seine Knöchel waren ein bisschen aufgeraut und blutig, er hatte sich anscheinend mit Jemandem geprügelt. Ich nahm darauf seine Hand und tat auch dort die Salbe drauf und verrieb sie mit dem Daumen. Ich fragte mich was der Grund war für das blaue Auge, es hätte irgendwas banales sein können, irgend ein betrunkener der wütend geworden war oder aber etwas anderes.

Seonghwa Pov
Ich fand es schon ein bisschen süß von ihm wie er mich verarztete. Den Tritt in die Eier, den ich bekam, verschwieg ich ihm lieber, sonst würde er da auch noch mit seiner Salbe ankommen.
Ich konnte ihn das erste Mal so richtig aus dieser Entfernung sehen, er saß sehr nah bei mir und ich musste zugeben das er schon ziemlich gut aussah. Ich hatte diesen Abend weder getrunken noch geraucht, ich konnte es also nicht mehr darauf schieben.
„So fertig!" sagte er lächelnd.
„Danke.." sagte ich und er sah mich überrascht an, fing dann aber an breiter zu grinsen so dass sich an seinen Wangen Grübchen abzeichneten, süß.
Er sah happy aus und ich konnte nicht anders als auch zu lächeln. Wir sahen uns wieder für einen Moment in die Augen, was ist dieses Gefühl?  Ich unterbrach aber dieses mal den Blickkontakt. Ich spürte wie mein Herz sprang, was ist los mit mir?
San stand von meinem Bett auf und ging zu seinem Bereich des Zimmers. Er sah ein wenig verwirrt aus und schien in Gedanken zu sein, aber das war ich ja auch in dem Moment. Was für eine Nacht...

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Überraschung! ein update yayy ^^

•ROOMMATE•  SanhwaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt