Alberner Streich

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Caroline wachte früh am Morgen auf und setzte sich in die aufgehende Sonne um zu frühstücken. Der Horizont leuchtete rot und das junge Mädchen genoss die schöne Aussicht und den kühlen erfrischenden Wind, der durch ihre hellen Haare strich. Während sie sich in ihrer Hängematte zurücklehnte, biss sie in ihr Butterbrot und trank von ihrem selbstgemachten Kräutertee.

Sie dachte wieder an ihre Mama und Sol, aber schließlich entschloss sie sich die Gedanken für eine Weile zu verbannen und Spaß am Leben zu haben. Also stand sie auf und weckte ihren besten Freund Peter, der ebenfalls sich in ihrem Alter entschieden hatte, Pirat zu werden und Abenteuer zu erleben. Er war achtzehn, hatte breite Schultern, rote Haare und seine braunen Augen schienen einen immer freundlich anzulächeln. Er war ein sehr lustiger Typ, mit ihm konnte man die dümmsten und albernsten Dinge anstellen. Zum Beispiel hatten die beiden immer am 1. April allerlei Streiche gespielt, bis ihre Eltern nur noch den Kopf geschüttelt hatten.

"Peter, Peter..." Caroline tippte ihren besten Freund ungeduldig an. "Was ist denn... Caro, bist du das?", fragte Peter noch schlaftrunken. "Ja und jetzt steh endlich auf, du fauler Sack!", grinste die Sechzehnjährige. "Okay, okay.. Komm mal runter, du Verrückte, ich steh schon auf", gähnte dieser und rappelte sich auf. "Lass mal wieder Vaters Lieblingssäbel verstecken", kicherte Caroline. "Haben wir solange nicht mehr gemacht. Weißt du überhaupt noch.. früher?" "Ach ja klar, Kleine, sowas vergisst man nicht so schnell", lachte Peter. "Einmal haben wir sogar Mutters Schuhe auf dem Dach versteckt", erinnerte sich Caroline. "Oh man", prustete Peter los.

"Komm, schnell", kicherte Caroline und zog Peter am Ärmel seines Oberteils hinter sich her, schnell fort aus der Kabine des Captains. "Vater kommt bestimmt gleich." Die beiden hatten Captain Seastones Lieblingssäbel in einer Truhe versteckt und rannten nun schnell wieder hinaus aufs Schiffsdeck. Schon hörten sie Schritte.

"Und Marco, gut geschlafen?", hörten Caroline und Peter es aus Captain Seastones Kabine ertönen. Sofort erkannten sie die Stimme des Captains. "Was glaubst du denn, Captain? Mit ein bisschen Rum schlummert man echt schön", grummelte Marco belustigt. "Da hast du recht, Kumpel", stimmte ihm Carolines Vater zu. "Es gibt nichts besseres als ein Glässchen Rum." Caroline hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht loszuprusten. Auch Peters Augen glänzten amüsiert auf, aber er konnte sich das Lachen noch zurückhalten.

"Weißt du eigentlich zufälligerweise wo mein Säbel ist? Ich hatte den doch immer hier stehen, ich versteh das einfach nicht. Wo kann der nur sein?", fragte Captain Seastone und sah Marco stirnrunzelnd an. "Ich habe keine Ahnung, Captain", antwortete der nur. "Wir können die anderen fragen", schlug er vor. "Gute Idee", meinte der Captain und trat aufs Schiffdeck. Schnell rannten Caroline und Peter zu der restlichen Piratencrew und taten dann ganz unschuldig, als sie gefragt wurden, wer eventuell etwas von dem Säbel wusste.

"Och, keine Ahnung, wo kann der denn sein?", sagte Caroline. "Der kann sich ja nicht in Luft aufgelöst haben, schau vielleicht nochmal nach, Vater." Captain Seastone sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. "Ich hab schon genug gut nachgesehen", meinte er schließlich. "Peter, weißt du vielleicht wo er stecken könnte?" "Ähm, hmm... Ich habe keine Ahnung, ehrlich" brummte Peter, der sich nur sehr schwer das Lachen verkneifen konnte. "Aber es kann ja sein, dass man in diesem Alter etwas vergesslich werden könnte", sagte Caroline. Als ihr Vater gespielt ärgerlich die Augenbrauen hochzog, fügte sie rasch hinzu: "War doch nur ein Scherz. Nochmal nachsehen schadet nie."

Captain Seastone schüttelte nur den Kopf. "Führt ihr da wirklich nichts im Schilde...", sagte er grinsend. "Nein, nein, wir sind ganz unschuldig", überzeugte ihn Caroline. "Na gut, möglicherweise bin ich tatsächlich ein wenig vergesslich geworden, nochmal nachschauen schadet ja wirklich nicht", grummelte er, während er zurück in seine Kabine schlurfte.

Nach einiger Zeit kam er wieder heraus. "Ha, hab euch erwischt", lachte er. "Ich wusste dass ihr meinen Säbel versteckt habt, ihr Halunken. Ich hab überall nachgesehen und habe ihn dann wie vermutet in einer meiner Truhen gefunden. Ich kenne euch einfach zu gut, als mir lieb ist." Der Ältere zwinkerte den beiden zu. "Vater, sag nichts Falsches", ermahnte ihn Caroline und die drei mussten lachten. "Freut mich aber, dass es dir anscheinend besser geht, Caro", sagte Captain Seastone. "Ich will einfach mein Leben genießen und mich auf die Abenteuer freuen, die uns erwarten. Ist ja nicht so dass ich Mutter und Sol nie wiedersehe", erklärte Caroline. "Gute Einstellung, Caro! Das gefällt mir", lächelte ihr Vater.

Am Abend saßen Caroline und Peter noch lange nebeneinander und redeten über alte Zeiten. "Freut mich, mal wieder so einen albernen Streich gemacht zu haben", sagte Caro. "Mich auch", meinte Peter.   

Auf einer gefährlichen MissionWhere stories live. Discover now