✦ Prolog ✦

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Es war eine kalte Winternacht.

Keine einzige Wolke bedeckte den klaren Nachthimmel, abertausende Sterne funkeln wie winzige Edelsteine auf dunkelblauem Samt. Die blasse Form eines Sichelmondes war zu sehen, beleuchtete die Erde mit einem schwachen, silbrigen Licht und ließ vereinzelte Schneehaufen glitzern.

Es war etwa vier Uhr am Morgen, als eine Frau durch die verlassenen Straßen lief. Sie war auf dem Weg nach Hause, die Absätze ihrer hohen Stiefel klackerten auf dem harten Asphalt des Gehwegs. Ihre Hände stecken in den Taschen ihres knielangen Mantels um etwas Wärme zu sparen. Sie zitterte, war in Gedanken bereits in ihrem Bett.

Ein kalter Wind wehte durch die schattigen Gassen, in denen sie sich befand. Er ließ sie erschaudern, brachte die Frau dazu, ihren dünnen Mantel enger zu ziehen. Ihr Atem bildete weiße Wölkchen in der klaren Luft, kaum sichtbar ohne einer anderen Lichtquelle außer dem Mond. Ihre Zähne begannen, sacht gegeneinander zu schlagen und sie blinzelte erschöpft, als sie in eine andere Gasse abbog. 

Hinter ihr knirschte etwas, sie blieb kurz stehen und drehte sich um. Die Frau konnte nichts erkennen, wahrscheinlich war es eine Katze gewesen, die in den Schnee gesprungen war. Sie lief weiter, sehnte sich nach ihrem warmen Ofen und Wänden, die den Wind abhielten. In Gedanken war sie eigentlich schon so gut wie im Bett als sie es endlich bemerkte: Das leise, rhythmische Geräusch von Schritten, die über den Asphalt liefen. Beinahe hätte das laute Klackern ihrer Stiefel es übertönt.

Die Frau versuchte, ruhig zu bleiben. Es war früh am Morgen, der Mann hinter ihr könnte ein Betrunkener sein, der sich auf dem Heimweg befand. Für eine andere Frau waren die Schritte zu schwer, zu träge. Trotzdem wurde sie unsicher. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus, eine lauernde, beinahe schon lähmende Angst. Wer auch immer das war, sie wollte weg von ihm. Weg, nach Hause, um sich von ihrer Arbeit zu erholen und nach ihren Kindern zu sehen. 

Also beschleunigte sie ihre Schritte und bog um die Ecke eines verwahrlosten Hauses. Sie würde eine Abkürzung nehmen und sobald sie daheim war, ein heißes Bad.

Die Frau bekam beinahe einen Herzinfarkt als sie bemerkte, dass die Schritte hinter ihr ebenfalls beschleunigten und um die Ecke bogen. Sie wurde immer schneller, rannte beinahe als sie einen kurzen Blick über ihre Schulter warf. Was sie sah ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren: Sie wurde von einer großem Gestalt verfolgt, einem Mann. Sein Gesicht war unter einer Kapuze verborgen und in seiner Hand hielt er einen merkwürdigen länglichen Gegenstand mit breitem Ende, sie wusste nicht was es war.

Schnell drehte sie sich wieder nach vorne und rannte jetzt wirklich los. Sie wollte, nein, musste weg von dieser Person. Die Schritte hinter ihr wurden erneut schneller, kamen näher und näher. Ihr Atem ging schwer als sie um einer weitere Ecke bog, ihre letzten Kraftreserven mobilisierte. Ih Herz galoppierte aufgeschreckt in ihrer Brust und sie flehte gedanklich darum, den Mann irgendwie abzuschütteln oder jemanden zu treffen, der sie vor ihm beschützen konnte. 

Aber sie war zu langsam.

Ein panischer Schrei löste sich aus ihrer Kehle als sich eine Hand über ihren Mund legte, jeden Ton erstickte. Sie schlug wild um sich, versuchte sich irgendwie zu befreien aber plötzlich traf sie etwas Hartes am Hinterkopf und ihre Bewegungen erschlafften. Das Letzte das sie fühlte, war die Kälte der Nacht auf ihrer Haut. Dann wurde alles schwarz.

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Als er sich sicher war, dass sich die Frau nicht mehr bewegte, ließ der Mann den Hammer sinken und löste seinen Griff, lauschte zufrieden dem Geräusch, als sie auf dem Boden landete. Dunkle Flecken sprengelten den weißen Schnee, ihr Gesicht verlor immer mehr Farbe, ihr Mantel wurde nass.

Vorsichtig griff er mit einer behandschuhten Hand an ihren Hals, suchte nach dem Pochen ihrer Halsschlagader. Als er keinen Puls fand, nickte er zufrieden und knöpfte vorsichtig ihren Mantel, benutzte ein Messer um ihre knappe Bluse aufzuschneiden. Sie trug keinen BH darunter.

Ihre Haut war blass, ihre Brüste voll, die Brustwarzen etwas dunkler. Er verzog seine Lippen zu einem Grinsen als er die Spitze seines Messer knapp oberhalb ihrer rechten Brust in ihre Haut bohrte. Langsam zog er es in einer geraden Linie zur Mitte ihrer Schlüsselbeine, bevor er es nach unten, den Pfad zwischen ihren Brüsten nach unten bis zu ihrem Bauch. Die Schnitte waren tief, ein wenig Blut quoll sogar noch darauß hervor aber nicht mehr viel; schließlich schlug ihr Herz nicht mehr.

Kaum war er fertig, stand er auf und nahm das Messer mit sich. Zufrieden blickte er auf die Linien, die ihren Oberkörper und Bauch zierten. Mal waren die Schnitte schmal, mal waren sie breiter; er hatte das Messer gedreht.

"One for sorrow
Two for joy
Three for a girl
Four for a boy
Five for silver
Six for gold
Seven for a secret never to be told
Eight for a wish
Nine for a kiss
Ten for a surprise you should be
careful not to miss
Eleven for health
Twelve for wealth
Thirteen beware for the devil
himself."

Ein leises Wispern in einer dunklen Gasse, um 4 Uhr Morgens. Damit verschwand er und ließ den Körper der Frau liegen.

Es sollte nicht lange dauern, bis sie jemand entdeckte.

Súton ʸᵘⁿᵍⁱWo Geschichten leben. Entdecke jetzt