Jase.
Bevor ich weiter in seinen grünen Augen versinken konnte, passierte etwas mit mir. -in mir
Mein Umfeld verschwamm und ich sah plötzlich Bilder.
Bilder von Nero, wie er dort tot am Boden lag. Sein Körper völlig zerquetscht und ich sah die Blutlache die ihn umgab, wie als wäre ich wieder dort.
Ich spürte Verzweiflung, Wut und Angst.
Es war, als wäre ich wieder an genau dem Tag, als Nero starb.Mein Körper fing an zu zittern und ich versuchte die Erinnerungen zu verscheuchen. Sie wegzuschieben.
Aber es klappte nicht. Ich versuchte dem allen zu entkommen und suchte einen Ausweg. Wie kam ich hier wieder raus?
Immer schneller sah ich immer mehr Bilder. Meinen Vater wie er auf mich einschlug, meine Schwester, wie sie sich unter ein Bett kauerte und nur dabei zusah wie er mich verletzte und...
Jase.
Dieses emotionslose Gesicht, als er Nero überfahren hatte.Und mit so jemanden hatte ich mich getroffen? Ihn angefangen zu mögen?
Hatte ich das alles wirklich vergessen können oder hatte ich es nur verdrängt?Die Sezarien wurden blasser und mein Atem normalisierte sich langsam.
♧♧
Als ich meine Augen öffnete, sah ich weiß. Ich drehte meinen Kopf und sah den roten Kasten, der mit einem Kreuz verziert, an der Wand hing.
Ich war im Krankenzimmer.
Was war passiert?
"Du hast mitten auf dem Schulflur angefangen zu zittern und dein Atem war viel zu schnell. Es war als wärst du nicht bei dir gewesen. Deine Freundin hat dich hergebracht und hier bist du direkt eingeschlafen" wurde meine Frage beantwortet.Eine kleine, rundliche Frau erschien in meinen Sichtfeld und ich konnte Polly erkennen - unsere Krankenpflegerin. Jeder mochte sie. Sie behandelte einen immer so liebevoll, als sei sie deren Mutter. Mutter. Woher wusste ich überhaupt, wie eine Mutter mit einem umging?
"Weißt du noch was passiert ist? Ist irgendwas passiert, was dich vielleicht in ein vergangenes schlimmes Ereignis zurückgeholt hat?"
Ihre großen Augen musterten mich besorgt. Ich schüttelte nur schwach meinen Kopf. Warscheinlich war es einfach alles zusammen. Diese Wut vorhin, als ich an Nero's Grab war, als ich Jase gesehen habe und die Wut auf mich selber, die schon immer da war.
Als ich ihr wieder in's Gesicht guckte, konnte ich sehen, dass sie mir nicht glaubte, aber sie ließ es dabei.
"Dein Freund mag dich sprechen. Er hat hier vor der Tür gewartet" Mein Freund? Aber bevor ich nachfragen konnte, erklärte es sich von selber. Polly öffnete die Tür und Jase lief in das Zimmer. Sein Blick war emotionslos und kalt - wie eigentlich immer."Ich lass euch dann mal" verabschiedete sich unsere Krankenpflegerin und ging aus der Tür. Als die Tür fast zu war, blickte sie nochmal durch den Spalt und zwinkerte mir zu. Genervt rollte ich mit den Augen.
"Wieso bist du hier" meine Stimme klang kalt und schneidend.
Ohne um meine Einverständnis zu fragen, setzte er sich ans Ende vom Bett und guckte mich an. "Ich bin nicht wegen dir da, also bild dir nichts drauf ein"
Arroganter Arsch. Ich hatte wirklich keine Lust mit dem Mörder meiner Katze zu reden. "Komm zum Punkt, ich hab auch kein Bock auf dich"Er ging nicht weiter auf meine Bemerkung ein, sondern redete einfach.
"Das war vorhin so komisch. Du kamst rein, alles schien normal und dann hast du mich gesehen. Du fingst an zu zittern und deine Augen..." er holte Luft. "Ich habe noch nie so eine Wut und Trauer gesehen, wie sie in deinen Augen zu sehen war""Haste dir nur eingebildet, bei mir ist alles supi" antwortete ich nur erschöpft und lächelte mein bestes Lächeln, obwohl ich wusste, dass er mir das nicht abkaufen würde.
"Du verstehst es nicht. Es war wegen mir! Du hast mich gesehen und dann ist es passiert."
"Nein, du bist nicht schuld" antwortete ich ehrlich und erschöpft. Er hatte viel dazu beigetragen, aber im Endeffekt war allein ich Schuld.
"Wer dann?"
Er schaute mir in die Augen und kam mir näher. "Wieso ist das wichtig?" Meine Stimme klang leise und lang nicht mehr so stark und selbstbewusst wie vorher. Er kam mir noch näher und flüsterte mir dann etwas zu."Weil niemand dich wütend machen darf, außer mir" Da war er wieder - Jase.
"Du bildest dir zu viel auf dich ein." Murmelte ich und deutete mit dem Kinn auf die Tür. "Und jetzt lass mich""Sicher nicht" hörte der schlecht?
"Du sollst mich lassen verdammt nochmal"
Ohne ein Zucken im Gesicht blieb er sitzen. "Ich hab echt keine Lust auf dich, also geh bitte."Ich hatte den Satz gerade erst zu Ende geredet, da ging die Tür auf und ich sah einen schwarzen Haarschopf. Meine Laune wechselte schlagartig und ich lächelte. Nathan war hier.
"Kleine, was ist passiert. Lara hat angerufen und-" ich unterbrach ihn. "Alles gut" "Sicher?" Fragte er nochmal nach. "Jaja mir geht's gut"
Er hatte sich jetzt neben mich gesetzt und ich versank in seinen Augen. Ich löste mich erst, als Jase sich räusperte. Genervt schaute ich zu ihm. "Ich will euch ja ungern stören, aber ich geh dann mal"
Ein normaler Satz, aber der Unterton gefiel mir nicht. Es war... Verachtung?♧♧
Als ich durch unsere Haustier ging, schallte mir laute Musik entgegen. K-pop.
Nathan hatte sich verabschiedet gehabt und ich war noch die restlichen Stunden in den Unterricht gegangen. Natürlich hatte ich die komischen Blicke meiner Mitschüler bemerkt, ignorierte sie aber gekonnt.
Jetzt hieß es in ziemlich kurzer Zeit das Haus zu putzen und währenddessen nicht verrückt von Shivas Musik und Gesang zu werden.♧♧
Erschöpft ließ ich mich in mein weiches Bett fallen. Es war schon 1 Uhr und ich komplett fertig. Wie sollte ich das alles bitte auf Dauer aushalten?
Als ich schon fast eingeschlafen war, hörte ich mein Handy vibrieren.Nach der Schule, ich hol dich ab
Jase.
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life goes on -behind the mask
RomanceZoe hat sich eine Mauer gebaut, die ihr Herz, ihre Narben und ihre Geschichte verdeckt. Sie lässt nichts und niemanden an sich ran und von Außen hin ist sie frech und ein wenig zu vorlaut. Sie hat es nicht leicht im Leben und dass der Badboy der Sc...