»ᴄʜᴀᴘᴛᴇʀ|27«

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Jungkook

Schwer atmend und mit mir ringend stehe ich am Gelände der Incheon Brücke. Meine Hände liegen zitternd an den Eisenseilen der riesigen 74 Meter hohen Brücke, welche sich quer über sie ziehen und diese stützt und auch mir in dem Moment halt bieten.
Der Wind weht mir stark und eiskalt durch meine Haare und gibt mir das Gefühl mich ins Wasser stürzen zu wollen.
Leicht kneife ich meine Augen zusammen, welche sich langsam mit Tränen füllten und wie heißes Blei meine Wangen hinunter laufen, aber durch den Wind weg geweht werden, sobald sie über meine Wangen laufen.
Unter Tränen Blicke ich hinunter und sehe die Wellen stark wüten gemeinsam mit dem Sturm welcher aufkommt und den noch eben hellen Himmel in ein tiefes grau färbt. Die Wellen schlagen hart gegen die riesigen Pfeiler der Brücke und ich könnte schwören die Wucht bis hier oben zu spüren.

Mein Herzschlag welcher noch nie so schnell schlug wie jetzt lässt mich noch zittriger werden und meine Hände bekommen langsam einen Schweißfilm welcher es mir schwer machte mich zu halten. Wobei es doch genau das ist was ich will, ich möchte nicht ständig diesen Verurteilungen ausgesetzt sein, geschweige denn diesem unfairen Leben, wo die Menschheit nur selbstsüchtig und selbstbestimmt alles um sie herum zerstört und ich war ein Teil von diesem. 
Es tut mir leid, Eomma. Ich will dich nicht auch noch allein lassen, allerdings kann ich langsam nicht mehr. Es macht mich einfach nur fertig. Ich habe nicht mal mehr Jimin an meiner Seite, welcher mein Leben um weiten bunter gemacht hatte, aber ohne ihn sehe ich alles nur noch in einem kalten grau.
Mir entkommt ein starkes Schluchzen welches mir ein Stechen im Hals verpasst und ich schaue langsam auf und sehe mich um wie alles so langsam immer weiter die momentane Farbe meines Herzens annimmt, ein tiefes kaltes grau, was bereit ist alles in sich zu verschlingen und scheitern zu lassen.

Ich stelle mich aufrechter hin und atme kurz ein und aus. Es ist ein tiefes Atmen, welche meinen Herzschlag langsam beruhigt. Es ist nur ein kleiner Schritt, welcher so enorme Auswirkungen haben wird, welche ich aber nicht mehr mitbekommen werde. Das Gefühl welches in mir aufkommt, diese Befreiung der Verantwortungslosigkeit in diesem Leben, lässt mich schwach lächeln.

Ich sehe alles in dem Moment klarer, als je zuvor

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Ich sehe alles in dem Moment klarer, als je zuvor. Ich sehe vor mir das Tor zu einem neuen Leben, ein Leben ohne all diese schlechten Seiten, welche mein aktuelles Leben mit sich bringt. Der Sturm welcher immernoch wütet, kann mir nun nichts mehr anhaben. Ich bin entschlossen mich nun von dieser Welt zu verabschieden und das sogar mit einem leichten Lächeln.

Ich lasse langsam von den Seilen der Brücke los und hebe meine Arme langsam hoch und und strecke sie seitlich aus. Mein Hemd, welches ich als Jacke übergezogen hatte wehte stark unter dem starken Wind. Langsam schließe ich meine Augen und bin gerade dabei mich fallen zu lassen, als ich plötzlich einen lauten tiefen Schrei wahrnehme und reiße meine Augen augenblicklich auf, da war es aber schon zu spät und meine Füße verlieren den Halt unter ihren Füßen. Ich blicke schnell zur Seite wo ich Taehyung die Brücke entlang rennen sehe, welcher immer wieder nach mir ruft. Die Spuren heißer Tränen zeichnen sein
Gesicht und die schenrzerfüllten Schreie hallen so laut in meinem Kopf wieder, das es selbst mein Herz zum bluten brachte.
"Mianhae..." hauche ich leise und sehe noch genau in der Sekunde wie Taehyung sofort stehen bleibt und seinen Kopf senkt. Ich senke ebenfalls meinen Blick und sehe das Wasser immer näher kommen und schließe langsam meine Augen.

[Pausiert] Wʜᴏ ᴀʀᴇ ʏᴏᴜ ? | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt