Die Suche

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Ich lag auf dem Bett und ließ meinen Kopf ins Kissen plumpsen. Wie sollte ich denn jetzt schon wissen was ich später mal werden will und dementsprechend meinen Praktikumsplatz suchen? Mir war klar, dass es was mit Menschen sein sollte, aber sonst? Ich hatte keine Ahnung.

Ruckartig drehte ich mich auf den Rücken, starrte die Wandschräge an, die mit Bildern zugekleistert war. Auf jedem Bild lächelten mir meine Freunde entgegen. Verschiedene Situationen, doch eigentlich immer die gleiche Mimik. War dieses Lachen echt oder gefaked? Nirgends war ein trauriges Gesicht zu sehen. Wo war diese Seite von uns? Versteckt. Versteckt hinter einer Fassade. Oder?

Ich fing schon wieder an mir viel zu viele Gedanken über sowas zu machen. Langsam mit den Füßen auf den Boden gleitend setzte ich mich hin. Vielleicht war es das was ich tun sollte. Zum Psychologen gehen. Nein, nicht als Patient, sondern als Praktikant. Ich befasste mich den halben Tag mit solchen Fragen wie eben im Bett, liebte es mit Menschen zusammen zu sein und ihnen zu helfen. Wieso also nicht? Aber war es wirklich das richtige für mich? 

"Muuuum. Bitte. Ich denke das wäre das richtige." Meine Mutter guckte mich etwas perplex an. Mit sowas hatte sie wohl nicht gerechnet. In ihren Augen konnte ich schon immer viel lesen, auch diesmal. Die Freude, dass ich mich damit beschäftigt hatte, was ich machen möchte, war darin zu sehen. Aber auch Sorgnis darüber, WAS ich mir ausgesucht hatte. Natürlich ist Psychologie ein spannendes Thema, aber für 3 Wochen in der Klapse zu arbeiten... das kann nicht jeder. Es war klar, dass ich nicht zu den extremsten und labilsten Fällen kommen würde, aber trotzdem machte sie sich Gedanken darum, ob es nicht meiner Psyche schaden würde. Ich war eindeutig der Meinung: Nein, nein würde es nicht. Ich bin 16, selbstbewusst, habe bis jetzt noch nichts gefunden wovor ich Angst habe und lasse nur das an mich ran, was ich will. Es wäre eine Herausforderung für mich. Eine Herausforderung, die mich sehr interessiert.

"Ich weiß nicht so recht Rabea. Du hast dir da ein sehr interessantes Berufsfeld ausgesucht, aber musst du unbedingt in eine geschlossene Anstalt? Denkst du überhaupt, dass sie dich nehmen? Und dass es gut für dich ist?",meine Ma schaute mich erwartend an. Ich kannte sie. Hinter ihren Worten steckte mehr. Sie war eigentlich ein starker Mensch, doch hatte sehr viel erlebt. Das beschäftigt sie natürlich. Und deshalb will sie nicht, dass ich nun schon so in meine Seele "bearbeite". Doch ich wurde mir immer sicherer. Die geschlossene Anstalt in München war mein Ziel.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 02, 2015 ⏰

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