Seufzend setze ich mich auf und strecke mich kurz. Es war eine kurze Nacht, doch diese war es mir wert.
Mein Wecker verrät mir, dass es erst kurz nach Sieben ist, weswegen ich entspannt ausatmen kann. Dann höre ich aber schon die lauten Schritte, welche ich meinem besten Freund Liam zuordnen kann.
Liam, Niall und ich wohnen zu dritt in einer Wohnung, nicht weit weg von der Uni.
Langsam schlage ich die Bettdecke zur Seite und erhebe mich aus dem Bett. Meinen Körper drehe ich wieder zum Bett, wo ich mir die Bettdecke nehme, diese kurz zu einer Rolle mache und am Bettende an die Wand ranschiebe.
Mein Kopfkissen klopfe ich kurz zurecht und lege es wieder hin. Schliesslich gehe ich zu meinem Kleiderschrank und nehme mir ein bräunlich kariertes Hemd, ein graues T-Shirt und meine heissgeliebten Skinnyjeans, welche natürlich schwarz sind, raus.
Angezogen begebe ich mich ins Badezimmer, wo ich mit etwas Wasser und Haargel mir die Haare mache. Meine Haare sind jetzt nicht kompliziert, sollte aber dennoch gut aussehen. Als ich dann auch noch auf den Klo war, mache ich mich auf den Weg in die Küche, wo laut schmatzend Niall sitzt.
"Boah, Ni, mach deine beschissene Fresse zu, wenn du am Fressen bist!", fauche ich ihn direkt an, doch er lacht nur amüsiert.
"Du bist einfach immer so lustig, wenn du dich darüber aufregst", erwidert er und beisst wieder von seinem Nutellabrot ab. Augen verdrehend schneide ich mir ein Stück Brot ab, lege es auf einen Teller und setze mich wieder zu Niall, wo ich mir das Nutellaglas nehme und eine dünne Schicht auftrage.
"Tut mir ja schrecklich leid, dass ich - im Gegensatz zu dir - Manieren habe", sage ich wieder und beisse nun auch von meinem Brot ab, als sich die Wohnungstür öffnet und Liam eintretet.
"So, wir haben nun endlich wieder Milch", stolz zeigt er uns zwei Milchtüten und grinst. "Ach Niall, nächstes Mal, wenn du die letzte Milch leerst, sag mir das bitte vorher, ja?", nun wirft er dem blonden Iren einen ernsten Blick zu, doch dieser zuckt nur mit seinen Schultern, isst auf und steht auf, ohne auch nur seinen Teller in den Geschirrspüler zu stellen.
Seufzend esse ich auch auf, nehme mir meinen und Nialls Teller und lege beide in den Geschirrspüler. "Irgendwann wird er es lernen, da bin ich mir sicher", höre ich Liam optimistisch zu sich selber sagen und gehe schmunzelnd wieder in mein Zimmer, wo ich einen kurzen Blick auf die Uhr an der Wand werfe.
"Noch genug Zeit, um mir die Zähne zu putzen", stelle ich zufrieden fest und gehe daraufhin wieder ins Badezimmer, wo ich mir meine orangene Zahnbürste nehme.
Mit frischem Atem und geputzten Zähnen mache ich mich schliesslich auf den Weg in die Uni. Ich bin jetzt nicht gerade beliebt, aber auch nicht gerade total unbeliebt. Dennoch ist meine Gruppe an Freunden sehr klein gehalten, was aber auch daran liegt, dass ich Meinungen vertrete, die für die Mehrheit nicht vertretbar sind.
Auf dem Weg dorthin gable ich beispielsweise Taylor auf. So gesehen ist sie meine beste Freundin, auch wenn sie Dinge vorhat, die ich nicht gutheissen kann. Beispielsweise redet sie öfters davon, dass sie abnehmen will, weil sie ja scheinbar so fett ist, was natürlich absoluter Blödsinn ist. Man könnte auch sagen, dass sie an einer Essstörung leiden könnte, doch ihr fehlt der Wille, ihre Pläne auch durchzusetzen.
"Hey", begrüsst sie mich mit einer kurzen Umarmung.
"Na", grüsse ich zurück und laufe neben ihr her.
"Weisst du eigentlich, wie gut du es doch hast? Du wohnst förmlich neben der Uni und musst dich morgens nicht so hetzen", findet Taylor und lacht kurz darauf etwas durchgeknallt auf, doch so ist sie nun mal.
"Weil es mir ja so Spass macht, meinen Samstag fürs Arbeiten zu opfern, um meinen Teil in der WG beizutragen, ich verstehe schon", erwidere ich sarkastisch und sehe schon, wie Markus auf uns zukommt und bereits winkt.
"Guten Morgen meine lieben Freunde", grinst er und haut mir mit seiner Hand kurz gegen den Nacken, ehe er Taylor kurz in seine Arme zieht.
"Wäre nett, wenn du das auch sein lassen könntest", grummle ich und reibe mir die noch etwas schmerzende Stelle. Daraufhin sagt Markus nichts, stattdessen kommt Molly, grundsätzlich eine nette, junge Frau, mit Kim, ihrer Freundin, auf uns zu.
"Styles", fängt Molly mit ihrer ätzenden Stimme an. "Hm?", schaue ich sie an, doch anhand ihres Blickes erkenne ich, dass das, was auch immer sie zu sagen hat, nichts Gutes sein wird.
"Weisst du, was dein Problem ist?", sie verschränkt ihre Arme vor der Brust und wirft mir einen eher wütenden Blick zu. Kurz hebe ich meine Augenbrauen an und signalisiere ihr damit, weiterzusprechen.
"Du versuchst Menschen wie Kim und mir eine Scheisse einzureden, nur weil du dich nicht besonders fühlst", lacht sie etwas, doch darauf gehe ich nicht ein. Bloss zucke ich mit meinen Schultern, daraufhin gibt sie Kim einen Kuss und verschwindet mit ihr wieder.
"Man, wie ich das hasse, wenn man sich aufgrund seiner Sexualität so aufspielen muss", nerve ich mich an Molly, worauf Taylor nur zustimmend ein "Japp" von sich gibt, während Markus das Gespräch als gleichgültig empfindet.
"Kann dich da absolut verstehen, Harold", sagt Taylor und macht ein neutrales Gesicht. Schmunzelnd haue ich ihr mit der Hand kurz auf den Kopf und entferne mich von ihr, da ich mich langsam aber sicher auf den Weg zu meiner ersten Vorlesung des Tages machen sollte.
Die Universität besteht aus so gut wie jedem Studiengang, sowie einem Altbau und einem Neubau. Der Neubau ist logischerweise moderner als der Altbau, auch wenn dieser renoviert wurde.
Schliesslich komme ich im Neubau an und gehe hoch zur dritten Etage, wo ich vor dem Saal warte, dass sich die Tür öffnet, was auch kurz darauf passiert. Dann trete ich ein und setze mich auf einen der Stühle und nehme meinen Studentenblock sowie einen Stift raus.
Nun kann der Tag endlich starten.
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we're all human || l. s.
FanfictionHarry Styles, der den Begriff LGBTQ+ hasst und dafür in der Uni zusammengeschlagen wird. Louis Tomlinson, der aufgrund seiner Sexualität zuhause rausgeschmissen wird und mit paar Problemen zu kämpfen hat. Doch alle um die beiden herum wissen schon...