🌌Kapitel 1🌌

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"Schau Lysa, da ist Heimdall",sagt Thor und nickt mit seinem Kopf in die entsprechende Richtung. Tatsächlich, dort auf dem Weg vor dem Palast, nur wenige Meter von unserem Baum entfernt läuft der Wächter des Bifröst. Meistens ist er auch nur dort anzutreffen, in selten Fällen sieht man ihn mal im Palast oder sonst irgendwo in Asgard. "Warum denkst du, dass er hier war?",frage ich meinen besten Freund, welcher allerdings nur mit den Schultern zuckt. "Keine Ahnung, vielleicht ein Gespräch mit Vater wegen der bald anstehenden Feier". Stimmt, ab morgen sind die Verhandlungen mit Vanaheim offiziell abgeschlossen und dann gibt es noch eine große Verabschiedungsfeier, nach der die Vanen sich wieder auf den Weg in ihre eigene Welt machen. Dann wird es endlich wieder ruhiger in Asgard. "Ich klettere noch höher",sagt Thor und fängt daraufhin schon an, die nächste Ebene des Baumes zu erklimmen. "Sei vorsichtig",mahne ich ihn und keine Sekunde zu früh, denn schon bricht unter seinen Füßen ein Ast ab und Thor fliegt mit einem erschrockenen Aufschrei vom Baum. Er kommt auf dem Boden auf und bleibt dort regungslos liegen. "THOR!",schreie ich und klettere so schnell wie möglich zu ihm hinunter. Ich lasse mich neben ihm auf die Knie fallen und streiche mit meinen Fingern über sein Gesicht.

Plötzlich reißt er seine Augen auf und erschreckt mich, woraufhin ich losschreie. "Haha, du fällst immer wieder darauf rein",lacht er und rollt sich auf dem Boden herum. "Du Idiot, ich hatte Angst um dich",schimpfe ich, gebe ihm einen Schlag gegen die Schulter und will wieder aufstehen. Jedoch hält Thor mich zurück, woraufhin ich ihm tief in seine meeresblauen Augen schaue.  Irgendwie ist jetzt eine merkwürdige Spannung in der Luft und es scheint so, als würde er mir langsam näher kommen. Auch ich nähere mich seinem Gesicht, bis sich irgendwann unsere Lippen berühren. Mein erster Kuss und dann auch noch Thor! Ob es auch sein erster ist? Aber wenn ja, wie kann er nur so gut küssen? Am liebsten würde ich mich gar nicht mehr von seinen Lippen lösen, doch unterbricht er schließlich den Kuss und geht etwas auf Abstand. "Es tut mir leid, ich...",will er anfangen, doch kommt nicht weiter da sein Name gerufen wird von niemand geringerem als seinem Vater Odin, dem König von Asgard. "Ich komme",ruft Thor in Richtung seines Vaters und sieht mich entschuldigend an. Daraufhin steht er auf und ohne noch ein weiteres Wort zu sagen läuft er davon und lässt mich auf dem Gras sitzend zurück.

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Ich öffne meine Augen und setze mich aufrecht im Bett hin. Obwohl es schon viele Jahrzehnte her ist verfolgt mich diese Erinnerung gerade in der letzten Zeit sehr stark. Allgemein muss ich viel an meinen damaligen besten Freund denken, was mein Herz um ein paar Takte schneller schlagen lässt. Was wohl aus uns geworden wäre, wenn ich einst nicht Asgard hätte verlassen müssen? Eine Träne löst sich und rinnt meine Wange hinab. Nicht einmal für eine Verabschiedung blieb noch Zeit, wir mussten wirklich sofort aufbrechen. Bis heute male ich mir aus, wie Thor auf mein Verschwinden reagiert haben könnte. War er wütend? Verzweifelt? Hat er nach mir gesucht? Letzteres könnte ich mir bei ihm gut vorstellen. Jedoch war es ihm nie möglich mich zu finden.

🌌𝕃𝕪𝕤𝕒𝕤 ℝü𝕔𝕜𝕜𝕖𝕙𝕣🌌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt