Teil 47

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~Jessica~

Ihr gefiel der Gedanke, eine Woche im Sommerhaus seiner Familie zu verbringen und die andere in Helsinki, obwohl sie natürlich bei beidem keine Ahnung hatte, was sie erwartete. Sie ließ es jedoch einfach mal auf sich zukommen. Eine andere Möglichkeit hatte sie schließlich nicht, aber da ihr das, was sie bisher von Helsinki gesehen hatte, gefiel, hatte sie keine Zweifel daran, dass ihr der Rest auch gefiel.

„Finde ich auch. Meine Mum wird sich auch darüber freuen, mich eine Zeit lang um sich zu haben, damit sie mich wieder aufpäppeln kann," grinste Samu und trank einen Schluck von seinem Wein.

„Na, ich kann sie verstehen und das wird auch sicher nötig sein. Ich habe schließlich mit eigenen Augen gesehen, wie fertig du gestern warst und mit einer Nacht Schlaf ist das sicher nicht getan," erwiderte Jessica und sie erinnerte sich noch zu gut daran, wie sie ihn aus dem Wohnzimmer ins Bett bugsiert hatte. Samu hatte noch nicht mal mehr alleine aufrecht stehen können und das war schon sehr erschreckend gewesen.

„Deswegen ist es auch eine gute Idee, wenn wir die erste Woche in eurem Sommerhaus verbringen, denn so kannst du erstmal richtig ausspannen, bevor du mir Helsinki zeigst, was du sicher vorhast," fügte sie dann hinzu.

„Du hast gerade den gleichen besorgten Gesichtsausdruck wie meine Mutter, weißt du das?" fragte Samu und sah sie amüsiert an.

„Tja, Süßer.. Mir liegt viel an dir und nach gestern mache ich mir nunmal Sorgen," entgegnete Jessica ernst. Sie fand das so gar nicht witzig. Samu hatte ja gar keine Vorstellung, wie viel ihr an ihm lag und er würde es mit Sicherheit auch nie erfahren. Sie fragte sich allerdings, ob ihm aufgefallen war, dass sie ihn „Süßer" genannt hatte. Sie hatte es mit Absicht getan und an seinem leichten Lachen, das sie jetzt schon liebte, merkte sie, dass er diese Anspielung verstanden hatte.

„Hey, komm her," lächelte er dann und streckte seinen rechten Arm aus, was wohl soviel heißen sollte, dass sie zu ihm rücken sollte.

Jessica stellte das Weinglas auf den Tisch, rückte zu ihm und kuschelte sie an ihn, ehe er seinen Arm um ihre Schultern legte. Sie zog ihre Beine auf die Couch und schloss die Augen. Es tat echt gut, in seinen Armen zu liegen und sie fragte sich jetzt schon, wie sie in der Nacht ohne ihn neben sich schlafen sollte, wohl wissend, dass er nur ein paar Meter von ihr entfernt in seinem eigenen Bett lag. Aber es hatte sicher seinen Grund, weshalb Samu sie im Gästezimmer einquartiert hatte. Wahrscheinlich nur, weil er dachte, dass sie es so für besser hielt oder weil es das war, was sich gehörte. Doch in den letzten drei Nächten hatten sie auch in einem Bett bzw. gemeinsam auf einer Couch geschlafen und Jessica hätte nichts dagegen gehabt, diese Schlafgewohnheit so fortzusetzen, obwohl sie im Sommerhaus sicher eh wieder getrennte Schlafzimmer haben würden. Alles andere würde für seine Familie wohl auch ziemlich seltsam aussehen. Naja, mal abwarten. Wenigstens lag sie nun in seinen Armen und genoss es in vollen Zügen.

„Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen. Mir geht es gut. Ja, ich bin etwas müde und ausgepowert, aber ich bin okay," murmelte Samu nun und hauchte ihr einen Kuss auf die Haare.

„Die mache ich mir aber ganz automatisch. Du bist nämlich nicht mehr der Jüngste, weißt du?" scherzte Jessica, piekte ihm leicht mit dem Zeigefinger in die Seite und hoffte, dass er es nicht falsch verstand. Er verstand es nicht falsch und lachte wieder dieses leichte Lachen, das ihr nun, so dicht an ihrem Ohr, eine Gänsehaut bescherte.

„Gut, dass du mich daran erinnerst. Ich hätte sonst glatt meinen Termin nächste Woche vergessen. Da bekomme ich meine erste künstliche Hüfte eingesetzt," scherzte er nun ebenfalls.

„Wird auch langsam mal Zeit. Ich habe nämlich schon die ganze Zeit so den Eindruck, dass du, wenn du auf der Bühne stehst, ein bißchen steif in der Hüfte bist."

You can try to find strength in my armsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt