A Vampire's Lullaby

Kapitel 14: Du Drecksack!

Kapitel 14

//... Und blicke direkt in blau-violette Augen. Erschrocken weiche ich einige Schritte zurück. „Oh, Entschuldigung, eigentlich wollte ich zu Kukai...“ Ich nicke schwach und trotte zur Couch zurück. „Kukai, ist für dich“ „Hä?“ Er trottet zur Tür und bittet den Jungen hinein. „Ikuto, das ist Hinamori Amu, ihre Eltern sind gestern bei einem Brand umgekommen, genauso wie ihre Schwester...“ Tränen sammeln sich in meinen Augen und trotzdem zwinge ich mich zu einem Lächeln und drehe mich zu den Jungs um. „Hallo“ Mitfühlend blickt mich der Junge an. Schnell weiche ich seinem Blick aus. „Kukai, kann ich mich vielleicht irgendwo hinlegen? Ich bin ziemlich müde...“ Klar, komm mit, ich bring dich in mein Zimmer... Sofern es dich nicht stört, in meinem Bett zu schlafen...“ Ich winke ab und warte, bis Kukai wieder die Treppe runter läuft. Ich schaue mich in seinem Zimmer um und erblicke einen Schreibtisch. Perfekt.Schnell nehme ich mir einen Stift und ein Blatt Papier.

Kukai,

Ich bin dir dankbar, dass du mich aufgenommen hättest, aber das hätte deiner Familie und dir selbst geschadet. Bitte sucht nicht nach mir, ich hab einen Unterschlupf und komm auch irgendwie zu Geld. Es tut mir leid, dass ihr so vom Tod meiner Eltern erfahren musstet, und es tut mir ebenso leid, dass ich mich nicht mehr an dich erinnere. Ich will dein Gedächtnis nicht löschen, nur wegen meiner Existenz. Hoffe du verstehst das,

In Liebe, Amu

Ich deponiere den Zettel auf dem Bett, so dass man sehen muss, und öffne das Fenster. Mit Leichtigkeit springe aus dem Fenster und lande unbeschadet auf dem Boden. Hinter mir fällt eine Tür ins Schloss. Ich erstarre. „Amu?“ Erleichtert atme ich aus. Ikuto. Ich drehe mich mit einem gequälten Lächeln zu ihm um. „Ja?“ „Du wolltest gar nicht schlafen, du wolltest direkt abhauen, oder“ Er ist keine Frage. Ich nicke steif. „Hör auf zu lächeln, wenn es nichts zu lachen gibt“ Erstaunt weiten sich meine Augen. „Du hast es bemerkt?“ „Ist ja nicht zu übersehen, und jetzt komm, wenn dich Kukai sieht, bist du tot“ Er packt mein Handgelenk und zeiht mich mit sich. Was haben Jungs eigentlich, dass sie Mädchen immer hinter sich herziehen müssen? Kopf schüttelnd lasse ich mich mitziehen. „Was?“ „Hm?“ „Warum schüttelst du die ganze Zeit den Kopf?“ „Ich zerbreche mir den Kopf darüber, warum Jungs Mädchen immer hinter sich her schleifen müssen“ Er zieht spöttisch eine Augenbraue hoch, ein Kommentar erspart er sich aber. Ich schaue mich um. „Ein Park?“ „Hier wird dich Kukai bestimmt nicht suchen“, meint er. Warum hast du mich weg gebracht?“ „Wenn dich Kukai gefunden hätte, hätte er dich gezwungen, bei dir zu bleiben, ich kenn ihn. Er wird sich irgendwie dazu verpflichtet fühlen, irgendwie so...“ „Ja, dann... ich geh dann mal. Nochmal danke fürs weg bringen...“ Ich drehe mich herum und will schon loslaufen, als mich eine Hand am Arm fasst. „Sehen wir uns wieder?“, fragt er mich mit voller Hoffnung in der Stimme. Zögernd drehe ich mich herum. „Ich halte das für keine so gute Idee... Wenn die Vampir-Jäger rausfinden, dass du Kontakt zu mir hast, werden sie dich und deine Familie jagen...“ Erstaunt schaut er mir in die Augen. „woher weißt du, dass ich ein Vampir bin?“ „Durch Berührungen. Wenn ich Leute berühr weiß ich sofort,welcher Spezies sie angehören. Und wegen dem wiedersehen... Bitte, ich würde dich echt gerne wieder sehen, aber ich will nicht noch eine Familie auslöschen...“ damit reiße ich mich von ihm los und stürme in die Tiefen des Waldes hinein...//

Ich hab ihn danach nie wieder gesehen. Na ja, bis mich Kukai halt zu ihm nach Hause gebracht hat... Seufzend lasse ich mich an der Wand hinunter gleiten. Tadase hat mir doch gütiger weise erlaubt, ohne Fesseln im Raum zu bleiben. Aber wie soll ich überhaupt irgendwo hin? Mit einem gebrochenem Bein lässt es sich äußerst schwer fliehen, und selbst wenn ich kein gebrochenes Bein hätte, die Türe ist immer abgeschlossen und das Fenster viel zu klein als dass ich mich hindurch zwängen könnte. Die Türe geht auf und ich blicke in Tadases Gesicht. Mit seinen blonden Haaren und den pinken Augen könnte er glatt als Mädchen durchgehen! „Na? Hast du mich vermisst?“ „Oh ja und wie!“, erwidere ich sarkastisch. Genervt rolle ich mit den Augen. „Ich hab dir doch gesagt das du meinen Willen nicht brechen kannst“ „Oh doch, das kann ich! Bringt ihn rein!“ die Türe schwingt nochmal auf und zwei muskelbepackte Schränke (gemeint sind Männer) schleppen Ikuto hinter sich her und schmeißen ihn mitten in den Raum hinein. „Ikuto!“ Ich krieche auf ihn zu, aber Tadase tritt kraftvoll auf mein gebrochenes Bein. Ich schreie qualvoll auf, krieche aber weiter, bis ich bei Ikuto ankomme. Ich drehe ihn auf den Rücken und fühle seinen Puls ab. Ganz normaler Puls. Gott sei Dank! „Was hast du mit ihm gemacht?“ „Bis jetzt? Nur gefangen genommen, als er dich gesucht hat, mehr nicht“ Ungläubig schaue ich ihn an. „Nein wirklich, hab nichts mit ihm gemacht... Noch nicht“ Grinsend verlässt er denn Raum wieder, die beiden Schränke folgen ihm. „Ikuto? Bitte, red´mit mir, bitte“ „Amu...?“ „Gott sei Dank, dir geht´s gut. Haben sie dir was angetan?“ „Nichts, was ich nicht überstehen würde“ Also hat dieser Mistkerl ihm doch etwas angetan! „Außerdem hast du mich damals doch viel mehr verletzt“ „Was?“ Ich starre ihn ungläubig an. „Ich hab dich nur einmal in Kukai's Haus gesehen, wie könnte ich dich da verletzt haben?“ „Du hast dir also das Gedächtnis an mich gelöscht. Das ist nicht nett, Amu“ „Ikuto, ich weiß nicht wovon du sprichst, wirklich nicht. Ich hab mir noch nie das Gedächtnis genommen“ „Wie lange bleibt Tadase ungefähr weg?“ „Meistens bis am Abend, wenn er mir ein bisschen zu Essen hinstellt oder um mich zu verletzen, sonst eigentlich erst wieder Morgen, wieso?“ Eine Weile schweigen. Dann setzt er doch noch zu einer Antwort an. „Weil ich dir erzähle, was damals zwischen uns passiert ist“...