Kleine Smut Warnung für das Ende!
Der Abend war so etwas wie ein Wendepunkt für Steff und Yvonne gewesen. Steff hatte große Angst gehabt, dass Yvonnes plötzliche Offenheit einzig und allein dem Alkohol geschuldet war, und sie am nächsten Morgen so tun würde als wäre nichts passiert. Doch ihre Sorgen hatten sich als unbegründet erwiesen. Als sie zum nächsten Training den Tanzsaal betreten hatte, hatte Yvonne wie immer schon auf sie gewartet, doch zum ersten Mal hatte ein vorsichtiges Lächeln auf ihrem Gesicht gelegen. Steff war sofort warm ums Herz geworden. Sie hatte in den darauffolgenden Tagen gemerkt, dass Yvonne zwar noch immer versuchte, eine gewisse Distanz zu ihr zu wahren, allerdings nicht mehr allzu viel Kraft aufwand, um ihre Maske um jeden Preis aufrecht zu erhalten. Immer öfter schienen kleine Momente der echten Yvonne aufzublitzen und es kam Steff vor als würde sie die Tänzerin jeden Tag ein kleines bisschen besser kennenlernen. Sie fand heraus, dass Yvonne ein echter Familienmensch war. Sie hatte zwar selber keine Kinder und war auch in keiner festen Beziehung, aber der konstante Kontakt zu ihrer Familie stand für sie über allem. Steff war außerdem in schallendes Gelächter ausgebrochen, als Yvonne eines Morgens mit völlig zerkratzten Armen beim Training erschienen war und ihr schließlich zähneknirschend erzählt hatte, dass sie eine kurze aber schmerzvolle Auseinandersetzung mit Viola hatte. Nachdem Steff fast die Augen aus dem Kopf gefallen waren, hatte Yvonne ihr erklärt, dass Viola ihre Katze war, nein, ihre Norwegische Waldkatze, darauf legte sie großen Wert. Die Katze war nach Yvonnes Erzählungen der Sängerin selbst sehr ähnlich. Sie war willensstark, ließ sich von niemandem etwas sagen und wusste genau was sie wollte. Yvonne witzelte immer, dass sie als Mensch vermutlich Polizistin geworden wäre, weil sie ihren Tag damit verbrachte, jeden mit ihrem durchdringenden Blick zu mustern, als würde sie sich gerade in einem Verhör befinden. Viola entwickelte sich zu einem stetigen Gesprächsthema zwischen den Beiden. Sie war sicheres Terrain, bei dem niemand von ihnen Gefahr lief, den anderen mit unüberlegten Worten gegen sich aufzubringen und die neu gefundene Harmonie zwischen ihnen wieder zu zerstören. So schien das Eis zwischen ihnen mit jedem Tag ein bisschen mehr zu schmelzen, und mit jedem Zentimeter, der das Eis schrumpfte, schien ihre tänzerische Leistung ein kleines bisschen besser zu werden. Während Yvonne sich in Steffs Gegenwart immer wohler zu fühlen schien, wurde Steff auf dem Tanzparkett mit jedem Tag sicherer. Das spiegelte sich auch in ihren Leistungen in der Show wider. Mit ihrem Cha-Cha-Cha in der zweiten Show steigerten sie sich auf 23 Punkte und in der dritten Show setzten sie sogar noch eine Schippe drauf. Sie erhielten 26 Punkte für ihren Jive, ein anerkennendes Nicken von Joachim Llambi und Jorge bezeichnete sie sogar als das Paar, was bisher die stärkste Entwicklung hingelegt hatte - Zumindest, wenn Steff die Worte, die aus seinem Mund kamen richtig gedeutet hatte. Auch bei den Zuschauern schienen die Beiden gut anzukommen. So taten sie es auch in Woche drei Mark, Samu und Nico gleich und zogen ohne zu Zittern in die nächste Runde ein. Als Steff am Morgen darauf das Tanzstudio betrat, war sie vom Erfolg des vorherigen Abends noch immer beflügelt. Yvonne stand am Rande der Tanzfläche und spielte unruhig mit ihrem Handy. Steff merkte sofort, dass irgendwas nicht in Ordnung war. „Yvonne? Was ist los?" Yvonne schreckte aus ihren Gedanken hoch. „Oh Gott, ich habe dich gar nicht kommen gehört. Mach dir keinen Kopf, ich habe nur gerade einen Anruf von der Produktion bekommen." Mach dir keinen Kopf war in diesem Fall leichter gesagt als getan, denn Steff hatte sofort die wildesten Gedanken im Kopf. „Sind wir doch nicht in der nächsten Runde? Bekomme ich einen neuen Tanzpartner?" Yvonne hob beruhigend die Hände und konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. „Steff, entspannt dich. Nein es ist nichts Schlimmes." Dann zögerte sie dennoch kurz. „Sie haben nur die Love-Week einige Shows vorgezogen..." Steff blinzelte sie nur verwirrt an. „Love-Week?" Wieder lachte Yvonne. „Oh man, ich vergesse immer, dass du die Show bisher nie wirklich verfolgt hast. Es gibt immer bestimmte Themenwochen, du weißt schon... 90er Jahre, Magic Moments. Naja und in der Love-Week geht es, wie du es dir vielleicht schon denen kannst um..." „...Liebe.", beendete Steff den Satz von Yvonne. „Liebe, Erotik, Lust. Es geht darum das alles auf dem Tanzparkett darzustellen. Normalerweise kommt das immer erst später, aber anscheinend wollten die Produzenten mal ein bisschen frischen Wind in die Sache bringen – Oder Mark hat sie bestochen, weil er Angst hat, bald rauszufliegen und unbedingt eine Rumba aufs Parkett zaubern will." Bei Yvonnes letzten Kommentar musste Steff grinsen, doch so langsam begann sie zu verstehen, warum die Tänzerin so unsicher wirkte. „Erotik und Lust... Ist das okay für dich?" Yvonne zuckte mit den Schultern. „Ich wusste worauf ich mich einlasse." Steff verspürte einen kleinen Stich in ihrem Herzen, das war nicht die Antworte, auf die sie gehofft hatte. Doch sie schluckte ihre Enttäuschung herunter und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. „Wir machen das schon. Weißt du schon was wir tanzen?" Zu ihrer Überraschung nickte Yvonne. „Ich glaube wir versuchen es mit einem Tango, einem internationalen Tango um genau zu sein. Da habe ich schon eine grobe Choreographie im Kopf, die wir über die nächsten Tage üben können." Steff nickte, als ob sie genau wissen würde, was internationaler Tango war. Yvonne durchschaute sie sofort. „Du hast keine Ahnung was ich da gerade erzählt habe oder?" Steff schüttelte den Kopf und lief an den Rand des Raumes, um ihre Sporttasche abzustellen. „Ich erkläre dir nachher alles genauer. Wichtig ist jetzt erstmal, dass du lernst deine Rolle als Verführerin während des kompletten Tanzes nicht aufzugeben. Wie sieht es bei dir mit den schauspielerischen Fähigkeiten aus?" Steff schnaubte leise und musste sich ein Lachen verkneifen. „Ich habe mehr als mein halbes Leben damit verbracht, eine heterosexuelle Frau zu spielen. Ich glaube damit sollte ich keine Probleme haben." Dann realisierte sie, was sie da gerade gesagt hatte, und rechnete schon fast damit, dass Yvonne sich sofort wieder in ihre distanzierte Haltung zurückziehen würde. Doch als sie sich umblickte lag zu ihrem Erstaunen ein leichtes Grinsen auf Yvonnes Gesicht. „Na dann kann ja gar nichts mehr schief gehen." Schief gehen konnte in der Tat noch ziemlich viel, das fand Steff im Laufe der nächsten Stunde heraus. Yvonne hatte ihr die Grundschritte erklärt und sie dann wieder und wieder durch den Raum gescheucht, doch Steff und der Tango schienen einfach keine Freunde zu werden. Vor allem der abrupte Tempowechsel zwischen den einzelnen Schritten machte Steff sehr zu schaffen und hatte sie das einmal geschafft, hatte sie dabei völlig vergessen ihren Kopf zum Takt der Musik in die entsprechende Richtung zu drehen. „Steff dein Oberkörper bewegt sich gerade schon wieder mehr als deine Beine. Er muss ruhig bleiben." Steff biss die Zähne zusammen und schluckte den Kommentar der ihr auf den Lippen lag herunter. Sie begann langsam die Funktionalität ihres Körpers zu hinterfragen und war sich sicher, dass sie morgen jeden einzelnen Muskel spüren würde. Endlich schien Yvonne ihre Verzweiflung zu bemerken. „Okay, Stopp. Mach mal kurz Pause." Steff konnte die Erleichterung auf ihrem Gesicht nicht verbergen. Sie kam schwer atmend zum Stehen und wischte sie den Schweiß von der Stirn. Yvonne schmiss ihr ihre Wasserflasche zu und lief dann auf sie zu. „Der Tango funktioniert anders als die meisten anderen Standardtänze. Du musst vom Gefühl her über das Parkett schreiten. Lass mich noch einmal kurz deine Haltung korrigieren, dann versuchen wir es mal zusammen. Ich führe dich durch meinen Körper, lass dich einfach von mir schieben." Sie stand jetzt direkt vor Steff, bewegte ihre Hand auf Steff zu, pausierte dann kurz vor ihrem Körper und blickte sie etwas unsicher an. „Darf ich?" Steff nickte, noch immer zu außer Atem für viele Worte. „Mach deine Augen zu." Yvonne Stimme war nur noch ein leises Flüstern. Steff schluckte, folgte dann jedoch ihren Anweisungen. Sie spürte, wie Yvonnes ihr Kinn sanft nach oben hob. Dann umschloss sie Steffs Gesicht mit ihren Fingern und drehte es nach rechts. „So." Yvonne schien noch näher gekommen zu sein. Ihre Stimme war jetzt ganz dicht an Steffs Ohr. Der Druck von Yvonnes Fingern verließ ihr Gesicht und hinterließen ein angenehm warmes Prickeln. Steff versuchte weiter ruhig und gleichmäßig zu Atmen, doch als sie merkte wie Yvonnes Hände federleicht ihre Seiten entlang strichen, fiel ihr das unheimlich schwer. „Dieser Bereich bleibt während des ganzen Tanzes absolut still. Du bewegst ihn. Keinen. Zentimeter." Wie um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, verstärkte sich der Druck von Yvonnes Händen in Steffs Hüften und sie musste sich auf die Lippen beißen, um ein lautes Aufkeuchen zu unterdrücken. Was machte Yvonne hier gerade mit ihr? „Mach deine Augen auf, aber beweg dich nicht." Yvonne flüsterte noch immer und jedes einzelne ihrer Worte jagte einen kleinen Schauer über Steffs Körper. Sie öffnete langsam die Augen, und blickte direkt in das Gesicht von Yvonne. Die Tänzerin war nur wenige Zentimeter von ihr entfernt und Steffs Blick fiel unweigerlich auf ihre Lippen. Was wäre wenn... Doch Yvonne unterbrach ihren Gedankengang. „Leg deine linke Hand über meinen Arm und greif unter meinen Ellenbogen." Steff folgte ihren Anweisungen und hoffte inständig, dass Yvonne das angespannte Zittern ihrer Hand nicht bemerken würde. Dann spürte sie, wie sich Yvonnes Arm um ihre Hüfte legte und wenige Momente später legte sich eine warme Hand auf ihre Wirbelsäule. Sanft aber bestimmt zog Yvonne Steff noch ein wenig näher an sich. Ihre Brüste pressten jetzt gegen die von Steff und sie fühlte sich, als wäre sie kurz davor zu verbrennen. Ihr Ganzer Körper schien zu kribbeln, und zwischen ihren Beinen machte sich ein unangenehmes Ziehen bemerkbar. Sie versuchte mit ganzer Kraft dieses Gefühl zu ignorieren, aber die Tatsache, dass Yvonne hier gerade an sie gepresst dastand und mit ihren Fingern unbewusst immer wieder leicht über ihre Wirbelsäule strich, machte das verdammt schwer. Schließlich begann Yvonne sie leicht rückwärts zu schieben. „Gib dich mir einfach hin. Lass dich führen." Steff verschluckte sich beinahe. Sie wusste, dass Yvonnes Worte vollkommen unschuldig gemeint waren, und sich nur auf den Tanz bezogen, aber die Bilder, die sich gerade in ihrem Kopf auftaten, waren alles andere als das. Mit der Gesamtsituation völlig überfordert, stolperte Steff einige ungeschickte Schritte zurück. Yvonne, die nicht mit Steffs Zögern gerechnet hatte, machte einen großen Ausfallschritt nach vor. Ihr Bein landete direkt zwischen denen von Steff und ihr Oberschenkel presste sich hart gegen Steffs Mitte. Steff konnte ein lautes Aufkeuchen nicht länger unterdrücken. „Fuck." Yvonne trat sofort einen Schritt zurück und blickte Steff mit großen Augen an. „Oh Gott sorry Steff. Habe ich dir weh getan?" Steff schüttelte nur stumm den Kopf und versuchte sich irgendwie zu sammeln. Ja, sie empfand gerade Schmerz, aber ganz bestimmt nicht den, den Yvonne in diesem Moment im Sinn hatte. Sie räusperte sich und sagte schließlich mit etwas belegter Stimme: „Alles gut, mein Fehler. Ich war irgendwie nicht ganz bei der Sache." Sie schenkte Yvonne ein etwas gezwungenes Lächeln. „Ich geh einmal kurz aufs Klo und mach mich etwas frisch." Yvonne nickte, anscheinend noch immer völlig im Dunkeln darüber, was gerade eben mit Steff passiert war. Steff drehte sich um und verließ vielleicht ein wenig zu eilig das Tanzstudio. Sie stürmte in den Waschraum, ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen und stürzte zum Waschbecken. Während sie sich einen Schwall kaltes Wasser ins Gesicht spritzte, versuchte sie ihre Gedanken irgendwie wieder in den Griff zu bekommen, doch der Klang von Yvonnes fast schon hypnotischer Stimme in ihrem Ohr, das Gefühl von ihrem warmen Körper so dicht an ihren eigenen gepresst, das alles wollte sie einfach nicht loslassen. Wie gerne hätte sie ihre eigenen Hände über Yvonnes Körper gleiten lassen, ihr langsam das enge T-Shirt über den Kopf gezogen, um herauszufinden, was sie unter dem Stoff verbarg. Sie hätte ihr zu gerne gezeigt, wie sehr sich ihre Fingerhaltung seit ihrem ersten Training verbessert hatte. Das unangenehme Ziehen zwischen ihren Beinen war inzwischen zu einem stetigen Pulsieren geworden. Steff stöhnte frustriert auf. Es wäre ein leichtes, sich einfach schnell in einer der Toilettenkabinen einzuschließen, ihre eigene Hand in ihre Hose wandern zu lassen und ihrer Frustration Luft zu machen. In ihrem jetzigen Zustand würde es nicht lange dauern, doch was, wenn Yvonne ihr Verhalten doch ein wenig merkwürdig fand und begann sich Sorgen zu machen? Was wenn sie genau im falschen Moment in den Waschraum platzte, und sie in dieser eindeutigen Situation vorfand? Der Gedanke an Yvonnes schockiertes Gesicht ließ Steffs Frustration langsam in den Hintergrund rutschen. Sie konnte nicht riskieren, dass bisschen Vertrauen, was sie inzwischen zu Yvonne aufgebaut hatte direkt wieder zu zerstören. Das Risiko war zu groß. Schließlich siegte ihr Verstand. Steff warf noch einen letzten Blick in den Spiegel. Ihre Wangen waren noch immer leicht gerötet und ihre Augen dunkel, aber das alles ließ sich leicht auf die Anstrengung des Trainings erklären. Zufrieden nickte sie, atmete noch einmal tief durch und machte sich dann zurück auf den Weg ins Studio. Es würde noch ein sehr langer Tag werden, und sie konnte es schon jetzt kaum erwarten am Abend in das heiße Wasser ihrer Badewanne zu sinken und ihren Gedanken endlich freien Lauf zu lassen.
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Let's Dance (Your Way into my Heart)
RomanceCatterkloß AU - Yvonne ist Profitänzerin bei Let's Dance und Steff wird in der neuen Staffel ihre Tanzpartnerin.