Kapitel 24 - Ready, set, go!

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Die Nacht war kurz. Ich bin zwar schon kurz nach 6 Uhr abends eingeschlafen, aber um 3 Uhr riss es mich bereits aus meinen Träumen.

Mist.

In London hätte ich jetzt verschlafen, es wäre schließlich schon um 10 Uhr. Den Stress auf Arbeit wollte ich mir gar nicht ausmalen.

Ich starrte an die Zimmerdecke. Ob Tom gerade wohl wach war? Ich merkte, wie meine Gedanken anfingen, abzuschweifen. Ich stellte mir vor, wie er neben mir liegen würde. Ich spürte seine blau-grauen, warmen Augen auf mir. Sein Haar wäre etwas zerstrubbelt, würde ihm aber wunderbar ins Gesicht fallen. Seine Lippen würden sich zu einem liebevollen und einladenen Lächeln verwandeln, wodurch seine markanten Wangenknochen noch besser zum Vorschein kommen würden.  Ohne ihn fühlte sich dieses große Bett leer an. Ich seufzte in das Kissen.

Ich nahm mein Handy und für eine Sekunde überlegte ich, ihm zu schreiben. Vielleicht ist er genauso wach, wie ich? Denkt er an mich? Hat er auch einen Jetlag? Fehlt ihm London bereits? Vermisst er mich bereits?

Nein. Lass ihn in Ruhe, du würdest ihn sowieso bald sehen, dachte ich mir. Und, ob er davon so begeistert sein würde, war zweifelhaft.

Ich musste mich ablenken. "Reiß dich zusammen, Emily!"  Anstatt dessen checkte ich meine Mails. Meine Chefin hatte mir tatsächlich geschrieben:

Hallo Emily,

ich hoffe Sie sind sicher in Colorado gelandet. Sie erwartet ein spannender Monat an der Seite von Mr. Hiddleston.

Für die kommenden Tage ist es geplant, dass Sie erst einmal ankommen und ihn bei seinen Anfängen begleiten. Er studiert momentan die Rolle ein, erkundigen Sie sich nach etwaigen Übungen, sich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen.

Die Woche darauf wird dann gedreht. Da wird es anstrengender, da wir fast ein Full-Time-Report verlangen.

Bis dahin ruhen Sie sich besser aus. Ich erwarte Höchstleistungen!

Liebe Grüße

Mein Herz stolperte. Oh man, das könnte ja was werden. Ich verbringe also Zeit mit dem tollsten Mann der Welt, der mich momentan allerdings hasst und Abstand wollte, und darf nicht die Fassung verlieren, weil ich arbeite. Die Katastrophe würde wie eine Lawine über mich einbrechen, ich fühlte es.

Irgendwie überwältigten mich diese Gedanken erst jetzt. In dem ganzen Stress, meine Sachen zu packen, zu erledigen, dazu noch die Sache mit Lotti, brachten mich dazu, dass ich wirklich erst jetzt einen ruhigen Moment hatte, um mir bewusst zu werden, was mir überhaupt bevorstünde.

Dennoch: Das Kopfzerbrechen bringt jetzt nichts. Ich konnte die Vergangenheit nicht ändern. Ich wüsste nicht einmal, was ich ändern wollte, wenn ich könnte. Ich hatte schließlich nichts falsch gemacht? Ja, ich war als Teeny schon großer Fan von Tom Hiddleston, er war mein liebster Schauspieler. Dies war aber nicht der Grund, wieso ich mich in ihn verliebt hatte. Zumal hatte er mich schließlich in der Bahn angesprochen! Ich bin ihm aufgefallen, aber nicht, weil ich ihn in irgendeiner Weise aufgespührt hatte. Die Behauptungen von Lotti an die Boulevardpresse waren absurd. Ich hatte mich in Tom verliebt, weil mich seine Eloquenz, Intelligenz und sein Humor verzaubert hatten. Er war charmant, zuvorkommend, der perfekte Gentleman. Er hätte ebenso ein ganz normaler Brite sein können, den ich in London begegnet wäre. Die Charakterzüge würden wohlmöglich jeden Mann attraktiv machen, denn was würde eine Frau mehr wollen, als das? Für eine Sekunde schloss ich die Augen und atmete tief durch. Ich legte mein Handy zur Seite und versuchte für wenigstens ein paar Stunden nochmal zu schlafen. Um 6:15 Uhr klingelte mein Wecker.

Ich blieb noch etwas liegen, bis ich mich dazu ermutigen konnte, das wirklich bequeme Boxspringbett zu verlassen. Ich hatte mich sofort an meine neue Umgebung gewöhnt. Das lag vermutlich daran, weil ich ja jetzt „Expertin" in Sachen Umzug war. Mein Umzug nach London war schließlich auch nicht allzu lange her. Ich summte fröhlich vor mich hin, mein Ausblick auf die Stadt war erstaunlich schön. Die Sonne ging langsam auf, als ich Frühstück aß: Das Apartment verfügte glücklicherweise bereits über Essen, als ich angekommen war. So konnte ich in aller Ruhe mein French Toast mit etwas Iced Coffee genießen, bevor es auch schon losging. Ich nahm ein Taxi zum Set und bereitete mich auf das große Wiedersehen vor.

Die Fahrt zum Set dauerte nur wenige Minuten. In Zukunft würde ich ÖPNV nutzen, doch an meinem ersten Tag wollte ich nichts dem Zufall überlassen. Bei meinem Glück wäre die Bahn stehen geblieben.

Ich wusste dank Wegbeschreibung meiner Chefin sofort, wo ich hinmusste. Es war eigentlich auch nicht zu verfehlen: Das Set sah aus, wie jedes andere auch, ein paar Container, Wohnwägen, Green Screens. Ein Container war jedoch besonders groß und hatte die Buchstaben „OFFICE" drauf gelasert.

MeinHerz raste. Gleich würde ich Tom wieder sehen. War ich bereit dazu?

The Dreams of Hope - Ist es die große Liebe? (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt