Am nächsten Tag ging es mir natürlich blendend. Andrey war natürlich komplett verwirrt und fragte mich warum ich auf einmal so lieb und zuvorkommend war. An diesem Morgen hatte ich nämlich Pancakes gemacht und ihm gleich welche mit. Das war ziemlich selten, aber heute war eben ein fabelhafter Tag, dank Embry. Die Erinnerung an gestern hatte meinen Morgen ziemlich versüßt. Es war zwar nur ein Kuss auf die Schläfe, aber immerhin etwas.
Sonntag war natürlich ätzend langweilig und ich konnte es nicht fassen, dass ich Montag herbeisehnte. Das änderte sich natürlich, als ich über die Schwelle der Eingangstüren der Schule trat. Jessica nahm mir mittlerweile unsere kleine Auseinandersetzung nicht mehr übel. Wahrscheinlich, weil ich ihr wegen Mike geholfen hab und helfen will. Sie erzählte mir, dass er viel mit ihr geredet hat und sie wieder Hoffnungen hatte, dass ihm Bella bald schon egal war. Diese Ausdrucksweise missfiel mir zwar sehr, doch ich sagte dazu einfach mal nichts. Ich hoffte, dass Embry mich anrief, doch so wie am Sonntag, bekam ich auch Montag keine Meldung. Ich fing an mir Sorgen zu machen, denn eigentlich hatte er gesagt, dass er sich bei mir melden würde. Bella war zuversichtlich, dass er schon von sich hören ließ. „Vielleicht ist er im Stress wegen der Schule", hatte sie gesagt. Doch das dachte ich weniger. Als selbst am Dienstag noch nichts kam, griff ich zum Hörer und rief bei ihm an. Als das Piepen aufhörte war ich erleichtert, doch dann vernahm ich die Stimme vom Anrufbeantworter und legte enttäuscht auf.
Mittwoch war der schlimmste Tag in der Woche, denn es gab Doppelstunden der behindertsten Fächer, zum Beispiel Mathe und Politik. Die Unsicherheit über Embry zog an meiner Laune. Ich versuchte zwar lustig wie immer zu sein, doch wurde ich mehr in Ruhe gelassen. Mike lag krank im Bett und Jessica freute sich jedes Mal, wenn die Schule vorbei war, damit sie zu ihm fahren und ihn pflegen konnte. Eric war traurig, dass Angela nicht da war und Bella war eben Bella. Wir waren mal ausnahmsweise eine fast komplette Mädchenrunde. „Was ist eigentlich mit dir und diesem Indianer?", fragte Jessica und blinzelte mich kokett an. Die dachte natürlich falsch und das Thema war auch nicht das Beste. „Wir sind nur Freunde", antwortete ich nüchtern und kotzte beinahe den Spinat wieder aus. Eric fing sofort an zu lachen. „Oh mein Gott! Das ist das ekelhafteste was ich jemals gegessen hab", sagte ich, als ich mir das Grünzeug aus den Zähnen pulte.
Zuhause griff ich natürlich wieder zum Telefon. Embry bereitete mir echt Sorgen. Ob er auch die Grippe hatte? Aber dann könnte er doch wenigstens mit mir telefonieren. Zu meiner Überraschung ging jemand ran. Erleichtert atmete ich aus, doch eine weibliche Stimme hielt mich zurück, direkt drauf los zu quasseln. „Hallo, hier ist Elvana. Könnte ich bitte mit Embry sprechen?", fragte ich, doch die Frau an der anderen Seite seufzte nur bedauerlich auf. „Tut mir wirklich leid, aber er ist krank", antwortete sie bedauernd. „Oh, was hat er denn? Kann ich irgendwas tun?", fragte ich besorgt und setzte mich auf die Couch. „Es sieht nach Pfeiffersches-Drüsenfieber aus. Ich kann ihm sagen, dass du angerufen hast", meinte sie und ich dankte ihr dafür. „Ich richte ihm deine Besserungswünsche natürlich auch aus, kein Problem. Es hat mich übrigens gefreut, dich endlich kennengelernt zu haben, auch wenn es übers Telefon war", merkte sie an und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Er hatte bei seiner Mutter von mir gesprochen. „Hat mich auch gefreut und Danke!", sprach ich noch aufrichtig, bevor wir uns verabschiedeten und auflegten. Ich wusste nichts über diese Krankheit, aber sie hörte sich schon irgendwie schlimm an. Ich musste den Drang widerstehen es direkt zu Googeln. Ich wollte nicht direkt übertreiben. Er würde schon wieder auf die Beine kommen.
Andrey kam die Treppe herunter und wollte eigentlich in die Küche gehen, doch als er mich so auf der Couch sitzen sah, hielt er an und stützte sich hinter der Couch auf der Rückenlehne ab. „Alles in Ordnung?", fragte er mich und ich schüttelte seufzend mit dem Kopf. „Embry ist krank. Ich darf nicht mit ihm telefonieren oder ihn besuchen", meinte ich und legte mich quer auf die Couch. „Was hat er denn?", fragte er und als ich ihm die Krankheit nannte, hob er zweifelnd seine Augenbrauen. „Bist du dir sicher? Solange ihr nicht rumknutscht, ist es nicht ansteckend", sagte er und stiefelte in die Küche. Sofort setzte ich mich auf und sah ihn aus großen Augen an. „Bist du dir sicher?", fragte ich hektisch und beugte mich über die Lehne. „Ja, ein Kollege hatte das mal". Skeptisch setzte ich mich wieder normal hin. Wenn das wirklich nicht so schlimm war, warum ließ mich Embrys Mutter dann nicht mit ihm telefonieren oder so? Da war irgendwas im Busch. Wollte Embry nicht mehr mit mir sprechen oder überhaupt Kontakt haben? Aber warum? Was hatte ich getan, dass es auf einmal so plötzlich kam?
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𝐕𝐞𝐫𝐠𝐚̈𝐧𝐠𝐥𝐢𝐜𝐡 - twilight FF
FanfictionElvana Wayne hatte schon in ihren jungen Jahren viel durchmachen müssen. Aus zunächst unbekannten Gründen zog sie urplötzlich mitten im Jahr mit ihrem Bruder Andrey nach Forks. Die aufmüpfige und lockere Elvana freundet sich daraufhin mit einem depr...