Kapitel 6

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Kapitel 6:
Die Zeit bis zur nächsten Show verging wie im Flug. Yvonne und Stefanie hatten einen Großteil ihrer Zeit im Tanzstudio verbracht und die Beiden waren so ins Training vertieft, dass sie fast schon ein bisschen überrascht waren, als plötzlich schon das „Love-Week" Special vor der Tür stand. Es war das erste Mal, dass Yvonne sich von ganzem Herzen auf die Show freute. Sie war unheimlich stolz auf die Choreografie, die sie sich überlegt hatte und konnte es kaum abwarten, sie dem Publikum und der Jury zu präsentieren. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten hatte Stefanie die Schwierigkeiten des Tangos erstaunlich schnell durchschaut und sich fast ein wenig zu perfekt in ihre Rolle als stumme Verführerin angepasst. Yvonne hatte sich mehrmals daran erinnern müssen, mit wem sie durch das Studio tanzte. Sie hatte in den letzten Wochen gelernt mit Stefanies Offenheit umzugehen, hatte ihre eigenen Unsicherheiten und Gefühle hintenangestellt und versucht sich so gut es eben ging mit ihrer Situation abzufinden und sich bis zu einem gewissen Grad darauf einzulassen. Noch immer gab es Momente, in denen sie die Sängerin am liebsten gegen die nächste Wand klatschen würde, nur ganz sanft, versteht sich, nicht dass sie noch wegen irgendwelchen Verletzungen aus der Show ausscheiden mussten. Auch das ungute Gefühl in ihrer Magengrube, sobald Steff ihre Sexualität ansprach war keineswegs verschwunden. Viel zu oft lief Yvonne während des Trainings rot and und konnte Stefanies vorlauten Kommentaren nichts entgegensetzen. Doch das Ganze war inzwischen so für sie zur Gewohnheit geworden, dass sie es schnell wieder hinter sich lassen konnte und das Tanzen wieder in den Vordergrund rückte. Sie hatte gedacht, dass die „Love-Week" für sich zu einer unheimlichen Herausforderung werden würde. Zwar ging es beim Tanzen immer um eine gewisse Intimität und Nähe, aber in dieser Show war es das erste Mal, dass die Beiden auf dem Parkett die eindeutig romantische Beziehung zwischen zwei Frauen darstellen würden. Yvonne würde lügen, wenn sie sagen würde, der Gedanke daran würde sie völlig kalt lassen. Sie fühlte sich keineswegs wohl dabei, aber letztendlich stand auch hier die Kunst, die Performance und die Show über allem, nicht das, was sie persönlich dabei fühlte – und sie war sich sicher, dass sie mit allen drei Aspekten an diesem Abend voll ins Schwarze treffen würde. Yvonne zupfte sich ihr Oberteil zurecht. In wenigen Minuten würde die Show losgehen und sie stand bereits hinter der Bühne und wartete auf Stefanie. Die Tänzerin blickte an sich herunter. Sie trug einen schwarzen Body, fast vollständig aus Spitze. Der Stoff teilte sich an ihrem Oberkörper, so dass ein Großteil der Haut ihres Dekolletés frei lag, und lief dann in ihrem Nacken wieder zusammen. Ergänzt wurde das ganze durch eine schwarze Netzstrumpfhose und goldene High-Heels. Das Outfit war freizügig, aber dessen war Yvonne sich bewusst. Sie war es gewohnt bei ihren Auftritten nur sehr wenig Stoff am Körper zu tragen. Inzwischen gehörte das für sie einfach dazu. Sie hatte gelernt sich nicht für ihren Körper zu schämen und genoss es fast ein bisschen so im Rampenlicht zu stehen. Die Schneiderin der Kostümabteilung hatte es geschafft, ihre Vorstellungen perfekt umzusetzen. Umso gespannter war Yvonne auf das Outfit von Stefanie. Lange musste sie sich nicht gedulden, denn bereits wenige Augenblicke später kam die Sängerin mit Mark, Nico und Samu im Schlepptau um die Ecke gebogen. Sofort fielen ihre Augen auf die Klamotten an Stefanies Körper und sie machte sich eine gedankliche Notiz, der Schneiderin nochmal persönlich zu danken. Sie trug ein schwarzes, bauchfreies Trägertop, welches mit dunkelroten Pailletten besetzt war. Mehr Farbe hatte Yvonne Stefanie nicht zumuten wollen. Ergänzt wurde das Oberteil durch eine schwarze, High-Wasted Jeans, die fast bis zum Saum des Oberteils reichte. Mit jedem Schritt den Steff machte, rutsche ihr Oberteil ein kleines Stück nach oben und legte so einen schmalen Streifen cremefarbener Haut frei. Yvonne schluckte, ihr Hals war plötzlich ganz trocken. Sie hatte ein merkwürdiges Gefühl im Bauch und konnte ihren Blick einfach nicht von Stefanies Oberkörper lösen.  Ja, das Outfit passte definitiv perfekt zu ihr. Es saß wie angegossen und betonte ihre Kurven an genau den richtigen Stellen. Für einen kurzen Moment verharrten ihre Augen an den Rundungen ihrer Brüste, die durch den V-Ausschnitt des Oberteils besonders gut zur Geltung kamen. Dann blinzelte Yvonne verwirrt. Warum dachte sie plötzlich über Stefanies Brüste nach? Das war nicht richtig. Sie zwang sich ihren Blick vom Körper der Sängerin zu lösen und hoffte inständig, dass ihr Starren von den Anderen im Raum unbemerkt geblieben war. Ihre Hoffnungen schienen sich zu erfüllen. Stefanie selbst war bis zu diesem Moment so in ihr Gespräch mit den Jungs vertieft, dass sie Yvonne gar nicht bemerkt hatte. Als ihr Blick jetzt jedoch auf die Tänzerin fiel, blieb sie so plötzlich stehen, dass Mark hinter ihr gegen sie rempelte und Stefanie einige Meter nach vorne stolperte. Im Reflex griff Yvonne nach Stefanies Handgelenken und fing so ihren Sturz ab. Sie lachte leise und wandte sich an Mark. „Hey, was ist denn das für eine Sabotage? Du musst uns schon auf dem Tanzparkett schlagen und nicht die Konkurrenz schon vorher ausschalten." Mark rollte nur gespielt genervt mit den Augen. „Jaja, ich weiß schon. Team Catterkloß da geht nichts zwischen." Yvonne war verwirrt. „Catter- was?" Mark grinste sie nur an. „Na Catterkloß. So haben die Zuschauer euch getauft. Du solltest dich öfter mal in den sozialen Medien rumtreiben. Wenn ihr fertig seid, euch gegenseitig Löcher in den Bauch zu starren, habt ihr ja vielleicht wieder genug Hirnkapazität, um herauszufinden, wie sie darauf wohl gekommen sind." Yvonne runzelte die Stirn. „Was? Wir starren nicht, richtig Stefanie?" Doch von Stefanie kam keine Reaktion. Sie war noch immer viel zu beschäftigt damit, Yvonne zu mustern und in ihrem Blick lag ein dunkler Schatten. Schließlich stieß Mark sie leicht mit seinem Ellenbogen in die Seite und Stefanie schien aus ihrer Starre zu erwachen. „Was? Sorry ich war irgendwie abgelenkt." Mark antwortete nur trocken: „Wirklich? Ist uns gar nicht aufgefallen." Stefanie schlug ihm leicht auf den Hinterkopf und das nahmen er und die anderen beiden Jungs wohl als Zeichen, sich auf den Weg zu ihren eigenen Tanzpartnerinnen zu machen. Samu tätschelte Stefanie im Vorbeigehen noch die Schulter. „I feel you, Girl." Dann zwinkerte er Yvonne zu und verschwand in Richtung von Katrin, die am anderen Ende des Raumes schon auf ihn wartete. Yvonne blieb alleine mit Stefanie zurück. Sie lächelte ihr zu. „Hi." Stefanie erwiderte ihr Lächeln. „Hey." Nach einem kurzen Moment der Stille räusperte Stefanie sich schließlich. „Sorry, dass ich eben so abwesend war. Es ist nur... dieses Outfit... Du siehst echt gut aus." Yvonne konnte die Vorsicht in ihrer Stimme hören, die Angst, dass sie ihre Worte falsch interpretieren würde. Doch Yvonne konnte nicht anders, als ihr Lächeln zu erwidern. „Danke. Du auch." Für einen Moment schwiegen die Beiden. Yvonne spürte wie sie rot anlief und das Lächeln auf ihrem Gesicht einfach nicht verschwinden wollte. Sie konnte es sich selber nicht erklären, aber das Kompliment von Stefanie machte sie unheimlich glücklich und hinterließ ein warmes Gefühl in ihrem Körper.  Letztendlich war es einer der Regieassistenten, der die Beiden aus ihrem stummen Gespräch riss und sie darum bat, sich auf ihre Positionen zu begeben. Die Show nahm ihren Lauf und während Yvonne von der Lounge aus die anderen Tanzpaare verfolgte, wurde ihr zum ersten Mal bewusst, wie unfassbar dankbar sie trotz der Startschwierigkeiten dafür war, Teil dieser Sendung sein zu können. Was die anderen Kandidaten aufs Parkett zauberten, war einfach pure Unterhaltung. Ganz großes Tennis, wie Steff jetzt sagen würde. Steff? Stefanie. Sie schielte nach rechts, wo die Sängerin neben ihr auf der Couch saß.  Natürlich musste auch sie genau in diesem Moment in Yvonnes Richtung schauen. Oder hatte sie das bereits die ganze Zeit getan? Sie verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse und Yvonne konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Steff. Sie mochte es, wie der Name in ihrem Kopf klang – und generell würde es auf Dauer nur fragen aufwerfen, wenn sie die Sängerin bei Interviews mit ihrem vollen Namen ansprach. Sie riss sich von Stefanie, Steff, los und blickte wieder auf die Bühne. Der Abend schien wieder wie im Flug zu vergehen. Die Jungs lieferten alle wieder auf ihre eigene Art und Weise ab. Samu legte einen eleganten Slow Fox aufs Parkett. Er war zwar nicht der geborene Tänzer, doch Yvonne musste zugeben, dass Katrin bei ihm ganze Arbeit geleistet hatte. Sie war sich sicher, dass bei seinem Anblick, die blonden Haare verwuschelt, der schwarze Anzug elegant am Körper, tausende junge Mädchen zu Hause auf die Barrikaden gehen würden und ihre Eltern anflehen würden, für ihn anrufen zu dürfen. Nico schien diese Woche etwas zu schwächeln. Er tanzte einen Quickstep und während er keine Probleme mit der technischen Umsetzung hatte, fehlte es der Jury dieses Mal an Gefühl. Yvonne war sich allerdings sicher, dass er es trotzdem ohne Probleme in die nächste Runde schaffen würde. Und Mark? Der hatte sich an einen Paso Doble gewagt, und war nach Joachim Llambi der lebende Beweis dafür, dass man es in dieser Show auch ohne das geringste Talent fürs Tanzen erstaunlich weit schaffen konnte. Er war wie immer mit Feuer und Flamme dabei gewesen, aber Mark in der Rolle eines temperamentvollen Stierkämpfers, war in der Tat nicht die ideale Kombination. Dann war auch schon die Zeit für den Auftritt von ihr und Steff gekommen. Die Lichter im Studio wurden gedimmt und Yvonne lief mit Steff an ihrer Seite auf die Bühne. Sie war unfassbar ruhig, von ihrer normalen Aufregung vor einer Performance war absolut nichts zu spüren. Sie wusste, dass der Auftritt gut werden würde, wusste dass Steff alle überraschen würde. Ihr Blick wanderte noch ein letztes Mal zu der brünetten Sängerin an ihrer Seite. Auch auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck von Entschlossenheit, sie erkannte nicht das geringste Zweifeln. Sie nickte Steff ein letztes Mal ermutigend zu, dann merkte sie, wie sich ihre Hände auf ihren Körper legten. Wieder wurde Yvonne bewusst, wie knapp ihr Outfit an diesem Abend war und die Wärme die Steff aussendete, breitete sich wie ein Lauffeuer in ihrem ganzen Körper aus. Kurz entschlossen zog sie Steff näher an sich und ignorierte die Gänsehaut, die sich auf ihren Armen ausbreitete, ignorierte die Gefühle die Steffs Nähe zu ihr in ihrem Körper auslöste. Die ersten Sekunden der Musik begannen zu spielen. Sie hatte sich bewusst für ein modernes Stück entschieden, wollte zum ersten Mal unterstreichen, dass die Beiden eben nicht wie jedes andere Paar in dieser Show waren, wollte etwas wagen. So klangen die gefühlvollen Töne von Duncan Laurences „Arcade" durch das Studio und von dem Moment an, als Yvonne zum ersten Tanzschritt ansetzte, vergaß sie alles um sich herum. Plötzlich zählte nicht mehr, dass sie hier gerade mit einer Frau eine hoffnungslose und zum Untergang bestimmte Liebesgeschichte vertanzte. Es zählte nicht, dass Steff eigentlich keine professionelle Tänzerin war. Es zählte nicht, dass alle Augen im Studio gerade nur auf sie gerichtet waren. Es war, als würden sie und Steff während des Tanzes zu einer Einheit verschmelzen. Als wären sie ganz alleine in diesem Studio. Sie brauchten keine Worte, keine Blicke. Ihre Körper passten perfekt ineinander und bewegten sich fast wie von selbst über das Parkett. Yvonne fühlte jeden Takt der Musik, jede einzelne Textzeile, so als würde sie hier gerade ihre eigene Geschichte erzählen. Als sie schließlich passend zur letzten Note des Liedes ihre Endpose einnahmen, brauchte sie einen kurzen Moment, um wieder in der Gegenwart anzukommen, zu tief saßen die Emotionen, die der Tanz und die Musik in ihr ausgelöst hatten. Ihr erster Blick ging in Steffs Richtung, die sie noch immer in ihren Armen hielt. Ihr schien es ähnlich zu gehen. Auf ihrem Gesicht lag ein etwas abwesender Ausdruck, so als würde auch sie gerade noch ihren eigenen Gedanken nachgehen. Yvonnes zweiter Blick ging in Richtung der Jury. Sie blinzelte etwas verwirrt, als sie realisierte, dass sich alle drei Juroren von ihren Stühlen erhoben hatten und begeistert in die Hände klatschten. Motsi johlte und Jorge sprang begeistert auf und ab – wie auch immer das in seinen Schuhen möglich war. Es dauerte noch einen weiteren Moment bis Yvonne realisierte, dass sich auch alle anderen Anwesenden im Studio von ihren Stühlen erhoben hatten. Der ohrenbetäubende Applaus drang langsam zu ihr durch. Yvonne war mit der Situation etwas überfordert. Von ihren Wettkämpfen und Auftritten war sie es gewohnt, vor Publikum zu Tanzen und auch eine gewisse Reaktion zu bekommen, aber das hier war ein ganz anderes Level. Sie löste sich langsam aus Steffs Armen und blickte etwas unsicher auf den Boden. Da merkte sie, wie sich Steffs Arm sanft, fast schon fragend, um ihre Hüfte legte. Steff wollte ihr die Chance geben, sich der Berührung unauffällig zu entziehen, doch Yvonne war ihr in diesem Moment für die Stütze einfach nur unheimlich dankbar und lehnte sich gegen sie. Steffs Griff um ihre Hüfte verstärkte sich. Dann trat Daniel Hartwig zu ihnen auf die Bühnen, ebenfalls völlig begeistert von ihrem Auftritt, und immer noch etwas außer Atem blickte Yvonne schließlich erwartungsvoll zu den drei Juroren. Motsi wartete kaum, bis der Applaus verebbte, bis sie schon begeistert zu Sprechen begann. „Was war das denn bitte? Oh mein Gott ich weiß gar nicht was ich sagen soll? Die Tension liebe Leute! DIE TENSION!!" Sie brauchte einen Moment um in ihrem Redeschwall kurz Luft zu holen. „Da kommt ihr zwei einfach ganz unschuldig auf die Bühne und dann liefert ihr sowas ab? WOW! Man könnte meinen, ihr hättet da gerade eure eigene Liebesgeschichte auf die Bühne gezaubert. Ich habe jeden Takt mit euch mitgefühlt. Damn, Ladies!" Motsi lachte über ihren Witz, doch Yvonne spannte sich sofort an. Sie merkte wie Steff ihr beruhigend über den Rücken strich, und hatte zu ihrer eigenen Überraschung und trotz Motsis Worten noch immer nicht den Drang sich von ihr zu lösen. Ganz im Gegenteil. Sie war Steff dankbar dafür, dass sie das Wort ergriff. „Danke, echt! Aber ich glaube, da kann ich dich beruhigen. Hier ist definitiv keine tragische Liebesgeschichte im Anmarsch." Das Lachen was ihren Worten folgte, klang in Yvonnes Ohren irgendwie falsch, als ob Steff sich ihre eigenen Worte nicht so ganz abzunehmen schien. Doch Motsi grinste die Beiden nur an und übergab das Wort an Jorge. Er war so euphorisch, dass es Yvonne heute noch schwerer fiel ihn zu verstehen. Sie schaffte es nur ein paar einzelne Wortfetzen zu verstehen. „Grandios...No words...Beste, beste, beste Tango..." Sie blickte hilfesuchend zu Steff, die nur ratlos mit den Schultern zuckte und während die beiden Jorge etwas hilflos anlächelten, half Daniel ihnen aus ihrer misslichen Lage. „Aha, ja also so kann man das auch sagen – was auch immer es war ich bin mir sicher es war ein Kompliment. Herr Llambi?" Der älteste Juror griff nur unter den Tisch, holte die Punktekelle hervor, die eine große 10 trug und hielt sie in die Kamera. „Ich glaube viel mehr muss ich dazu nicht sagen." Auch die anderen Juroren wollten nicht bis zur offiziellen Punktevergabe warten und schwenkten die 10 begeistert durch die Luft. 30 Punkte. Yvonne konnte es nicht fassen. Als sie und Steff schließlich unter dem tosenden Beifall aller das Tanzparkett verließen, fühlte sich das Ganze für sie noch immer nicht real an. Sie und Steff hatten gerade allen bewiesen, dass sie völlig zurecht Teil dieser Show waren. Erst als die Beiden hinter der Bühne angekommen waren, fiel Yvonne auf, dass Steff ihren Arm noch immer um sie gelegt hatte. Sie räusperte sich und löste sich von der Sängerin. Sofort vermisste sie die beruhigende Wärme an ihrem Körper, trat aber dennoch ein paar kleine Schritte zurück. Noch immer etwas unsicher blickte sie Steff an. „Danke. Für Gerade. Du weißt schon..." Doch Steff winkte nur ab. „Nicht dafür. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich würde dich verstehen, aber ist okay. Der Tanz das war... wow. Das ist verdammt lange her, seit ich das letzte Mal bei einem Auftritt so mitgefühlt habe. Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, das ganze so zu planen. Ich weiß, dass das für dich alles andere als selbstverständlich sein muss." Yvonne fühlte das erste Mal so etwas wie ein schlechtes Gewissen in sich aufkeimen. „Es sollte aber Selbstverständlich sein..." Ihre Stimme war nur ein leises Flüstern, doch das sanfte Lächeln auf Steffs Lippen verriet ihr, dass die Sängerin trotzdem jedes Wort verstanden hatte. Yvonnes Blick blieb an Steffs Lippen hängen und für einen kurzen Moment, nur den Bruchteil einer Sekunde, fragte sie sich wie es sich wohl anfühlen würde. Wie es sich anfühlen würde, wenn sie die Distanz zwischen ihnen überwinden würde, wenn sie ihre eigenen Lippen ohne einen weiteren Gedanken auf die von Steff legen würde und für einen Moment einfach all die Stimmen in ihrem Kopf zu vergessen.

Let's Dance (Your Way into my Heart)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt