⛤ 𝟚𝟘

949 154 88
                                    

𝕃𝕠𝕦𝕕 𝕒𝕟𝕕 𝕡𝕣𝕠𝕦𝕕
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𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴

Es war fast eine Woche vergangen, in der ich Jimin so gut es ging aus dem Weg gegangen war. Mit Sora hatte ich mich allerdings oft unterhalten, wenn sie mal wieder was für meinen unfähigen Cousin erledigen sollte.

Sie erzählte mir einiges über sich und ich mochte sie von Tag zu Tag immer mehr. Sie war wirklich lieb und aufgeschlossen, wenn man sie erst einmal kannte und ich war froh, dass ich wenigstens einen Menschen hatte, mit dem ich mich unterhalten konnte.

Allerdings fing die Uni an diesem Tag an und ich war gerade dabei, mich fertig zu machen. Die Uni und den Weg dorthin hatte ich mir vorher schon angesehen, damit ich nicht Gefahr lief, zu spät zu kommen. Das war nämlich eine meiner schlimmsten Vorstellungen: In einen vollen Saal zu gehen und von jedem angestarrt zu werden. Vor allem von völlig Fremden. Aber glücklicherweise konnte mir das dank der Vorbereitung nicht passieren.

Die erste Vorlesung war ziemlich interessant und ich fühlte mich endlich wieder wohl. Ich konnte lernen, mir Notizen machen und einfach ganz normal leben. Auch die zweite Vorlesung war spannend und ich war schon fast traurig, als sie zu Ende war. Die Tatsache, dass ich mir für den Nachmittag aber vorgenommen hatte, mir Seoul endlich mal richtig anzusehen, heiterte mich dann aber doch wieder auf. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich ja nur das Bordell, das gruselige Hotel und Venus' Wohnung gesehen...

Gut, ein Einkaufsviertel war vielleicht nicht das Erste was ich mir hätte ansehen sollen, aber Myeong-dong war bekannt dafür, die angesagtesten Läden zu beherbergen und ich brauchte wirklich dringend neue Sachen. Nach einer überraschend kurzen Fahrt, stieg ich aus der Bahn und staunte nicht schlecht, als ich die bunte Einkaufsstraße sah. Es war ziemlich voll gewesen, aber das störte mich nicht im Geringsten.

Wie ein kleines Kind lief ich los und es dauerte nicht lange, da trug ich in jeder Hand zwei Tüten

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Wie ein kleines Kind lief ich los und es dauerte nicht lange, da trug ich in jeder Hand zwei Tüten. Keine Ahnung, wie viel Geld ich ausgegeben hatte, da ich mein Erspartes aber zum Teil genau dafür mitgenommen hatte, hielt mein schlechtes Gewissen sich in Grenzen.

Irgendwann bekam ich Hunger und schlenderte mit einem Corn Dog in der Hand den Gehweg entlang. Ich kam an einem kleinen Park vorbei und sofort drang mir laute Musik in die Ohren. Neugierig sah ich mir die kleine Menschenmenge an. Fast jeder hatte eine bunte Fahne in der Hand und sie lachten schon beinahe um die Wette. Irgendjemand hielt ein Schild hoch und ich musste die Augen zusammenkneifen, um zu erkennen, was darauf stand. „Haaaaappy pride mom- month", las ich mir selbst vor und runzelte die Stirn. Pride month? Was war das denn?

Natürlich zückte ich sofort mein Handy und googelte danach, was ich aber las, ließ mich sofort stocksteif dastehen. Nicht schon wieder! Sofort klammerte ich mich an meinen Tüten fest und wollte verschwinden, lief aber in jemanden hinein. „Nicht so stürmisch, Süß- Hey, der Welpe! Was machst du denn hier?", grinste mich jemand an, den ich erst auf den zweiten Blick erkannte. Dieser Sugar-Kitty aus dem Bordell stand vor mir. Allerdings waren seine Haare nicht mehr nur blond, sondern mit bunten Strähnchen durchzogen. Dazu trug er eine glänzende, schwarze Hose und ein ärmelloses Netzhemd. „Wer ist das?", tauchte neben ihm ein weiterer Typ auf, der nicht weniger farbenfroh aussah und verdammt breit grinste, in der Hand ein Energy-Drink.

„Hope, das ist der Welpe von dem ich dir erzählt habe. Du weißt schon, der mit der Vee-Dauerlatte", stellte er mich seinem Kumpel vor und sofort schoss mir die Hitze ins Gesicht. „Ahhh, okay! Na, dann bist du ja genau zum richtigen Zeitpunkt da, er tritt gleich auf!", sagte dieser Hope und klatschte in die Hände, bevor er mich am Handgelenk packte und mit festem Griff hinter sich her zog.

Ich protestierte und versuchte, mich zu befreien, denn noch mal wollte ich so etwas nicht erleben. Nie wieder, um genau zu sein.

Tja, nur leider interessierte es diesen Hope überhaupt nicht. Jedenfalls nicht, bis wir vor einer kleinen Bühne standen. Dieser Sugar-Kitty stieg darauf und rief durch ein Megafon: „HAPPY PRIDE MONTH, BITCHES! MACHT MAL ORDENTLICH KRACH FÜR VENUS!", und wirklich alle Menschen um mich herum rasteten komplett aus. Sie jubelten so begeistert, dass ich förmlich zwischen ihnen eingequetscht wurde und als auch noch Musik einsetzte, packte mich die Panik.

Entgegen meiner Erwartung, kam Vee aber nicht in aufreizenden Sachen auf die Bühne, sondern in Jeans-Shorts mit einer Netzstrumpfhose darunter, oberkörperfrei und mit Feenflügeln auf dem Rücken...

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