,,Ich kann nicht kochen, beziehungsweise hab ich auch noch nie gekocht", antwortete Louis, nachdem er den letzten Rauch in die Luft gepustet und seine Zigarette ausgedrückt hatte, ,,aber es wäre sicher schön, es zu lernen." Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein riesiges Lächeln auf meine Lippen stahl und mit hoffnungsvoll funkelnden Augen sah ich ihn an. ,,Also ist das ein Ja?" ,,Ja, aber wehe du lachst, falls mir irgendwas anbrennt", er piekste mir mit dem Finger in die Brust und ich konnte nicht anders, als kurz zu lachen, während mein Herz einen Salto vollführte. Die Situation war so losgelöst und meiner Meinung nach könnte es gern immer so sein. Der Neustart, der seit einer Woche im Gange war, könnte wirklich nicht besser laufen. ,,Keine Sorge, ich werde einen Feuerlöscher bereitstellen und dann wird schon alles irgendwie gut gehen", ich grinste ihn an und die angespannte Stimmung, das was Louis bedrückt zu haben schien, schien für kurze Zeit vergessen. Genauso wie seine wenigen negativen Worte an mich, für die er sich sofort entschuldigt hatte.
,,Dann sollten wir jetzt aber langsam mal zurück in den Speisesaal, denn sonst erklärt Frau Clarke die ganzen Pläne noch ohne mich und dann schnappt uns jemand den Kochkurs morgen weg", schlug ich vor, woraufhin Louis nickte, sich von der Wand abstieß und neben mir herlief. ,,Wobei das sicher auch nicht so schlimm wäre, denn ich bin mir sicher, dass du dir nicht nur die Aktion mit dem Kochen überlegt hast, sonst hättest du nicht die ganze letzte Woche jede freie Minute in Frau Clarkes Büro abgehangen. Und dann würden wir sicher auch was anderes finden." Mit roten Wangen sah ich auf den Boden, als Louis das sagte, denn das er wirklich etwas mit mir unternehmen und mich auch kennenlernen wollte, freute mich einfach unheimlich. Zumal es auch bedeutete, dass wir über die Spieleabende und das gemeinsame Essen mit den anderen hinauskamen und auch wenn ich das alles mehr als genoss, bedeutete das nun trotzdem Fortschritte mit Louis, die mir viel bedeuteten.
Auch wenn Liam meinte, dass es mein Verdienst sei, das ich Louis langsam von mir überzeugen konnte, war es dennoch auch stark von Louis, das er seine Vorurteile über mich nicht mehr an die Oberfläche treten ließ, denn ich hatte gespürt, wie viele er hatte und wie stark sie waren. ,,Ja, Frau Clarke und ich werden alle geplanten Aktivitäten gleich erklären und vielleicht, also nur wenn du möchtest versteht sich, gefällt dir ja möglicherweise noch etwas, was wir zusammen machen könnten oder auch mit Zayn und den anderen, wie du magst", ich schenkte Louis ein kleines Lächeln, worauf er nickte. ,,Ich bin auf jeden Fall gespannt, was ihr gleich erzählen werdet und ja, vielleicht ist tatsächlich noch etwas dabei. Dann werde ich es dich wissen lassen."
Louis öffnete die Tür zum Speisesaal, ließ mich vor und trat dann ebenfalls ein. Während er direkt zu unserem Tisch ging, wo sich die anderen noch über den Brief von Nialls Eltern zu unterhalten schienen, wurde ich von Frau Clarke abgefangen. Ich konnte nur noch sehen, wie Zayn Louis einen fragenden Blick schenkte, ehe ich der Internatsleiterin meine Aufmerksamkeit schenken musste. ,,Prinz Harry, da sind Sie ja, ich hatte schon Angst, dass Sie kalte Füße gekriegt haben und keine Lorbeeren für ihre Ideen ernten wollen." ,,Alles gut, ich hatte nur ein kurzes, privates Gespräch zu führen, aber ich bin nun startklar. Und wie Ihnen bewusst sein sollte, brauche ich wirklich keine Lorbeeren", sagte ich, während wir uns vor die Essensausgabe stellten, um von dort aus gleich unsere Erklärung abzugeben und den eigentlichen Plan für heute umzusetzen. ,,Selbstverständlich, das war natürlich auch mehr ein Scherz", sagte sie sofort, woraufhin ich nickte und einmal meinen Blick durch den großen Raum schweifen ließ. Da es meinem Vater oftmals nur um die Anerkennung ging, reagierte ich doch ein wenig empfindlich darauf, da man von mir nicht dasselbe denken sollte.
Frau Clarke hatte wohl dafür gesorgt, dass keiner den Raum verlassen hatte, während ich mit Louis gesprochen hatte, denn auch diejenigen, die schon fertig gefrühstückt hatten, warteten artig auf das, was da kommen mochte und das empfand ich auch als gut so. So würde hoffentlich jeder mitbekommen, was wir geplant hatten, damit auch jeder eine Chance hatte, sich die Aktionen anzusehen und sich hoffentlich etwas davon aussuchen würde. Ich konnte nur hoffen, dass für jeden etwas dabei war und die Bewohner irgendwie mehr wie Zuhause fühlen ließ. In einigen Gesichtern konnte ich noch wässrige Augen erkennen, besonders bei jenen, die gerade einen Brief von ihrer Familie oder Freunden bekommen hatten, wobei sich einige diesen fest an die Brust drückten, als könne er sich jede Sekunde wieder in Luft auflösen. Zu gerne hätte ich auch gewusst, was das Thema Familie in Louis ausgelöst hatte, weshalb er den Speisesaal verlassen musste, als Niall sich so über seinen Brief gefreut hatte, aber ich gab ihm alle Zeit der Welt, sowie er sie mir nun gab, um mein Interesse zu beweisen.
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Stranger To Love - Larry Stylinson
Hayran KurguLouis William Tomlinson hatte es im Leben bisher nicht leicht. Mit jungen Jahren wurde er von seinen Eltern auf ein Internat geschickt und als schwer erziehbar abgestempelt. Nie hat sich jemand richtig um ihn gekümmert, sich um ihn gesorgt oder ihn...