Kapitel 23

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Piep. Piep. Ugh, wie ich dieses Geräusch hasste! Ich finde Wecker sollten ein schönes Geräusch machen und nicht so eins, dass man gleich keine Lust hat aufzustehen.

Trotzdem stand ich auf, machte mich fertig und ging in die Küche, um zu frühstücken. Meine Mutter saß schon am Tisch und trank einen Kaffee. Eigentlich könnte sie viel länger schlafen, aber trotzdem stand sie immer früh auf. Warum sie das tat, verstand ich noch nie. Wer steht schon freiwillig früh auf?

Vor der Schule sah ich schon von weitem meine Freundinnen auf mich warten. Schnell schloss ich mein Fahrrad an und ging zu ihnen. „Hiii!" Zur Begrüßung umarmten wir uns. „Ich habe euch vermisst!" Sagte ich als wir uns wieder gegenüberstanden. „Ich euch auch!" Sagten Finja und Lotta wie aus einem Mund. „Erzählt mal, wie war euer Urlaub?" Fragte ich, während wir langsam in Richtung Kunstraum gingen. „Es war schön! Aber du musst als erste erzählen. Skiurlaub im Gegensatz zu London mit One Direction, wovon einer noch zufällig dein Bruder ist, ist viel spannender!"

„Naja, also was in der ersten Woche alles so passiert ist, wisst ihr ja schon. In der zweiten Woche ist nicht so viel passiert. Die Jungs und ich, besonders Louis, sind nur noch enger zusammengewachsen. Ich hab sie wirklich tief ins Herz geschlossen. Jetzt kann ich wirklich verstehen, warum ihr sie so mögt. Ach und ich war einmal bei Simon Cowell dem Manager, ganz mieser Typ. Wir, eigentlich nur Louis und ich, haben beschlossen, dass die Medien mich erstmal nicht zu Gesicht bekommen. Sie werden wissen, dass Louis eine Schwester namens Ella hat, aber mehr auch nicht." Erzählte ich. „Ach und ich habe noch eine Art Überraschung für euch. Louis kommt mich in fünf Wochen besuchen. Dann könnt ihr ihn auch persönlich kennenlernen." Sie schauten mich mit offenen Mündern an. Ich wusste ja, dass sie Fans waren und schon total „durch den Wind" waren, als sie mit ihm geskypt hatten. „Wirklich jetzt?" Bestätigend nickte ich schmunzelnd. „Ahh, du bist die Beste!" Stürmisch umarmten sie mich. „Ach ja? Nur wegen meinem Bruder, den ihr kennenlernen dürft? Er kommt übrigens nicht wegen euch!" Sagte ich gespielt beleidigt. „Aww, nicht nur deswegen." Lachte Finja. „Aber das ist der größte Grund!" Schob Lotta hinterher. Woraufhin ich ihr leicht auf den Hinterkopf schlug.

Mittlerweile saßen wir schon auf unseren Plätzen im Kunstraum. Nun kam unsere Kunstlehrerin und erteilten den typischen Auftrag nach den Ferien: „Hallo, liebe Klasse! Ich hoffe ihr hattet schöne entspannende Wochen. Heute malt oder zeichnet ihr bitte etwas aus euren Ferien. Wie ihr das macht ist euch überlassen. Ihr wisst wo alles ist, also fangt an!" Immer wieder das gleiche. Aber ich mochte diese Aufgabe nicht. Wie soll ich bitteschön eine Aktivität oder so malen? Und wieso macht man das von der ersten bis zur zehnten Klasse? Naja etwas Gutes hatte es. Wir mussten uns nicht noch ewiges Gelaber anhören und konnten gleich anfangen und somit auch unseren Talk weiterführen.

Ich entschied mich einen Sonnenuntergang zu malen und darauf die Skyline von London in schwarz. Das war wenigstes einfach. Ich liebte Kunst und mir machte es auch Spaß, aber ehrlichgesagt konnte ich nicht zeichnen.

„So, erzählt mal. Wie war euer Urlaub?" Fragte ich. „Bei mir war es schön! Wir hatten super Wetter. Aber es ist nichts spannendes passiert." Erzählte Finja. „Ja, bei mir war es genauso." Sagte Lotta. „Oh doch, es ist was passiert oder eher ich habe etwas erfahren." Fragend schauten wir sie an. „Ich habe mit Damian gesprochen, was sehr schwer war, weil er gefühlt den ganzen Tag auf den steilen Pisten war. Aber egal. Ich habe ihn mal nach diesem Mädchen gefragt, mit dem er so oft zusammen war. Aber er hat gesagt, dass sie etwas Festes mit ihm wollte, er aber nicht. Daraufhin war sie enttäuscht und hat den Kontakt abgebrochen. Verständlich. Ich mein, er macht Mädchen immer Hoffnung und sie denken 'für mich wird er sich ändern' aber am Ende sagt er dann, nee dich will ich nicht. Er ist was den Umgang mit Mädchen betrifft so ein Arschloch!" Zum Ende wurde sie immer lauter. Ich muss sehr traurig geschaut haben, denn sie sagte noch: „Sorry." Und schaute mich entschuldigend an.

Und ja verdammt, es machte mich traurig. Ich wusste davor schon, dass er nie wirklich eine feste Freundin hatte. Aber das jetzt noch mal so klar aus Lottas Mund zu hören, zog meine Stimmung in den Keller. Ich war auch der Meinung, er würde sich für mich ändern. Aber so weit wird es erst gar nicht kommen. Wir werden wahrscheinlich nie mehr als Freunde sein. Und nicht einmal das waren wir wirklich.

„Vielleicht wartet er ja nur auf die Richtige. Oder er mag dich, weshalb er die anderen immer abblitzen lässt bevor es ernst wird." Versuchte mich Finja aufzuheitern. Auch Lotta nickte. Doch an ihrem Blick erkannte ich, dass sie das nicht wirklich dachte. „Die Chance, dass er mich mag, ist so hoch wie, dass ich morgen im Lotto gewinne. Und ich spiele nicht mal Lotto." Sagte ich frustriert. „Komm schon, lass den Kopf nicht hängen. Wenn das Schicksal es so will, werdet ihr zusammenfinden. Wenn nicht, soll das mit euch einfach nicht sein. Und du wirst jemand anderen finden. Er wird alleine verrotten und sich ärgern, dass er so ein Player war." Versuchte es nun auch Lotta. Ich zuckte nur mit den Schultern. Wahrscheinlich hatte sie recht. In der restlichen Stunde redeten wir kein einziges mal mehr über ihn.

Ich hatte Damian heute nicht gesehen, was ich zugegebener Weise schade fand. Nun klappte ich gerade mein Mathebuch zu. Endlich fertig mit Hausaufgaben. Schon gleich am ersten Tag müssen die Lehrer übertreiben.

Auf einmal sah ich, dass Louis mich anrief. Ich hob ab: „Hi, Louis. Wie geht's?" – „Hallo, Mir geht's gut. Wie geht's dir? Wie war dein Flug gestern? Wie war die Schule? Erzähl mal ein bisschen." Löcherte er mich mit Fragen. „Alles super. Der Flug war entspannt. Heute in der Schule war es okay. Ich habe mich gefreut die anderen wiederzusehen." Die Geschichte mit Damian ließ ich aus. „Die Lehrer haben gleich wieder anstrengenden Unterricht gemacht. Außer in Englisch. Da hatten wir Notenbesprechung. Meine Lehrerin hat sich natürlich total gefreut, als ich erzählt habe, dass ich in den Ferien in London war." Er lachte: „Und was hat sie gesagt, also in Bezug auf deine Noten?" Ich antwortete: „Ähm ja ich bin sehr gut in Englisch und wenn ich mich noch ein bisschen anstrenge bekomm ich vielleicht noch eine eins im Halbjahreszeugnis. Also das ist bei uns in Deutschland die beste Note, die man bekommen kann." – „Respekt!" Hörte ich ihn sagen. „Und sie hat noch gesagt, ich soll mir mal überlegen, ob ich ein Auslandsjahr machen möchte. Das würde gut im Lebenslauf sein. Mal sehen ob ich das mache." Erzählte ich weiter. „Oh wie cool!" Kurz war es still. „Ähm, kann ich dich morgen nochmal anrufen? Ich habe da eine Idee, die ich abklären müsste." Fragte er. „Klar."- „Okay, Tschüss." Und schon hatte er aufgelegt. Komisch. Was wohl seine anscheinend so wichtige Idee war?"

Since you were 18 [1D/Larry FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt