𝐶𝑎𝑛𝑑𝑦 𝑆𝑡𝑜𝑟𝑒

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Die Geschichten sind so aufgebaut, dass jeder für einen Charakter und seinen Point of View zuständig ist. Es klingt kompliziert aber erklärt sich von selbst wenn man es ließt.

Eijiro ist ihr (todorokilikeswaffels) Charakter (kursiv) und Ilija ist meiner! (Normal) :)

𝑲𝒚𝒐𝒕𝒐, 𝟐𝟎𝟏𝟓

Es ist halb drei Nachmittags, ich liege auf meinem Bett im Internat meiner Universität. Ich höre Musik, weshalb ich das Klopfen an der Zimmertür nicht höre. Sie öffnet sich langsam und jemand betritt den Raum. Ich ziehe meine Kopfhörer ab und stehe vom Bett auf. "Kann ich helfen?", frage ich mit einem verwirrten Unterton in der Stimme. "Ja äh, hi. Ich bin Ilija, dein neuer Zimmergenosse." "Hi. Ich bin Eijiro." "Freut mich dich kennen zu lernen." "Okay, freut mich auch, denke ich?" Seine freundliche Art verwirrt mich ein bisschen. "Kannst du mir vielleicht helfen mein Zeug herein zu bringen?" Ich sage nichts, gehe aber vor die Tür und bringe ein paar seiner Sachen wieder mit rein.

"Und? Was kann man hier so machen?", frage ich enthusiastisch. "Lesen, Musik hören, Sport ist ein großer Teil der Schulaktivität, naja sonst nicht viel." "Ich lese sehr gerne", grinse ich und ziehe ein paar kleine Gedichtbände von Kant und Rilke aus meinem Rucksack, dazu noch The Shining von Stephen King. "Ich hasse das Lesen", kommt es prompt von Eijiro. Ich ziehe eine Grimasse, eine sehr fröhliche Seele scheint er nicht gerade zu sein. "Dafür spiele ich Gitarre", fügt er gleichzeitig hinzu und will sich wieder seinem Handy widmen. "Das ist so cool! Darf ich?", frage ich und deute auf seine schwarz-weiße E-Gitarre. "Nein." "Naja, hast du irgendwelche Lieblingsbands?" Ich versuche so gut es geht die Konversation am laufen zu halten und lächle weiterhin. "Queen, Bruce Springsteen, sowas eben", antwortet er genervt doch ich schöpfe etwas Hoffnung. "Ich liebe Queen!", rufe ich aus. "Und bisher hast du hier ganz alleine gewohnt, ja?" "Ja."
Da er nicht ansatzweise versucht eine Unterhaltung zu führen und so wirkt als würde er mich gleich treten, würde ich ihn noch weiter nerven, packe ich meine Taschen aus und fange an mein Zimmer zu dekorieren. Nach einigen Stunden harter Arbeit und viel Tränen und Schweiß ist meine Hälfte des Zimmers nach meinem Geschmack eingerichtet und ich lasse mich aufs Bett fallen und stöhne auf. "Endlich fertig!"

Mittlerweile ist es Abend geworden und ich setze mich von meinem Bett auf. Mich interessiert nicht wirklich was Ilija mit seiner Zimmerseite gemacht hat, trotzdem bin ich von der ganzen positiven Ausstrahlung die seine Hälfte verbreitet geblendet. Ich schnappe mir meine Jeansjacke, Geldbeutel und Schlüssel und bin kurz davor das Zimmer zu verlassen, doch...
"Hey, wo gehst du hin?" Ich drehe mich um und schaue ihn an. "Ich hab' Hunger", antworte ich auf seine Frage. "Achso, kann ich mitkommen? Ich kenn' mich hier ja noch nicht so gut aus." Ein verlegenes Schmunzeln bedeckt sein Gesicht. Irgendwie genervt von Ilija beantworte ich seine Frage trotzdem mit einem Nicken. "Super! Danke." An meinem lieblings Ramenrestaurant angekommen, öffne ich die Tür und betrete es, gefolgt von Ilija. Ich setze mich an meinen Stammtisch und ziehe meine Jacke aus, er setzt sich gegenüber von mir hin und tut es mir gleich. Ilija bestellt das selbe wie ich, mit der Begründung: "Du warst hier schon öfter glaube ich, deshalb weißt du was gut schmeckt."

Es wird uns Spinat-Quiche serviert und obwohl ich die Quiche die meine Mutter immer gemacht hat nicht ausstehen konnte, genieße ich das Essen mit meinem neuen Zimmergenossen. Nachdem wir fertig gegessen haben versuche ich wieder ein Gespräch zu starten was diesmal besser klappt als heute Mittag. Er erzählt mir seine Eltern haben ihn auf die Universität geschickt damit er etwas richtiges lernt, obwohl er Künstler werden wolle, was seine Alten aber ganz und gar nicht unterstützen, also studiert er nun Jura. Ich habe mich schon seit meiner Kindheit für Literatur interessiert und studiere jetzt Medienwissenschaften mit jenem Nebenfach an der Uni in Kyoto. "Hey Eijiro, lass uns etwas verrücktes machen, was man später einmal seinen Kindern erzählen kann weil es so ein Abenteuer gewesen ist!", sage ich motiviert und schlage mit der Faust auf den Tisch. "Du bist lächerlich weißt du das? Aber nagut ich hab' heute Abend sowieso nichts mehr zu tun." Und zum ersten Mal sehe ich ihn abenteuerlustig grinsen.
Wir laufen durch die Stadt, bummeln an den geschlossenen Läden mit ihren hell belichteten Reklametafeln vorbei und kommen schließlich an einer Sackgasse an. "Lass uns zurück gehen", sagt er in ruhigem Ton. "Du bist echt langweilig", lache ich und biege in die kleine dunkle Seitenstraße ein. "Hm komisch, von irgendwo her kommt Musik", denke ich und versuche dem Geräusch auf den Grund zu gehen. Am Ende der Straße ist an einer Hauswand ein rotes LED-licht mit der Aufschrift 'Candy Store' angebracht. "Klingt doch lustig!" Und so nehme ich kurzerhand seinen Jackenzipfel und ziehe ihn in das Etablissement hinein. Drinnen angekommen stocke ich auch schon wieder, denn es ist..."Ein Stripclub", grinse ich Eijiro zu. "Das kann nicht dein Ernst sei-", doch ich unterbreche ihn indem ich ihn weiter an seinem Ärmel in den Club ziehe, bis zur Bar hin. "Ich hätte gerne einen Vodka bitte", rufe ich dem Barkeeper zu, ich hoffe er hat mich trotz der lauten Musik verstanden. "Für mich einen Martini, zwei Oliven bitte", ruft Eijiro ihm ebenfalls zu.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 19, 2021 ⏰

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