8. Kapitel ~ Menschen die dich lieben?- Sei nicht albern

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Qualvoll öfnete ich meine müden Lieder und bewegte meinen schlaffen Körper. Trotz all der unwahrscheinlichen, und gleichzeitig deprimierenden Gedanken machte ich mich auf und suchte, wie schon so oft, meine ungeheure Sucht heim. Ich stemmte mich mühsam auf und schaute an mir herunter. Ich trug ein weißes, relativ weites, langärmliges Shirt und eine dunkle Boxershohrts. Keine Socken. Ach ich mag es eh lieber kalt. Naja mir war eh ständig kalt also machte mir so ein bisschen Kälte auch nichts aus. Ich sah mich in dem Krankenhaus Zimmer um. Das Bett, in welchem ich vor wenigen Minuten noch gelegen hatte, war weiß bezogen. Ebenfals so Wände, Boden, Gardinen, Tisch, ja selbst eine Vase in welcher wunderschöne Blumen standen, und die zwei kleinen Türen. Aber halt ... zwei? Auf wackeligen Beinen ging ich zu der einen Tür, hinter der ich mehr das Bad vermutete. Jeder Schritt schmerzte sehr und es kostete mich viel Kraft die Klinke runterzudrücken. Ich hatte Glück. Es war das Badezimmer. Ein kleiner Druck gegen die Tür genügte und ich konnte den relativ großen Raum betreten. Suchend tastete ich an der Wand nach einem Lichtschalter entlang und tatsächlich. Da war einer.
Als das Licht den Raum erhellte, kniff ich geblendet die Augen zu. Erst jetzt kamm mir in den Sinn, das ich vorhin dies noch nicht konnte. Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen und ich machte die Augen wieder auf. Der Raum war für ein Krankenhausbadezimmer groß und freundlich eingerichtet. Es gab eine Toilette, Waschbecken, eine riesige Dusche und einen kleinen Schrank, an dem mein Blick am längsten hängen blieb. Wie hypnotisiert näherte ich mich dem Schrank, kniete mich unter Schmerzen hin und öffnete gespannt den Schrank. Ich zog tief die Luft ein, als ich Handtücher, unmengen an Duschgel und ganz ganz hinten ... einen kleinen Kulturbeutel sah. Gierig schob ich die Handtücher zur Seite und tastete mich zum Beutel vor. Ich erhoffte mir in diesem, einen Rasierer, eine Nagelschere oder irgendetwas scharfes. Als ich es dann endlich geschafft hatte, alle Sachen weg zu räumen oder in meinem Falle ehr aus zu räumen, griff ich nach dem Kulturbeutel und öffnete ihn gespannt und zu gleich sehnsüchtig. Langes Suchen war nicht erforderlich, denn ich kippte direkt alles auf den Teppich.
Nagelfeilen, Q-Tips, Handcreams, alles mögliche doch kein spitzer Gegenstand. Enttäuscht wollte ich gerade schon die Sachen ein räumen, da viel mir unter dem ganzen Haufen von Sachen ein Blitzen auf. Eine Klinge. Hastig griff ich danach. Es war eine wie erhofft eine Nagelschere. Glücklich betrachtete ich sie im Licht. Wie wunderschön sie doch war. Ich hatte mal im Internet gelesen, dass die Schnitte von Scheren noch mehr schmerzten als die von normalen Klingen, aber ich hatte diesen Schmerz verdient.

Klar hast diesen Schmerz verdient! Du bist hässlich! Schau dich doch mal an! Du bist fett, viel zu fett! Wann warst du das letzte mal auf der Wage?! Als du 2 warst? Oder haben deine Eltern dir dies immer abgeraten, weil du zu fett bist? Aber wenn schon, sie haben dich eh nicht geliebt! Sie haben dich nur aufgezogen, weil du ihnen leid tatest. Weil sie einfach ein viel zu großes Herz hatten, sich aber sicher waren, das so ein Opfer wie dich eh niemand haben will! Komm, schau in den Spiegel! Sind schon ein paar Speckrollen zu viel oder?

You're mine forever (Lilo Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt