Kapitel 7 ~ Ricciardo

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­Kapitel 7 ~ Ricciardo

Fast hätte er einfach seine Lippen auf die des kleineren gelegt, doch dieser Kuss gehörte einem anderen. Deswegen hatte er sich gerade so zurückhalten können, auch wenn die Versuchung eigentlich viel zu groß war, doch er wollte Landos Unsicherheit nicht ausnutzen.

Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte schmiss er sich auf sein Bett und starrte an die Decke. Warum waren Landos Lippen nur so verführerisch. Das der jüngere so unerfahren und überfordert war, war auf eine ganz andere Art anziehend als er es sonst erfahren hatte.

Wenn er sonst in einen Club gegangen war und er sich jemanden mit nachhause genommen hatte, war es klar, dass es nur um Sex ging. Etwas anderes hatte er seit seiner Ex-Freundin nicht mehr gehabt und seit Corona war das mit dem Club und dem Sex auch so gut wie gestrichen. Tatsächlich hatte er sich irgendwann im letzten Jahr für einige Wochen bei Tinder angemeldet gehabt. Was aber wirklich nur ein mäßiger Erfolg gewesen war. Entweder wurde gedacht, dass es sich um einen Fake Account handelte oder er hatte keine Bilder drin gehabt, was auch nicht wirklich gut ankam.

Max hatte ihn irgendwann beim hin und her swipen erwischt und ihn gnadenlos ausgelacht, danach hatte er die App wieder von seinem Handy entfernt. Vielleicht hätte er Max von der Situation mit Lando erzählt, doch der Redbull Fahrer wusste nicht, dass er auch auf Männer stand, bis jetzt hatte er noch nie die Notwendigkeit gesehen ihn in dieser Hinsicht einzuweihen. Deswegen würde er es auch jetzt nicht ändern.

Seufzend stand er wieder von seinem Bett auf und stellte sich unter die kalte Dusche umso hoffentlich wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Als er aus der Dusche kam zog er nur eine lockere Sporthose an und rubbelte sich die Haare mit dem Handtuch trocken, als er ein leises Klopfen an der Tür vernahm. Kurz dachte er, er hätte sich verhört, sicherheitshalber lief er trotzdem zur Tür und erblickte seinen jüngeren Teamkollegen 'Oh hey Lando' begrüßte er überrascht den Briten und lächelte diesen an.

'Du hast mir das vorhin nicht fertig zu Ende erklärt...' brachte Lando unsicher über die Lippen und konnte ihm kaum ins Gesicht schauen doch er verstand sofort was er meinte, weswegen sein Herz tatsächlich kurz ins Stolpern kam.

Entschlossen griff er nach der Hand des jüngeren und zog ihn in sein Hotelzimmer. Die Aktion vorhin war schon grenzwertig gewesen, nochmal mussten sie sich der Gefahr in einer ungünstigen Position erwischt zu werden nicht aussetzen.

Lando kam kurz ins straucheln durch die ruckartige Bewegung. Wurde aber sofort an die ins Schloss gefallene Hoteltür gedrückt. Überrascht keuchte der jüngere kurz auf.

Eine Hand Platzierte er neben dem Kopf des jüngeren und stütze sich so an der Tür ab. Es benötigte alle in ihm noch verbliebende Selbstbeherrschung den jüngeren nicht hart gegen die Tür zu drücken und einfach zu küssen.

'Dieser Kuss gehört nicht mir' brachte er über die Lippen, es viel ihm schwerer als es sollte und sein Herz zog sich bei seinen Worten kurz zusammen. Wann genau hatte sich sein Herz eigentlich in diese Angelegenheit eingemischt? Wahrscheinlich in dem Moment als er erfahren hatte das Lando nicht nach seiner Prinzessin suchte. Zudem war er sich so langsam nicht mehr sicher ob nicht doch ihm dieser Kuss gehörte, so viel Zeit wie Lando mit ihm am Wochenende verbracht hatte, so nervös wie er vorhin war als er ihm näher gekommen war, so nervös wie er jetzt war.

Kaum merklich schüttelte Lando den Kopf. 'Küss mich' kam dabei leise und schüchtern über die Lippen des Engländers, dabei nahm sein Gesicht einen rötlicheren Ton an, was er durch das schlechte Licht aber nur erahnen konnte. Er schluckte einmal trocken und hob seine freie Hand an um sie an Landos Wange zu platzieren. Da er wusste das sich die Erfahrung des Jüngern geradezu bei null befand, wollte er ihn nicht überrumpeln, auch wenn ihm dies einiges an Selbstbeherrschung abverlangte. Denn er hatte nicht gelogen als er Lando im Flugzeug aufgepäppelt hatte. Er hatte Augen im Kopf und würde ihn definitiv nicht von der Bettkante stoßen. Doch diese Gedanken waren im Moment wohl unangebracht.

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