36. Kapitel

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Hermine

Jetzt war es also raus, dass Lucius und sie ein Paar waren. Es war ein Sturm angekündigt worden, was kam, war ein Orkan. Die Elfen, die sich um Malfoy Manor kümmerten, berichteten, dass allein in der ersten Stunde nach der Pressekonferenz mindestens 100 Reporter vor den Toren des Anwesens erschienen waren und bald würden auch die ersten hier in Südengland aufkreuzen, so viel stand fest. Bald würde man herausfinden, dass sie hier untergebracht worden war. Die junge Hexe wurde nervös. Nervöser, als sie es sich ausgemalt hatte.

"Wie bald müssen wir ein Statement abgeben, Lucius?", fragte sie am Abend des 25. Oktober. Die Elfen waren gerade dabei, das Abendessen, Hackfleischauflauf mit Beilagen, im Esszimmer aufzutragen. 

Lucius ergriff ihre Hand. "Hermine, du musst gar kein Statement abgeben, wenn du nicht möchtest. Es zwingt dich niemand dazu."

"Nein nein, ich möchte das auf jeden Fall, ich stehe zu dir, aber... ich fühle mich noch nicht bereit dazu. Jetzt, wo es in der Öffentlichkeit tatsächlich bekannt ist, fühlt es sich doch anders..." 

Weiter kam Hermine nicht, denn plötzlich tauchten grüne Flammen im Kamin am anderen Ende des Raums auf und hineingewirbelt kam Draco Malfoy, der einen piekfeinen flaschengrünen Anzug trug  -  typisch für einen Banker in der Zaubererwelt.

"Vater! Du und Granger! Warum hast du mir nichts gesagt?", schnarrte Lucius' Sohn. Die junge Hexe zuckte zusammen. So hatte sie sich die Familienzusammenführung nicht vorgestellt!

"Draco, reiß dich zusammen, Hermine hat traumatische Erlebnisse hinter sich, benimm dich!" Lucius schlug mit einer Faust auf den Holztisch. "Was fällt dir ein, hier einfach so hereinzuplatzen? Ich hätte dich über unsere Beziehung informiert, wäre die Entführung nicht dazwischen gekommen!"

Sein Sohn lief leicht rot an und es trat ein Moment des unangenehmen Schweigens ein, bevor sich der junge Malfoy an Hermine wandte und verlegen sagte: "Verzeihung, Gra- ich meine Hermine. Das war etwas...taktlos von mir. Allerdings habe ich eben von derPressemitteilung von Potter und Onkel Severus erfahren und war sehr bestürzt, dass Vater mir das zwischen euch zwei Monate lang verschwiegen hat."

Hermine lächelte ihn vorsichtig an. "Kein... kein Problem. Ich kann mir ja denken, dass die Nachricht dich geschockt haben muss."

Draco erwiderte das Lächeln zaghaft. "Jedenfalls... tut es mir aufrichtig Leid, was dir passiert ist. Sowas hat echt niemand verdient."

So heftig wie der Tag auch gewesen sein mochte, es war irgendwie schön, dass Draco und sie sich über zwei Jahre nach Ende des Krieges vorsichtig annäherten. Vielleicht wäre es ja möglich, die Feindschaft von einst beiseite zu legen.

Die PianistinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt