Zubat

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Zufrieden betrachtete ich den Z-Kristall in meinen Händen. Ich hatte die erste Inselprüfung geschafft! Zugegen, sie war nicht besonders schwer, aber es war der erste Schritt zum Inselchamp. Ich betrat das Poké-Center und gab meine Pokémon in Schwester Joys Obhut. Ich überlegte was ich nun als nächstes tun sollte. Eigentlich wollte ich mich nochmal in der Vegetationshöhle umsehen, doch eigentlich gab es da außer Rattfratz und Zubat nicht viel zu sehen. Allerdings könnte ich so meinen Pokédex aktualisieren.

„Deine Pokémon sind nun wieder fit.", holte mich Schwester Joy aus meinen Gedanken. „Vielen Dank!", sagte ich und nahm mein Flamiau- Ich meine Miezunder (es hatte sich ja während der Prüfung entwickelt), mein Pychu und mein Safcon wieder an mich. Ja, ich habe eine Schwäche für süße Pokémon. Und ich finde Raupi, Safcon und Smettbo süß.

Ich verließ das Pokémon-Center wieder und ging zurück zur Vegetationshöhle. Nach wie vor herrschten schwummrige Lichtverhältnisse. Die Präsenz, die vorher vom Herrscherpokémon ausging, war verschwunden und es wirkte friedlich. Tatsächlich begegneten mir sofort ein Rattfratz, das ich nach einem kurzen Kampf gefangen hatte. Ich gab mir nicht die Mühe ihm einen Namen zu geben und schickte es in meine PC-Box. Doch Rotomdex blieb still. Ich hatte vergessen, dass ich Rattfratz bereits gefangen hatte. Ich seufzte. Seltsamerweise begegnete mir kein einziges Zubat. Was mich sogar ärgerte. Ich brauchte es für den Pokédexeintrag!

Ich kämpfte mich eine Weile durch die Höhle, aber abgesehen von diesen gottverdammten Ratfratz fand ich nichts. Nicht mal ein Rattikarl! Tikki, meinem Pychu gab ich gerade einen Trank, als ich mich entschied, es für heute sein zu lassen. Ich hatte keinen Nerv mehr und machte mich daran die Höhle endgültig hinter mir zu lassen. Auf meiner Reise würde ich bestimmt noch auf Zubat treffen.

Ich wollte Tikki gerade zurück in ihren Pokéball schicken, als ich einen Schatten über mir bemerkte und mich etwas am Kopf traf. Es war tat nicht weh, aber der Schwung war so groß, dass ich auf meinem Hintern landete. Tikki hüpfte erschrocken auf meine Brust. Ich sah mich nach dem Übeltäter um und entdeckte ein Zubat, das vor mir auf dem Kiesboden lag. „Na endlich!", fuhr ich hoch. Tikki ging bereits in Kampfstellung und ich bereitete mich darauf, ihr Attacken zu befehlen. Es klingt grausam, aber es ist wahr. Wir Pokémon-Trainer befehlen unseren Pokémon. Das Positive daran ist, dass sie sich dann entscheiden konnten, ob sie diese Befehle dann ausführen.

Tikki sah mich fragend an. Das Zubat machte keine Anstalten anzugreifen. Es lag einfach nur da. Nur seine Ohren zuckten ab und an in alle Richtungen. Ich ging zu ihm und beugte sich zu ihm hinab. Tikki kam an meine Seite. Ich betrachtete das Zubat genau. Es sah ganz schön ramponiert aus. Tikki trat einige kleine Schritte nach vorne und tippte es an. „Na! Lass das!", ermahnte ich sie und zupfte an einem ihrer Ohren. Sie meckerte mich mit piepsigen Tönen an, aber ich beachtete sie nicht weiter. Schließlich drehte ich das Zubat auf seinen Rücken. Da es keine Augen hatte, konnte ich nicht abschätzen, ob es wach war oder nicht. Es atmete aber flach. Ich sah zur Decke, aber konnte nichts erkennen. Was hatte diesem Zubat so zugesetzt?

Ich fasste mir Herz und holte einen Trank hervor. Ich besprühte das Zubat damit und wartete auf eine Reaktion. Tatsächlich zuckte es einige Male, bis es, noch auf dem Boden liegend, anfing mit den Flügeln zu schlagen. Doch kam es nicht hoch. „Hey, langsam!", meinte ich und hielt es fest, damit es sich nicht noch mehr verletzte. Es zuckte, scheinbar erschrocken, zusammen und versuchte seine Fangzähne in meine Hände zu hauen. Zum Glück hatte es keinen Hals und ich hielt es günstig, damit es nicht an mich herankam. „Behandelt man so seine Lebensretterin?", murrte ich und hielt es mit ausgestreckten Armen vor mich. Was sollte ich denn nun mit ihm machen? Es war noch immer verletzt und wehrte sich kräftig geben mich.

Während ich mit dem Zubat rang, merkte ich nicht, wie Tikki in meine Tasche kletterte und einige Pokébohnen herausholte. Sie machte auf sich aufmerksam und ich sah es verwirrt. „Du bist ein Genie!", rief ich, wechselte die Position, damit ich Zubat nur mit einer Hand festhalten konnte. Ich nahm die Bohnen an und hielt sie ihm unter die Nase... Zumindest dahin, wo ich seine Nase vermutete. Es wehrte sich noch eine kurze Zeit, als es plötzlich stoppte. „Willst du welche?", fragte ich mit sanfter Stimme. Es hörte ganz auf sich zu bewegen, zitterte aber stark. Zögerlich knabberte es an einigen Bohnen. „So ist gut.", murmelte es. Es hatte die Bohnen aufgegessen und ich streichelte ihm über den Kopf. Es wirkte immer noch geschwächt. Nun mehr als vorher. Ich rief Tikki zurück in ihren Pokéball, hielt das Zubat für es bequemer und machte mich auf zum Poké-Center.

Nach einer Standpauke von Schwester Joy, dass ich doch besser auf meine Pokémon aufpassen sollte, kam sie mit Zubat aus dem Behandlungszimmer. Ich sah, bzw. ich vermutete, dass es seine Schallwellen einsetzte. Kaum waren diese zu ihm zurückgekommen, befreite es sich aus Schwester Joys Armen und flatterte zu mir. „Es geht ihm nun besser.", sagte Schwester Joy und warf mir nochmal einen mahnenden Blick zu. „Vielen Dank.", sagte ich und nahm Zubat ihn die Arme, da es mich die ganze Zeit anstupste. Immer noch flatterte es fröhlich mit den Flügeln.

„Wo es eigentlich sein Pokéball?", fragte Schwester Joy und ich wand meinem Blick ihr zu. Ich sah sie fragend an. Dann fiel es mir ein. „Ich habe es noch gar nicht gefangen.", ertappte ich mich murmelnd. Schwester Joy sah mich erst verwirrt, dann lächelnd an. „Dann wird es wohl Zeit.", schmunzelte sie. Ich nickte nachdenklich.

Schließlich setzte ich Zubat auf dem Boden ab und kramte einen noch leeren Pokéball hervor. Ich aktivierte ihn und streckte ihn Zubat entgegen. „Willst du mich begleiten?", fragte ich. Es flatterte aufgeregt, als es etwas nach vorne rutschte und den Ball berührte. Er öffnete sich und zog Zubat in sich auf. Er machte seine typischen Geräusche, als das helle Klingen verkündigte, dass ich Zubat gefangen hatte. „Na, komm wieder raus!", rief ich und es kam hervor. Es flatterte aufgeregt um mich herum. Schwester Joy und ich lachten. Dann fiel es mir ein. „So sollst du heißen.", stellte ich fest. Schwester Joy sowie Zubat legten fragend ihren Kopf schied. „Flappi.", grinste ich.

Nun konnte ich meine Reise fortsetzten. Genau! Mit einem Zubat in meinem Team!

Mein Freund ZubatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt