"Es tut mir alles so leid, Lea. Ich hab scheiße gebaut. Sehr große scheiße. Und das schlimmste daran war, dass ich es dir nicht anvertraut habe. Ich hatte solche Angst vor genau dieser Situation wie gestern. Ich... ich habe immer noch Angst , Angst das du einfach nicht wieder zurück kommst. Das wir den Alltag nicht mehr zusammen erleben und ..." wieder holte er tief Luft "...und das ich Liam nicht aufwachsen sehe." wieder einmal presse ich meine Augen zusammen und atmete leise meine angehaltene Luft aus. "Lea? Bist..d-du noch dran?" ich nickte instinktiv und wischte mir die Tränen von der Wange. "Ja. I-ich bin da." ich zog meine Nase hoch. "I-ich würde dir nie den Kontakt mit Liam verbieten. Du bist sein Vater Marco. Er braucht dich." wieder schluchzte er. "Es tut mir alles so leid." "Ich weiß." ich schloss meine Augen. "Ich liebe dich" Sekunden lang konnte ich nichts hören. Kein Schluchzen oder Atmen. "Ich dich auch, Lea. So unbeschreiblich Doll." Marco erzählte mir wie alles so gekommen ist. Was in der Vergangenheit war, warum er den Führerschein nicht gemacht hatte und wie er dazu kam sich einen aus Holland zu besorgen. "Ich weiß, es klingt alles hart und unrealistisch aber ... so ist es nun mal. Ich würde es so gerne rückgängig machen. Wirklich alles. Dein Vater hat mir die Hölle heiß gemacht." "Verständlich." ich atmete noch einmal tief ein. "Marco?" "hm?" "Danke. Das du von dir gekommen bist. Zwar kam das alles ziemlich spät aber ich war froh, dass ich es nicht von anderen erfahren habe. Aber ... ich muss dir sagen, dass ich nicht heute und auch nicht morgen wieder nach Hause komme. Es tut mir leid wenn ich dir Liam so lange entziehe aber ich brauch die Zeit um das alles zu verdauen." "Es ist ok. Ich versteh das vollkommen. Hauptsache seine Mutter ist bei ihm. Das ist gut. Wirklich." ich lächelte. "Danke." Wir verabschiedeten uns nach einer Weile und ich versprach ihm, ihn heute Abend mit Liam anzurufen. "Da hat jemand endlich seine gesunde Gesichtsfarbe wieder." Mario lehnte an einem Schrank und sah zu mir. Ich nickte nur und steckte das Telefon wieder in seine Ladestation die neben Mario stand. "Und wie lief es?" "Da fragst du noch? Sie hat mindestens eine Stunde mit ihm telefoniert." sagte Ann die aus der Küche kam. Ich lächelte beide an. "Wir haben geredet. Er hat mir erzählt wie es dazu kam und ... ich will nicht sagen, dass ich ihm verzeihe aber ..." ich zuckte mit den Schultern. "Jeder macht mal Fehler. Seiner ist zwar etwas größer ... aber das kann man jetzt nicht mehr rückgängig machen." Mario und Ann sahen sich an und nickten. "Und...wie lange möchtest du hier bleiben?" "Ich weiß es nicht. So lange wie ihr mich lässt. Also...ihr könnt es ruhig sagen wenn ich gehen soll." Ann schüttelte wild den Kopf. "Ich freu mich total das du hier bist mit Liam." Ann sah zu Mario der sie von der Seite anlächelte. "Ich freu mich auch total. Dann können wir endlich wieder was zusammen machen. So wie früher."
"Das ist aber eine Überraschung. Was machst du denn hier in München? Wo ist Marco?" sagte Julia. Ich sah auf den Boden. "Er ist zu Hause in Dortmund." Katja, Julia und Anna sahen mich fragend an. "Alles ok bei euch?" ich nickte wild und sah auf den Trainingsplatz wo gerade Philipp und Sebastian den Rasen betreten und sich gemeinsam die Bälle zu spielen. Als sie mich sahen waren ihre Gesichtsausdrücke erst überrascht winkten jedoch mir zu. "Sicher? Du siehst nicht gut aus." "Mädels! Ist gut jetzt. Wir sind hier um euch zu fragen ob ihr vielleicht Lust habt was zu unternehmen." alle sahen sie sich an und nickten dann. "Was wollen wir machen?" Anna und Katja sahen mich fragend an was ich nur mit einem Schultern zucken beantwortete. "Lasst uns in ein Cafe gehen bis die Jungs hier fertig sind." sagte Ann neben mir die Mario zu winkte der gerade auf das Feld lief. "Nanu, was macht denn eine Dortmunderin in München?" ich verdrehte die Augen. Die Stimme konnte ich von überall erkenne. Langsam drehte ich mich um und sah in Thomas lächelndes Gesicht. "Na du auch hier." Er lachte los. "Wo soll ich sonst sein?" Ann legte mir ihre Hand auf den Arm und zerrte mich weg von ihm. "Wir müssen los. Wollte Lisa nicht auch kommen?" meine Stimmung besserte sich sofort als ich das hörte. "Nee, sie liegt zu Hause. Hat die Grippe." Thomas drehte sich zu den anderen Jungs und ging mit ihnen auf den Rasen. "Ich will trotzdem zu ihr." sagte ich nervös zu Ann die mich nur anlächelte und mit weiter zu unseren Auto zerrte. "In welches Fahren wir?" Ann überlegte und sah zu mir. "Das am Marienhof? Wie hieß das noch mal?" "Dallmayr" Ann schnipste mit den Fingern und zeigte zu Katja. "Genau das." Anna signalisierte mit einem Daumen nach oben das Ann eine gute Wahl getroffen hatte und stieg in das Auto ein in dem auch die anderen Mädels einstiegen. Ann und ich fuhren allein in ihrem Auto. Als wir an der Ampel standen sah sie mich von der Seite an. "Was ist?" fragte ich sie. "Ist es ok für dich gewesen, dass wir Liam mit Emilia bei unserer Nanny gelassen haben?" ich nickte. "Das passt schon. So lange sind wir auch nicht weg." sie nickte wieder und fuhr weiter. "Willst du dann wirklich zu Lisa? Wenn sie die Grippe hat steckst du dich und gleichzeitig auch noch Liam an." ich sah auf meine Hände und bekam ein schlechtes Gewissen. Wieder einmal dachte ich nicht daran und auch nicht an die Folgen die es mit sich bringen würde. "Du hast Recht. Ich bin ja nicht gleich morgen weg. Vielleicht geht es ihr schnell besser." Der Besuch mit den Mädels im Cafe ohne die Kinder war sehr angenehm und erholsam. Ich brauchte das einfach mal wieder. Einfach unter Mädels sein und über andere Lästern. Ok. Ich hasste es aber es von anderen zu hören machte um so mehr Spaß. Nach ungefähr 2 Stunden sind wir wieder zum Trainingsgelände gefahren und haben Mario abgeholt. Wieder bei ihnen zu Hause ging ich gleich zu Liam der an einem kleinen Tisch saß und ein Bild malte welches er mir gleich zeigte. "Also ich muss ihnen sagen. Ihr Junge ist ein sehr gut erzogenes Kind. Ich hatte gar keine Problem. Mit beiden nicht." sie sah abwechselnd von mir zu Ann die Emilia anlächelte. "Das hört man doch gerne." sagte ich zu Liam und gab ihm einen Kuss auf die Nasen Spitze. Bevor ich Liam ins Bett brachte nahm ich mein Handy und rief Marco an der sofort am Telefon war und abnahm. "Hi." "Hey." Liam sah mich an. "Ist Liam bei dir?" ich lächelte. "Ja er sitzt hier und sieht mich gespannt an." ich könnte ein leichtes kichern von Marco wahrnehmen was mich sehr freute. "Das ist Papa." Liam nahm sich das Handy und drückte es an seinen Kopf. "Hallo?" Marco lachen wurde lauter. "Na du. Wie geht es dir?" Liam sagte etwas doch man konnte es nicht verstehen. Ich streichelte ihn immer mal über die Wange. "Sehr gesprächig heute der kleine." ich nahm Liam das Telefon aus der Hand. "Und müde ist er." Liam rieb sich seine Augen und gähnte. "Dann will ich euch nicht weiter stören. Schlaft ihr gut." "Ja du auch." "Ich liebe dich Lea!" "Ich dich auch." Liam sprach mir nach und wir fingen alle an zu lachen. "Ja Liam. Die Lieb ich auch." "Ok. Dann bis morgen." "Bis morgen." kurz bevor wir auflegten sagte er noch etwas was ich fast nicht mehr gehört hatte. "Es tut mir leid. Verzeih mir das irgendwann. Bitte." Liam krabbelte über das Bett und rutschte an der Seite herunter. "Ich brauche Zeit Marco. Für mich ist das alles noch sehr ... weit weg dass das wirklich passiert ist." Marco stöhnte leicht. "Ok. Bis dann." "Bis dann." Ich legte auf und sah Liam hinter her der interessiert durch das Gästezimmer lief welches mir Mario und Ann anboten. Wie lange ich hier bleiben werde, weiß ich immer noch nicht. Lange werde ich die beiden wahrscheinlich nicht nerven. Ich habe mir schon überlegt Ende dieser Woche wieder nach Dortmund zu fahren und mich dann bei meinen Eltern unter zu bringen oder vielleicht auch zu Marcel und Robin zu gehen damit ich immer mal wieder nach Marco schauen konnte. Aber wann ich dies entschied hängt immer noch von meiner Gefühlslage ab. Ich weiß immer noch nicht wie es ist in Marcos Augen zu schauen und zu wissen dass er mich Monate lang belogen hatte und mir auch keine Treue unterstellte. Ich muss es endlich begreifen das es nur eine Kurzschlussreaktion von ihm war. Doch bis ich das endlich in meinem Kopf bekomme wird wahrscheinlich noch viel Zeit vergehen.
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Frustration, Ehrgeiz, Rückhalt [Marco Reus FF] -Band 2-
FanfictionDer Nachfolger von "Der lange Weg einer großen Liebe" Lea und Marco wissen was ihre Liebe alles aushalten kann. Nach ihrer Hochzeit genießen beide ihr Leben mit ihrer eigenen kleinen Familie. Für Lea ist der Alltag immer noch nicht eingeke...