Kapitel 14

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⚠️ leichte smut Warnung (no it's not what you think (yet;)))

Kapitel 14
Als Steff die Augen öffnete, war sie für einen Moment verwirrt darüber was sie geweckt hatte. Statt ihrer weichen Matratze drückte das harte Gestell ihrer Couch unangenehm in ihren Rücken. Sie versuchte sich zu bewegen, doch das warme Gewicht an ihrer Seite verhinderte ihr Vorhaben. Steff drehte den Kopf und ihr Blick fiel auf Yvonnes brünetten Haarschopf neben ihr. Da begannen die Erinnerungen an den letzten Abend sie einzuholen. Yvonne und sie, wie sie gemeinsam auf der Couch gesessen hatten, um die alten Videos von ihr und den Jungs zu schauen. Yvonnes Lachen, das lautstark durch das Wohnzimmer geschallt hatte und in ihren Ohren schöner klang als die beste Musik. Ihre Kitzelattacke, das Gefühl von Yvonnes warmer Haut unter ihren Finger, ihre Muskeln die sich in ihrem Kampf immer wieder anspannten. Wie sie sich immer näher gekommen waren, und sie schließlich ihr eigenes Lachen im Fernseher hat auseinanderfahren lassen. Cockblocked by herself – das schaffte auch wirklich nur Steff. Noch immer wurde ihr ganz warm, wenn sie daran dachte, wie Yvonne ihre Nähe gesucht hatte, sie in den Arm genommen hatte, als ihr die Erinnerungen an die Band Pause einfach zu viel wurden. Sie hatte sich so geborgen gefühlt und obwohl sie sonst so gut wie nie über diese Zeit redete, hatte es sich sehr befreiend angefühlt, Yvonne ihr Herz auszuschütten. Sie hatte ihr zugehört, hatte vollstes Verständnis für ihre Gefühle gezeigt und es dann geschafft, sie auf andere Gedanken zu bringen. In diesem Moment erklang neben Steff ein leises Geräusch, ein Seufzen, nein mehr ein Stöhnen. Sie fokussierte sich erneut auf Yvonne, die zwar noch immer schlief, aber begonnen hatte, sich unruhig hin und her zu bewegen. Erst jetzt realisierte Steff, dass ihr ganzer Körper gegen ihren eigenen gepresst war. Wieder stieß Yvonne einen Laut aus, der Schauer durch Steffs ganzen Körper jagte. Dann begann sie im Schlaf leise zu murmeln und Steff erstarrte. „Ja, genau da... Bitte..." Sie hatte in ihrem Leben schon selbst mehr als genug solcher Träume gehabt, um zu wissen, dass Yvonne hier gerade nicht in ihren Gedanken über eine Blumenwiese rannte und Schmetterlinge fing. „Mhh... das fühlt sich so gut an." Steff fühlte sich unwohl, Yvonne in einer solch intimen Situation zu beobachten und versuchte sich langsam von der Sängerin zu lösen. Doch als sie versuchte zur Seite zu rutschen, legte sich Yvonnes Bein über ihr eigenes und hielt sie in einer Art Klammergriff gefangen. Ihr Unterleib presste sich jetzt noch stärker gegen Steffs Oberschenkel und sie presste die Zähne zusammen, als sie durch den dünnen Stoff ihrer Hose, die Hitze spürte, die von Yvonnes Mitte ausging. Zu allem Überfluss schien auch ihr Stöhnen immer lauter und ihre Worte immer fordernder zu werden. „Mehr, ich brauche mehr... beweg deinen Finger nochmal genauso... Oh Gott..." Das reichte Steff. Als sie sich kurzentschlossen vorbeugte, und gerade ihren Arm hob, um Yvonne aufzuwecken, ließen Yvonnes nächste Worte sie mitten in ihrer Bewegung innehalten. „Steff... Bitte, Steff... Ich komme gleich." Entweder Steffs noch immer etwas müder Verstand spielte ihr hier gerade einen ziemlich üblen Streich, oder Yvonne hatte da gerade... mitten in einem Sextraum... ihren Namen gemurmelt... zweimal. Steff schluckte. Das war eine Wendung mit der sie nicht gerechnet hatte. Es lag klar auf der Hand, dass Yvonne eine sehr attraktive Frau war und sie würde lügen, wenn sie sagen würde, sie hätte kein Interesse an ihr. Das war für alle in der letzten Zeit wohl mehr als deutlich geworden. Bisher hatte sie allerdings immer gedacht, das Interesse wäre sehr einseitig. Yvonnes Verhalten hatte daran absolut keinen Zweifel gelassen. Während ihr Kopf noch immer völlig damit überfordert war, was er aus dieser neuen Information machen sollte, rang sie sich dazu durch, Yvonne endlich aufzuwecken. Ihre Hand legte sich sanft auf die Schulter der Tänzerin und begann damit, sie leicht zu rütteln. „Yvonne? Hey, wach auf." Yvonne zuckte zusammen, ihre Augenlider begannen zu flackern und hoben sich schließlich langsam. Sie blinzelte ein wenig verwirrt und rieb sich die Augen. Dann schien sie Steff zu erkennen. „Steff?" Die Verwirrung wich Erkenntnis, als der gestrige Abend wieder in ihrem Kopf präsent wurde. Es folgte Panik. „Oh fuck, Steff!" Vermutlich hatten die Erinnerungen an ihren Traum sie genau in diesem Moment eingeholt. Ein dunkler Ausdruck schlich sich auf ihr Gesicht und Yvonne wendete den Blick ab. Steff beschloss, sie aus ihrer peinlichen Lage zu befreien. „Hey, du hast geträumt." In Yvonnes Stimmung schwang Unsicherheit mit, und sie spielte nervös mit ihren Fingern. „Ehrlich? Habe... Habe ich geredet? Das passiert mir öfter." Doch Steff schüttelte kurz entschlossen den Kopf. „Nein, du hast dich nur ziemlich hin- und her gewälzt. Schien ein ziemlicher Albtraum gewesen zu sein, so wie du gewimmert hast." Der Ausdruck von Erleichterung der über Yvonnes Gesicht glitt, war unübersehbar, und Steff musste ein Schmunzeln unterdrücken. Das Ganze war schon irgendwie etwas unterhaltsam. „Ja genau... ein Albtraum, das wird es gewesen sein. Ehrlich gesagt kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern, was genau ich geträumt habe." Ihr war deutlich anzusehen, dass sie sich sehr wohl an jedes einzelne Detail ihres Traumes erinnern konnte und Steff noch immer nicht in die Augen schauen konnte, ohne dass sich die Bilder vor ihrem inneren Auge erneut abspielten. „Ja was auch immer es war... es schien sehr... intensiv gewesen zu sein." Diesen Kommentar hatte Steff sich nicht verkneifen können. Yvonne zuckte leicht zusammen und schenkte ihr ein leicht gequältes Lächeln. „Wenn du wüsstest..." Ohja, Steff wusste nur zu gut. Doch sie schwieg. Dann streckte sie sich, und war gerade dabei von der Couch aufzustehen, als sich Yvonnes Hand um ihr Handgelenk legte. „Wo willst du hin?" Steff blickte auf sie herab. „Ich gehe in mein Bett. Die Couch ist doch ein wenig klein für zwei und nicht, dass du diese Nacht gar keinen Schlaf mehr bekommst." Außerdem brauchte sie dringend ein bisschen Zeit für sich alleine, um die Geschehnisse der letzten Minuten zu verarbeiten. Das Ziehen zwischen ihren Beinen machte ihr nur allzu deutlich, dass sie die Laute und Wortfetzen, die Yvonne ausgestoßen hatte, keineswegs kaltgelassen hatten. Doch zu ihrer eigenen Überraschung verstärkte sich Yvonnes Griff um ihr Handgelenk. „Kannst du... Kannst du nicht hierbleiben? Ich schlafe besser, wenn jemand neben mir liegt." In ihrer Stimme schwang eine Unsicherheit mit, die Steff es einfach unmöglich machte ihr ihren Wunsch abzuschlagen. Ihre eigenen Bedürfnisse würden warten müssen. Seufzend ließ sie sich wieder zurück auf die Couch sinken. „Wenn ich morgen nicht mehr laufen kann, weil mir der Rücken wehtut, musst du aber im Training Rücksicht auf mich nehmen." Yvonne gab ihr nur ein leisen „Mhh...." Zur Antwort. Sie hatte sich bereits wieder mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht an Steffs Seite gekuschelt und war kurz davor wieder einzuschlafen. Steff musste unweigerlich Lächeln. Wer hätte gedacht, dass Yvonne so ein großes Bedürfnis nach Körpernähe hatte? Sie genoss die Wärme, die Yvonne ausstrahlte, und als sie die Augen schloss, und sich dazu ermahnte, keinen Gedanken mehr an Yvonne und vor allem an ihre Träume zu verschwenden, holte auch sie der Schlaf schnell wieder ein.
Als sie am nächsten Morgen von den hellen Sonnenstrahlen, die durch ihr Fenster schienen geweckt wurde, fühlte sie sich, als hätte sie kaum geschlafen, und wie sie vermutet hatte, merkte sie bereits jetzt wie sehr ihr Rücken von der Nacht auf der unbequemen Couch noch den restlichen Tag schmerzen würde. Doch als ihr Blick auf Yvonne neben ihr fiel, nahm sie den Schmerz gerne in Kauf. Sie lag zusammengerollt auf der Seite, den Rücken an Steff gepresst, die im Schlaf anscheinend ihren Arm um die Hüfte der Tänzerin gelegt hatte. Ihre Hand lag auf Yvonnes Bauch und sie konnte spüren, wie sie im Schlaf tief ein- und ausatmete. Wenn Yvonne in der Nacht nochmal einen Traum gehabt hatte, dann war das Steff verborgen geblieben. Zum Glück. Noch so ein Zwischenfall und sie hätte für nichts mehr garantieren können. Steff gähnte, merkte dann aber, dass sich ihre Blase langsam bemerkbar machte. So gerne sie hier den ganzen Tag mit Yvonne liegen bleiben würde, es war an der Zeit aufzustehen. Im Zeitlupentempo löste sie ihren Arm von Yvonne und rutschte vorsichtig von ihr weg. Sofort vermisste sie die Wärme ihres Körpers und es kostete sie ernsthafte Überwindung, sich nicht direkt wieder auf die Couch fallen zu lassen. Auch Yvonne schien von der plötzlichen Leere neben ihr wenig begeistert und grummelte leise. Steff musste unweigerlich Lächeln. Sie schnappte sich die dünne Wolldecke, die zusammengeknüllt in der anderen Ecke der Couch lag und breitete sie über der schlafenden Yvonne aus. Yvonne vergrub im Halbschlaf sofort ihr Gesicht unter der Decke, um sich vor den hereinfallenden Sonnenstrahlen zu schützen. Das Grinsen auf Steffs Gesicht wurde noch größer. Ein sehr ausgeprägtes Kuschelbedürfnis und ein Morgenmuffel – wer hätte das von der nach außen hin so toughen Tänzerin erwartet. Während Yvonne noch immer im Dämmerschlaf auf der Couch lag, machte sich Steff auf den Weg ins Badezimmer. Als sie schließlich in die Dusche stieg, und das warme Wasser begann, über ihren Körper zu fließen, ließ sie die letzten Stunden nochmal Revue passieren. Die Laute die Yvonne während ihres Traums von sich gegeben hat, die Art und Weise, wie sie Steffs Namen gehaucht hatte, wollten einfach nicht aus ihrem Kopf verschwinden. Wie von selbst begannen ihre Hände ihren eigenen Körper herunterzuwandern. Vielleicht, nur für einen winzigen Moment... Nein. Sie stoppte sich selbst, kurz bevor ihre Finger den Punkt erreichten, der so nach ihnen zu schreien schien. Nicht wenn Yvonne direkt im Nebenzimmer lag. Ihre Wände waren dünn, und man konnte die Tür ihres Badezimmers nicht abschließen. Das Risiko, dass Yvonne aufwachen würde und im Halbschlaf ins Zimmer stolpern würde war zu hoch – und wenn sie sich einmal fallen lassen würde, dann würde Steff nicht mehr viel um sich herum wahrnehmen. So zwang sie sich ihre Gedanken auf die nächste Show zu legen. Den Magic Moment, den sie mit Yvonne tanzen würde. Sie begann sich vermehrt Gedanken über die Songauswahl zu machen und schaffte es so sich abzulenken. Nichtsdestotrotz blieb in ihren Körper eine gewisse Frustration zurück, als sie schließlich aus der Dusche stieg, sich ein Handtuch umlegte, sich leise auf den Weg in ihr Schlafzimmer machte und die Tür schließlich mit einem leisen Klicken hinter sich ins Schloss fallen ließ.

Let's Dance (Your Way into my Heart)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt